04-12-2010, 02:00
(04-12-2010, 01:10)Karla schrieb: Ich hatte Dir schon aktuell in Beitrag 323 geantwortet. Vielleicht liest Du das ja noch einmal durch? Sonst reden wir aneinander vorbei.Richtig, dort war der Bezug Religion und Ethik. Dass Christen sich darin Anleihen beim Buddhismus holen können, liegt darin, dass Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Solidarität nicht „durchformuliert“ sind. Somit liegen gewisse Freiheiten vor. Man kann also gewissermaßen Ausführungsbestimmungen übernehmen. Ich denke, das habe ich aus deinem Gegenbeitrag verstanden.
Was mir nicht passt(e), ist der Begriff der Mischung. Und dies hatte ich unter einem weiteren Aspekt nochmals zu verdeutlichen versucht.
(04-12-2010, 01:10)Karla schrieb: Meine Texte, auf die Du eben reagiert hast, wurden so falsch verstanden. Ich habe ja nicht meine Sicht geschildert, sondern die, die sich aus Deinen Voraussetzungen ergibt. Ich habe Deine Voraussetzungen ad absurdum führen wollen.Nu, es war ein Gegenbeitrag, den ich teilweise „gefressen hatte“.
(04-12-2010, 01:10)Karla schrieb: Nachtrag zur Verdeutlichung:Wichtig ist festzuhalten, dass es im christlichen Glauben gewisse Freiheiten des Auslebens und Ausführens gibt. Insofern kann man sich anderswo orientieren. Aber dies ergibt keine Mischreligion, sondern bleibt Christentum. Wer hingegen bestimmte Grundeinstellungen (Gotteskindschaft, Erlösung durch Gott, Primat der Nächstenliebe) durch andere Vorstellungen ersetzt, der mischt nicht, sondern gibt den christlichen Glauben zugunsten von etwas Anderem auf.
Was ich unterschieden hatte, war: Lehre und Glaube.
Wer Wert auf die reine Lehre legt - also auch auf eindeutige Formulierungen -, wird sich Vermischungen selbst zwischen verschiedenen christlichen Gemeinschaften aufs Schärfste verbitten.
(04-12-2010, 01:10)Karla schrieb: Wer jenseits aller Lehren gläubig ist, wird keine Probleme damit haben, im Koran, in der Bibel und in Buddha-Schriften den eigenen Glauben wiederzufinden. Er kann durch die Schale der Worte und Formulierungen hindurch Nahrung für seinen Glauben bekommen.Auch dem stimme ich zu, weil, wer "jenseits aller Lehren" gläubig ist, beliebig heran zieht, was gerade opportun, möglicherweise sogar bequem ist. Ich will mein Anliegen bzw. meine Schwierigkeit mit der Mischung mal in einen kurzen Satz bringen:
Die auf fundamentaler Ebene vollzogene Vermischung zweier Lehren ist keine von beiden.
(28-11-2010, 05:11)Karla schrieb: Gegenüber stehen sich - in der Begrifflichkeit von Schmettermotte - einerseits eine Religion (das Christentum) und andererseits eine Nichtreligion (Buddhismus), der nur eine moralische Instanz sei.Ja schon. Wenn man allerdings die moralische Letztbegründung aufgibt – das unterstellst du ja – dann gibt man ein Fundament der christlich-jüdischen Tradition auf. Dann noch von „Christentum“ zu sprechen, ist zumindest nicht konsequent.
Die Frage ist also, ob sich eine Religion mit einer moralischen Instanz mischen könne.
Was Du "Gottes moralische Letztinstanz" nennst, ist ja nur eine von tausend Auffassungen des Christentums. Für Dich in dem Fall wäre keine Mischung möglich. Für viele andere ja, da diese eine andere Auffassung des Christentums haben.
Mag ja sein, dass viele Menschen wenig konsequent denken, aber dann wird man ja wohl noch darauf hinweisen dürfen? Und deswegen gibt es für mich keine „Mischung“, sondern bestenfalls Anlehnungen oder Adaptationen, die in den Lehren gegebene Freiheiten „großzügig auslegen“ - oder eben die Sonderform eines neuen, individuellen, synkretischen Glaubens.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

