27-11-2010, 10:47
(27-11-2010, 10:01)Theodora schrieb: Dem, was Du, uyaniksporun santraforu, geschrieben hast, kann ich absolut nicht zustimmen. Positiv umgewandelt: es geht anders besser. Und brauchen tut das sowieso keiner.
Was braucht keiner?
Ich vermute, Du hast zu flüchtig gelesen.
Und wem willst Du vorschreiben, was er braucht?
(27-11-2010, 10:01)Theodora schrieb: Gerade diese Abtrennung vom Anderen, erzeugt Probleme und Angst. Abspaltung in dem Sinne, als dass ein Du, der/die Fremde, ein Gegenüber als wesentlich anders wahrgenommen wird. Dem ist aber nicht so. Diese Abspaltung ist eine Illusion und führt oder gründet in einer Wahrnehmungsstörung.
Mal abgesehen davon, dass Du uyaniksporun santraforu selektiv gelesen hast und das Dialektische in seiner Argumentation übersiehst, ist "Wahrnehmungsstörung" eine beliebte und gefährliche Waffe.
"Wahrnehmung" ist einfach erst mal eine Wahrnehmung. Ich nehme mich als von anderen verschieden wahr. Jetzt kommst Du mit der Zensur. Es sei eine psychische Krankheit, so wahrzunehmen. "Störung" ist immer eine Krankheit, nicht wahr? Was "normal" ist, wird am roten Tisch entschieden, und Abweichungen davon werden als "Störung" definiert und muss also therapiert oder weggesperrt werden.
Theodora, Du bewegst Dich da auf dünnem Eis. Abgesehen davon, dass
uyaniksporun santraforu ja gerade betont hat, dass der Mensch nur einerseits sich abgrenzt, andererseits eine Einheit mit den anderen ist.
"Abspaltung" ist keine Illusion, sondern notwendig, um sich zu schützen. Wenn jemand nicht mehr Ich und Du unterscheiden kann und zum Beispiel gar nicht wahrnimmt, dass sein eigenes Bein schmerzt, sondern glaubt, es sei das Bein eines anderen, dann kommt er gar nicht auf die Idee, zum Arzt zu gehen.
Insofern ist es überlebenswichtig, sich vom kollektiven Wir gelöst zu haben. Und auch der seelische Schmerz - nach dem Verlust von etwas z.B. - ist der eigene. Wenn man ihn nicht als eigenen wahrnimmt, ist man diesem Schmerz ausgeliefert, man kann ihn nicht angehen.
Dass wir aber auch ein "Wir" sind, ist genauso notwendig wahrzunehmen. Man kann beides nicht gegeneinander ausspielen und das eine oder andere als "Wahrnehmungsstörung" diffamieren.