10-10-2010, 15:15
(10-10-2010, 08:53)qilin schrieb:agnostik schrieb:Ich habe gesagt, dass jeder phowa einüben kann - und wenn er erfolgreich ist, dann auf diese Weise, vor seinem Tod sein Bewusstsein nach dewachen/sukhati "transferieren" kann. Das ist doch genau das, was Du auch sagst.Das habe ich auch nicht angezweifelt - es ist offenbar die Meinung dieses Autors aus
Weiterhin habe ich gesagt, dass die Wiedergeburt der tulkus nicht über phowa geht.
der 'Diamantweg-Schule'. Phowa ist, wenn ich recht informiert bin, eine 'Rückfalloption'
für diejenigen, die die 'höheren Übungen' (z.B. Mahamudra) nicht bewältigen können.
Ja, so kann man es wohl ausdrücken

(10-10-2010, 08:53)qilin schrieb: Dass man vor dem Tod 'sein Bewusstsein irgendwohin transferieren' kann, ist ja möglich
- das als 'Reinkarnation' zu bezeichnen scheint mir aber eher abenteuerlich, und da Du
wie Du schreibst sowieso nicht an diese Hypothese glaubst, verstehe ich nicht ganz
warum Du so daran festhängst :question:
Das ist wohl ein Missverständnis wegen des Ausdrucks Reinkarnation.
Für mich bedeutet dies die Wiedergeburt innerhalb des Kreislaufs der Geburten, des samsara.
Die Aufnahme,auf welche Weise auch immer, in dewachen ist etwas Anderes, da man dort ja aus diesem Kreislauf raus ist. Unsaubere Formulierung meinerseits.
Aber ich hänge daran auch nicht fest. Ich habe einmal einen Phowa "Kurs" gemacht, der ja für Anfänger zuerst einmal Amitabha Meditation ist - solche Meditation(en) im Voraus sind Bedingung. Daran habe ich allerdings festgehalten.
Phowa selbst habe ich danach nicht weiter geübt.
(10-10-2010, 08:53)qilin schrieb:agnostik schrieb:Ich habe auch nichts darüber gesagt, und tue das auch jetzt nicht, für wie wahrscheinlich ich das alles halte - lediglich wiedergegeben, was der tib. Buddhismus darüber lehrt, bzw. die Schule, die ich näher kenne.Darüber kann ich natürlich nichts sagen, weil ich diese Schule nicht kenne. Ich kenne
aber einige Amida-Buddhisten und auch etliche Vajravadins - die einen kennen Phowa
überhaupt nicht, für die anderen hat es den oben skizzierten Stellenwert. Für sie alle
ist dewachen/sukhavati eher ein Denkmodell als ein realer Seinsbereich.
Ja, phowa ist wohl typisch Vajrayana - und da bin ich mir nicht sicher, ob es nicht nur die kagyue-pa Schule ist. Und selbst da ist die Praxis wohl nicht sehr verbreitet.
Auch der tib. Lama, der dies gemacht hat, hat gesagt, dass das eigentlich Wichtige dabei wohl eher die Meditation auf Amitabha sei.
Der Begriff von dewachen und die entsprechende Meditation ist dagegen zumindest auch Teil der Njing-ma-pa - man lese das "Tibetische Totenbuch".
Dewachen muss man getrennt von Phowa sehen - und gerade das:
Für sie alle ist dewachen/sukhavati eher ein Denkmodell als ein realer Seinsbereich.
ist für mich faszinierend. Es betrifft ja nicht nur dewachen - es betrifft allgemein die "Meditationsgottheiten". - und damit auch die Lehre des "Yogacara" - der [b]All-Geist-Schule[/b]. Außerhalb derer ist das alles eher unverständlich, nehme ich an. Ich weiß auch mal eher gar nicht, ob es in der Lehre der geluk-pa überhaupt vorkommt bzw., wie sie es einordnen.
(10-10-2010, 08:53)qilin schrieb:Zitat:Darüber gibt es im Hinduismus sehr viele Definitionen - und einer von ihnen, "dem unveränderlichen atman hat Buddha widersprochen. Er hat aufgezeigt, dass es diesen so wie in den upanishaden definiert nicht geben kann.Das ist ja durchaus möglich - von den Zeitgenossen wurde der Buddha allerdings als
anattavadin wahrgenommen, 'einer, der den Weg des Nicht-Ich geht' - die scheinen
da keine so feinen Unterschiede gemacht zu haben,
Von den Zeitgenossen wurde die Reinkarnation für Selbstverständlich gehalten!
(10-10-2010, 08:53)qilin schrieb: und auch im heutigen Buddhismus
ist atman bzw. anatman meist recht klar definiert.
Nein - das ist es eben nicht bzw. es ist so definiert, dass es mit den Aussagen des Buddha im P. K. nicht übereinstimmt!
(10-10-2010, 08:53)qilin schrieb:Was war denn deiner Meinung nach "die Möhre aus dem anderen thread", mit der der Buddha die vielen Leute dazu motiviert hat:Zitat:Aber die Lehre, wie sie im Pali Kanon steht, hat sehr wenige davon - zumindest habe ich da noch keine gefunden. Buddha war wohl ein sehr logischer Mensch bzw. seine Logik ist für mich persönlich nachvollziehbar - was nicht heißt, dass ich Ihrem Grundsatz - der Reinkarnation - zustimme. Jede Logik baut auf einem Axiom auf - man muss dem Axom nicht zustimmen, um die Logik der Ableitungen etc. nachzuvollziehen.Nun, da kommen wir wohl auf keinen gemeinsamen Nenner - für mich (und für die
meisten buddhistischen Richtungen) ist Reinkarnation nicht 'der Grundsatz der Logik
des Buddha'.
als Laien seinen Regeln der Ethik zu folgen - wenn nicht die Hoffnung auf eine günstige Wiedergeburt
als Mönche dieses entsagungsvolle Leben auf sich zu nehmen - auch von den Mönchen waren es nur ein Teil, die in diesem Leben die Erleuchtung erlangten bzw. darauf hoffen konnten, sie zu erlangen.
Hat Buddha nicht sogar in einer suttra von einigen vorausgesagt, wer von ihnen noch wie viele Leben vor sich habe, bis er die Erleuchtung erlangt? Weil sie hier entsprechend gelebt hatten, waren das dann Leben als Menschen (sehr selten) und unter günstigen Bedingungen, so dass sie wieder weiter intensiv praktizieren konnten, waren es nur noch wenige.
(10-10-2010, 08:53)qilin schrieb:Zitat:Die Logik einer bestimmten Schule kann - und ist es meist auch - gut nach zu vollziehen sein. Die Probleme kommen, wenn man die Ansichten mischt.Man muss aber nicht 'die Ansichten mischen' und etwas trotz der Unlogik glauben -
N. b. Probleme sind das nur für einige Charaktere - eine kleine Minderheit.
Wir können halt nicht anders bzw.
Wir können uns rational entscheiden, etwas trotz der Unlogik zu glauben![]()
man kann auch die Ansichten abwägen und sich für die eine und gegen die andere
entscheiden - was Du ja offensichtlich auch tust, wenn ich Dich recht verstehe...
Richtig - kann man alles auf mannigfache Art machen.
Ich selbst bin ja sowieso nur "Buddhistin-light", nur in dem Sinne, dass ich als Buddhistin durchaus auch parallel einem Hindu-guru anhangen kann und noch weitere verehren.
