06-10-2010, 14:41
(05-10-2010, 21:14)qilin schrieb: [quote='Ekkard' pid='92858' dateline='1286134600']
Die sogenannte Phowa-Meditation befähigt beispielsweise dazu, das eigene Bewusstsein in bestimmte geistige Bereiche zu überführen, sobald der Sterbeprozess einsetzt. Dort kann man sich weiterentwickeln, bis man wieder einen menschlichen Körper annimmt, um anderen zu helfen."[/i]
Das ist die - nochmals vereinfachte - Ansicht des Vajrayana-Buddhismus, in dem unter besonderen Umständen Erleuchtete Wesen [Bodhisattvas wie der Dalai Lama, der Karmapa etc.] ihr Bewusstsein über mehrere Leben hinweg erhalten können -
Du oder Ole Nydahl vermengen da etwas - oder durch die Vereinfachung kommt es missverständlich rüber..
Die Wiedergeburt der tulkus, die Du oben benennst, hat nichts mit phowa zu tun. Phowa kann von jedem eingeübt werden und führt in das Reine Land des Amitabha, aus dem man nicht mehr wiedergeboren werden muss.
(05-10-2010, 21:14)qilin schrieb: 'Reinkarnation' als 'Ziel des Buddhismus' scheint nicht nur mir, sondern so ziemlich allen Buddhisten die ich kenne ein Unding...
Bei mir ist es genau umgekehrt - aber die Buddhisten, die ich kenne, sind halt aus anderen Schulen des Buddhismus.
Aber deren Lehren sind genau so Buddhismus
(05-10-2010, 21:14)qilin schrieb: 'Die Grundwahrheit' des Buddhismus (wenn man davon überhaupt reden kann) scheint mir eher der anatta-('Nicht-Ich')-Begriff zu sein, die Erkenntnis, dass das Ego letztlich eine Illusion ist - und die lässt sich mit (zumindest vielen Vertretern) der modernen Psychologie recht gut vereinen - recht wenig allerdings mit der Reinkarnationslehre...
Das stimmt so auch nicht. Der Ichbegriff der Reinkarnation ist nicht das "Ego" , das "Individuum" - auch nicht im Vajrayana (und auch nicht im Hinduismus). Wie könnte man sonst als Hund wiedergeboren werden?
Außerdem hat Buddha die Reinkarnation explizit gelehrt - und die suttren, die Anna4 mir als Gegenbeis angegeben hat, sind keinesfalls ein solcher.
