(21-09-2010, 00:38)agnostik schrieb: Im Westen wird j auch von der Entwicklungs-Psychologie ja auch die "Individuation" als wichtiger Schritt im Prozess des Erwachsen-Werdens betrachtet. Wer sich nicht voll von seiner Familie "abnabelt" und sich stattdessen mal erst in seine peer-group integriert - bei dem läuft was falsch. Von der peer group muss dann wohl - nehme ich mal an - eine weitere Individuation erfolgen, bis dass ein völlig unabhängiges Individuum entsteht. Wer diesen Prozess nicht voll durchlaufen hat, ist "unreif".
Vor diesem Hintergrund ist die Furcht vor einem Verlust der Individualität verständlich.
Ich verstehe nicht so viel von der westlichen Entwicklungs-Psychologie von der Du sprichst, als daß nachvollziehen könnte.
Jedenfalls ist der Aufgabe eines Gedanken, daß eine "Ich-Instanz" der Person zugrunde liegt, nichts mit der Aufgabe oder dem Verlust von Individualität zu tun.
Es sollte ein eigentlich naheliegender Schluß sein, daß es sowas wie ein "völlig unabhängiges Individuum" nicht geben kann, denn ein Individuum hat alles das, was es ausmacht, nur aus Verbindungen.
Und obwohl darin, und nur darin, auch alle Möglichkeiten des Individuums liegen, wird es abgewehrt. Wir nennen das "moha" (Verblendung, Unwissenheit, Ignoranz), die Wurzelbedingung des Leidens.
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