21-09-2010, 00:38
(20-09-2010, 18:15)anna4 schrieb:(20-09-2010, 17:47)Ekkard schrieb: Als Christ würde ich sagen: Man kann christliche und buddhistische Lehren nicht zugleich glauben. Was hier quer durch den Thread auf buddhistischer Seite beschrieben wurde, ist aus christlicher Sicht unverständlich oder so kompliziert, dass man aufgibt.Na, ich glaub nicht, daß das daran liegt.
Für manche Leute ist es ziemlich einfach einzusehen, daß es sowas wie eine "Ich-Instanz" nicht gibt. Ich kenne sogar Leute, die das aus ihrem christlichen Hintergrund bestätigen.
Andererseits gibt es sehr viel mehr Leute mit monotheistischen Hintergrund und dadurch bestärkt, für die eine "Ich-Instanz" - also etwas, was sie grundsätzlich von andern Leuten unterscheidet - ein unverzichtbarer Lebensanker ist. Die können erstmal mit keiner noch so einfachen Erklärung des Gegenteils was anfangen, weil sich alles in ihrem Inneren dagegen sträubt.
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Im Westen wird j auch von der Entwicklungs-Psychologie ja auch die "Individuation" als wichtiger Schritt im Prozess des Erwachsen-Werdens betrachtet. Wer sich nicht voll von seiner Familie "abnabelt" und sich stattdessen mal erst in seine peer-group integriert - bei dem läuft was falsch. Von der peer group muss dann wohl - nehme ich mal an - eine weitere Individuation erfolgen, bis dass ein völlig unabhängiges Individuum entsteht. Wer diesen Prozess nicht voll durchlaufen hat, ist "unreif".
Vor diesem Hintergrund ist die Furcht vor einem Verlust der Individualität verständlich.
