14-09-2010, 16:24
(14-09-2010, 05:48)t.logemann schrieb: Liebe Angelika,
wo hast Du bloss den Unsinn her das Muhammad "Karawanen überfallen" hätte....... Du solltest vielleicht mal versuchen vorurteilslos die Geschichte sowohl des Christentums, als auch des Islam zu erforschen, anstatt irgendwelchen freichristlichen Demagogen "auf den Leim zu gehen".
Zitat:
Die Überfälle waren keine Zufälle, sondern das Finanzierungsmodell der muslimischen Araber wie sie es von Mohammed kannten. Das Ganze ging vom Kalifat aus. Vielleicht solltest du dich mal lieber etwas informieren anstatt mir etwas vorzuwerfen. Was du hier machst ist propagandistische Geschichtsverfälschung
Das "Kalifat", liebe Angelika, gab es zur Zeit Muhammd's überhaupt nicht. Nach dem Tode Muhammad's stritten sich sein Schwiegervater Abu Bakhr und sein Schwiegersohn Ali um die Führung der Muslime. Um die Gemeinschaft nichtz zu spalten und um dem Alter Respekt zu erweisen verzichtete Ali auf seinen Führungsanspruch; 4 Jahre später starb Abu Bakhr und Ali führte dann die Gemeinschaft - als geistliches Oberthaupt", jedoch nicht als "Kalif". Das Kalifat enstand erst nach der Spaltung in Sunniten und Schiiten, also nach dem -wahrscheinlichen, auf Intrigen beruhenden Mord - Tode des 9. geistlichen Führers, der auch den Namen Ali trug. Bei den Schiiten wird dieser 9, Imam "der Verborgene" genannt, dessen Wirken erst dann offenbart wird, wenn sich die Religion (des Islams) dem Ende zuneigt. Ergo: Das Kalifat entsand zwischen 300 und 360 n. H./806 und 866 n.Chr., plus/minus ein paar Jährchen. Die Führungsebene der christlichen Kirche etablierte sich auch erst nach etwa 300 Jahren....
Zitat:
Republikanische Gedanken waren übrigens auch im europäischen Mittelalter bekannt. Informiere dich dazu mal z.B. über die Entwicklungen innerhalb der mittelalterlichen Städte, über Marsilius von Padua und den Konziliarismus.
Da haste noch Einiges vergessen, Venedig/Venezia zum Beispiel - aber auch Granada. Zwischen den Kreuzzügen entwickelte sich sogar mal in Jerusalem unter Betedigung der Christen und der Muslime sowas wie republikanisches Gedankengut - auch das gab's. Im Islam ist die Bewegung der Sufi, die über Jahrhunderte verfolgt wurde (und aktuell im Iran und in Saudi-Arabien verboten ist) aus der frühen republikanischen Gesinnung heraus entstanden, obwohl sie mit dem politischen Republikanismus nichts zutun hat.
Zitat:
Das der reformierte Zweig der Reformation wie keine andere religiöse Strömung republikanische Entwicklungen begünstigt hat kannst du auch überall nachlesen.
Das bestreite ich auch nicht. Hätte es früher eine vergleichbare reformistische Bewegung im Islam gegeben, wären daraus sicher auch dauerhafterepublikanische Entwicklungen hervor gegangen. Gab's früher aber nicht; gibt's eigentlich erst seit den 20ziger Jahren des letzten Jahrhunderts (Gulam Ahmad). Daraus hat sich die Bewegung der Qur'anniten entwickelt, die heute ein klarer Verfechter der Demokratie in islamischen Staaten sind - und deshalb auch von der überwiegenden Anzahl der islamischen Staaten verfolgt werden (Ausnahme: Türkei und Ägypten).
Zitat:
Soweit ich mich entsinne waren es die Muslime, welche die Bibliothek in Alexandria niederbrannten und in Konstantinopel verschwand auch so einiges...
Wo hast Du disen Blödsinn her? Die Bibliothek von Alexandria verbrannte durch einen Windzug, der das Teefeuer eines dort arbeitenden Gelehrten hoch wirbelte. Die Funken entzündeten die umherliegenden Papyri - und Sprinklereinrichtungen gab's leider noch nicht.....
Das Mohammed Karawanen überfallen hat ist kein Blödsinn. Lies Hadithe und die vollständige (nicht die gekürzten Varianten) Mohammed-Biographie von Muhammad ibn Ishaq. Anstatt deine Anschuldigen zu wiederholen solltest du dich vielleicht mal mit den Quellen und historischen Darstellungen beschäftigen. Was du hier verzapfst ist Geschichtsverfälschung hoch fünf. Das wäre so als wenn ich als Christin anfangen würde die Kreuzzüge zu leugnen. Schon lustig wie du hier auf mich zeigst aber selbst die historischen Fantasien deiner aus dem schiitischen Islam hervorgegangen Religionen wiederkaust.
Ich behauptete nirgendwo das es das Kalifat zur Zeit Mohammeds gab aber nach seinem Tod. Ali war auch nicht der zweite Kalif, sondern der vierte und er war sehr wohl ein Kalif.
Eine christliche Kirche gab es nicht erst 300 Jahre nach Jesu Himmelfahrt... Sicher haben sich christliche Kirchen als weltliche Organisationen immer wieder missbrauchen lassen. Nur niemand kann ernsthaft bestreiten, dass Mohammed und seine Nachfolger bereits eine gnadenlose Machtpolitik betrieben haben.
Was du mir mit deinem verqueren Mahdismus sagen willst weiß ich nicht. Der verborgene Imam heißt bei den Schiiten Muhammad ibn Hasan al-Mahdi, da ist kein Ali drin und das ist der 12. Imam, nicht der 9. Ist das jetzt die Sonderlehre deiner Gruppe oder hast du das nur verplant? Der Mahdi wird sich in der Schia übrigens als brutaler Kämpfer vorgestellt der die ganzen Ungläubigen niedermetzelt.
Bezüglich des Republikanismus im europäischen Mittelalter schrieb ich "z.B." ich behauptete nicht das dies eine abschließende Liste ist. Der Sufismus ist eine Ordensgemeinschaft. In Sachen Ordenswesen kann wohl bis auf der Buddhismus keine Religion dem Christentum etwas vormachen. ;) Nenne mir eine islamische Republik bevor das nationalistische und republikanische Gedankengut in der Moderne in den Orient importiert wurde.
Mit dem reformierten Zweig der Reformation verwies ich auf die Strömungen die auf Zwingli und Calvin zurückgehen. Luther war ein massiver Unterstützer der Monarchie und hat den Landesfürsten geholfen sich als Vorsteher der Kirchen einzusetzen. Das nahm aber in der reformierten Tradition eine ganz andere Wendung wo die Gemeinde selbst bestimmen wollten und sich diese Idee dann auch bald auf das restliche Leben übertrug.
Wie islamische Republiken aussehen, dass sieht man ja im Iran und Pakistan...
Und genau... die Bibliothek ist zur gleichen Zeit der Eroberung ganz zufällig durch ein Teefeuer abgebrannt...
Setzt alles daran, durch die enge Tür einzutreten! Denn das sage ich euch: Viele werden versuchen einzutreten, und es wird ihnen nicht gelingen. (Lk 13,24)