06-09-2010, 21:21
(06-09-2010, 18:15)Melmoth schrieb:(06-09-2010, 15:03)agnostik schrieb: Ich habe ja darin geschrieben, dass ich die christliche Lehre halt nicht auf die Ethik, das Miteinander, die Nützlichkeit für die jeweilige Gesellschaft reduziere.
Verständlich, und das tu ich mit Religionen insgesamt auch nicht. Aber diejenigen religiösen Gesetze, die nunmal spezifisch ethische Gesetze sind, die, denke ich, kann man schon an ihrem Nutzen fürs menschliche Miteinander messen.
Hm... siehst du bei einem Gebot wie "Du sollst nicht ehebrechen" noch eine weitere Dimension als die ethische?
Ich fürchte, ich verstehe nicht, was du mit der Sünde, die in der Geisteshaltung statt im Handeln liegt, meinst: Auf welche Weise sind Gedanken, die aus eigener Entscheidung (nicht wegen äußerer Hindernisse) nicht in Taten umgesetzt werden, sündenmäßig relevant?
Bei dem Gebot selbst nicht - aber bei Jesu Aussage dazu, mit der er das Gebot ja erweitert bzw. einen zusätzliche Aspekt hineinbringt. Und dieser Aspekt ist meiner Interpretation nach eine Umdeutung des Begriffs "Sünde".
Man kann da die Aussage des Islams beachten: "Allah sieht das Herz".
In beiden Fällen ist das keine Aussage darüber, wie nun Gott oder Allah diese "Sünde" bewertet oder bewerten wird. Für mich ist das Teil von Jesu Aussage.
Denk mal an die Aussagen von Jesus in Bezug auf den Pharisäer und den Zöllner.
Die Pharisäer waren rechtschaffene Leute, die wahrscheinlich sehr wenig sündige Taten verübten - die Zöllner dagegen waren "Tatsünder"
