29-08-2010, 16:22
(29-08-2010, 15:48)agnostik schrieb: Es geht darum, welche Übersetzung die wahrscheinlichere ist
kommt auf die definition von "wahrscheinlich" an: sprachlich korrekt oder in den vermuteten bzw. beabsichtigten kontext passend
Zitat:Für die Berichterstatter war Jesus real - oder sie haben es zumindest so repräsentiert
natürlich wird jesus so präsentiert, als sei er real gewesen. nicht anders, als joseph smith seinen engel moroni präsentiert
Zitat:Ein Jude, auch ein moderner, könnte wahrscheinlich eher beurteilen, ob der rabbi Jesus auf solch grobe Art mit seiner Mutter gesprochen hätte, ob er mit seiner Mutter "was zu schaffen" gehabt hätte und ob man einen möglichen Ausrutscher tradiert hätte, wenn man Jesus in einem möglichst guten Licht erscheinen lassen wollte - und von Letzterem kann man wohl ausgehen
ich habe ja schon gesagt, wie auch die präsentation jesu als mensch wie du und ich mit allen dazugehörenden fehlern als "in einem guten licht" gesehen werden könnte, und konzediert, daß dies wenig zum sonstigen duktus des johannesevangeliums paßt
daraus allein aber "falsche übersetzung" zu konstruieren, wo sie doch sprachlich korrekt ist, scheint mir abwegig
(29-08-2010, 15:48)agnostik schrieb: Nochmal: Die Frage ist auf die Korrektheit der Übersetzung beschränkt.
eben!
Mögliche Übersetzungen:
Was (ist zwischen; gibt es zwischen) mir und dir, Frau?
Oder es liegt ein "Dativus ethicus" vor:
Was willst Du (eigentlich) von mir, Frau?
Variante:
Was habe ich mit dir (zu schaffen), Frau?
für mich ist das eindeutig. wie du - rein sprachlich - auf
"Was möchtest Du denn, das ich mache?"
kommen willst, erschließt sich mir nicht. bzw. nur, wenn du bereit bist, die wortbedeutung zugunsten einer dir in moralischer hinsicht eher zusagenden interpretation hintanzustellen
ich muß jedoch hinzufügen, daß ich des altgriechischen nicht mächtig bin
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)