18-08-2010, 16:00
(18-08-2010, 14:14)Der-Einsiedler schrieb: ,Damit haben wir das Problem nur verschoben. Was ist dann "ursprünglich".
tja, das ist eine gute Frage. Ist der "ursprüngliche" Buddhismus der "allgemeine"?
Oft wird gesagt, und auch bei Dir klingt das mir so, daß das ist, was den älteren textlichen Überlieferungen folgt.
Das ist m.E. irreführend. Es ergibt sich aus diesen Überlieferungen selbst, daß Buddha-Dharma keine Orthodoxie sodern eine Orthopraxie ist.
"Ursprünglich" ist nur die Verwirklichung des Dharmas, das Erwachen selbst. Wird dieses nicht von Generation von Generation übergeben, ist auch der Dharma verloren, egal ob da noch Texte sind - sie können einfach nicht mehr richtig verstanden werden.
(18-08-2010, 14:14)Der-Einsiedler schrieb: ,den (meist atheistisch praktizierten) Zen-Buddhismus, mag man kaum glauben, dass die aus der gleichen Quelle schöpfen. Und selbst im Zen gibt es noch mehrere Unterschulen...).Dazu kann ich was aus eigener Erfahrung sagen. Zen basiert auf dem chinesischen Kanon und der enthält ziemlich vollständig die Überlieferungen der älteren Schulen (im Gegensatz zum tibetischen Kanon).
Von meinen Zen-Lehrern kann ich zumindestens sagen, daß sie die entweder sehr genau kannten oder aber durch ihre Praxis zu genau identischen Formulierungen kamen. Für westliche Theravada-Leute ist das manchmal sehr schwer nachzuvollziehen, weil die sehr an die epischeTextform der Pali-Sutta gebunden sind - wir machen das meistens etwas kürzer :)
Zen ist übrigens genauso wenig atheistisch oder theistisch wie anderer Buddhismus - einfach ne falschen Kategorie.
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