08-08-2010, 14:46
(08-08-2010, 09:50)Ebru schrieb: Eigenartigerweise hat Albert Schweitzer genau das getan - für andere -, was er für sich abgelehnt hat.
Was mir im Zusammenhang auffällt, ist, dass er seine Freiheit sucht(e) und wohl auch gefunden hat, trotzdem abhängig in seiner selbstdefinierten Freiheit verblieb. Hier relativiert sich (gewöhlich) Freiheit. Albert Schweitzer hat auch ein Gegenüber gebraucht, um das zu tun, was er zu tun glaubte, tun zu müssen.
Vielleicht ist Freiheit ein Akt einer persönlichen Wahl, etwas zu tun, daran man glaubt und dementsprechend zu handeln.
"Ich habe gelernt, selbst für mich zu denken und zu handeln, der Welt gerade ins Gesicht zu sehen und zu bekennen: dies ist mein Werk."
Hier spricht er von Verantwortung, die das Denken und das persönliche Handeln vereint. Wer frei denken und handeln will, übernimmt dafür auch Verantwortung und kann sich nicht wegstehlen (oder auf andere berufen).
Ob es ein schwieriges Thema ist, sei dahingestellt; vielschichtig ist es auf jeden Fall.
Hallo Ebru,
vielen Dank für deine kurze Auseinandersetzung mit dem Zitat.
Vor allem folgenden deiner Sätze finde ich sehr wichtig:
"Wer frei denken und handeln will, übernimmt dafür auch Verantwortung und kann sich nicht wegstehlen (oder auf andere berufen)."
Ich sehe dass genauso, obgleich dies vieleicht der landläufigen Meinung von Freiheit widerspricht, nach der Freiheit keiner Verantwortung bedarf, da ich machen kann was ich mag.
Ich denke aber auch, je mehr meine Freiheit wächst, umso größer wird auch meine eigene Verantwortung für mein Tun.
Und dieses eigene Verantwortung übernehmen, macht auch wieder unabhängig von anderen...