27-07-2010, 17:36
(27-07-2010, 11:33)petronius schrieb: mir schein, du möchtest immer wieder die reihenolge umkehren und nachträgliche interpretationen als grundlegende kausalität verkaufen
welche Reihenfolge erscheint Dir als die richtige?
Zitat:wärs dann nicht schlauer gewesen von gott, den menschen nicht so zu erschaffen, daß er lust auf sex hat?
dann würde es nur keine Möglichkeit geben, dass sich die Menschheit fortpflanzt. Ob das klug wäre? Nun darüber mag ich mir kein Urteil erlauben. Vielmehr hat sich Gott dazu entschieden, dem Menschen ein Bewusstsein einzuhauchen und ihm die Möglichkeit gegeben, sich von den Trieben nicht beherrschen zu lassen. Der freie Wille.
Zitat:es ist nun mal eine natürliche regung, beim anblick eines attraktiven potentiellen sexualpartners entsprechende gefühle zu haben (keiner kann mir erzählen, daß ihm - vor allem in pubertät und adoleszenz, dann schleift sich das etwas ab - nicht beim anblick der mädels die hose zu eng geworden wäre oder nicht der gedanke "die würde ich gern mal..." durch den kopf geschossen ist). wenn also das der "quell des ehebruchs" sein soll, dann kann der mensch nichts dafür
Natürlich kann der Mensch nichts für den Quell vieler Sünden, denn sie entspringen dem Menschsein. Das entschuldigt jedoch nicht generell seine Taten, denn er hat immer die Möglichkeit, sich anders zu entscheiden. Die Erzählung vom Sündenfall beschreibt diesen Umstand.
Ich sehe den Punkt in einer gewissen Weise ähnlich wie Du, nämlich
dass zwischen Ehebruch und menschlicher Natur die bewusste Entscheidung kommt. Allerdings nicht die bewusste Entscheidung für den Ehebruch. Die Erfahrung mit meinen Mitmenschen zeigt eher, dass Ehebrüche hätte vermieden können, wenn eine bewusste Entscheidung gefallen worden wäre. Nämlich die, den Ehebruch nicht zu begehen.
Ich sehe diese Entscheidung jedoch nicht als die Quelle, sie ist vielmehr die menschliche Möglichkeit, sich der Sünde zu entziehen und diese zu begrenzen.
Das von Dir genannte Herumvögeln aus Spaß an der Freud hat meiner Meinung nach schon zu so manchem Ehebruch geführt, wäre da nicht rechtzeitig der Kopf eingeschaltet worden und sich dagegen entschieden.
Zitat:schon. aber daß er das in besonderer weise gerade zum thema "gebote" gemacht hätte, geht imho aus den evangelien nicht hervor
In dem Punkt kann ich Dir zustimmen.
Zitat:was andere mir vorschreiben, ist das eine. zu reflektieren, was ich mit meinem eigenen verhalten bewirke, ist etwas ganz anderes
Natürlich, dennoch beschreiben Gebotsbrüche für mich viele Dinge, die andere verletzen und das zwischenmenschliche Zusammenleben auf eine Probe stellen.