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wie neu waren die zehn Gebote?
#1
Von christlicher Seite wird mir gerne entgegen gebracht, dass die zehn Gebote (und hier vor allem die Gebote, welche das menschliche Miteinander regeln) ein Meilenstein der menschlichen Entwicklung seien.
Dass das Christentum als solches durchaus eine wichtige Rolle in der Geschichte einnimmt und auch das Bild vom Menschen als Individuum mitgeprägt hat, möchte ich gar nicht bestreiten.
Schaue ich mir aber die zehn Gebote an, so fällt es mir schwer, darin eine Besonderheit zu erkennen. Man sollte meinen, dass derlei Regeln schlichte Notwendigkeit für eine funktionierende Gesellschaft sind und schon weit vor der Entstehung des Juden- und Christentums Anwendung fanden.
Eine Gesellschaft (selbst der kleinste Stamm) kann nur funktionieren, wenn wenigstens gewisse Grundregeln gelten. Nicht töten und nicht stehlen scheinen mir dabei eigentlich die dringlichsten und daher auch selbstverständlichsten zu sein, die es seit jeher in menschlichen Gruppierungen gab (wenn auch vieleicht nicht ausgesprochen bzw. niedergeschrieben). Quasi eine Art evolutionäre Errungenschaft.

Was also soll so besonders an den 10 Geboten sein?
Ich vermute ja, sie konnten sich nur deshalb so lange halten und als Maßstab dienen, weil sie eben nur auf das Nötigste (Selbstverständliche) eingehen und Einzelheiten völlig außen vor lassen.

Wie ist eure Meinung dazu?
#2
(11-11-2013, 01:52)Gundi schrieb: Was also soll so besonders an den 10 Geboten sein?
Ich vermute ja, sie konnten sich nur deshalb so lange halten und als Maßstab dienen, weil sie eben nur auf das Nötigste (Selbstverständliche) eingehen und Einzelheiten völlig außen vor lassen.

Wie ist eure Meinung dazu?

Genau, nur in in der Langform AT geprägt.
Mit der Nächstliebe ist da wohl ein Fehler unterlaufen.
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib.........

Den Nächsten darf man sich aber ungestraft zur Brust oder anders nehmen, nur nicht töten.
Da wird das ErIch - Prinzip nicht verboten.
(Er vorne, Ich hinten)

Die Kernbotschaft ist wirklich universell.
#3
(11-11-2013, 01:52)Gundi schrieb: Was also soll so besonders an den 10 Geboten sein?
Ich vermute ja, sie konnten sich nur deshalb so lange halten und als Maßstab dienen, weil sie eben nur auf das Nötigste (Selbstverständliche) eingehen und Einzelheiten völlig außen vor lassen.

Wie ist eure Meinung dazu?

Na ja, dieses Emporheben der 10 Gebote kommt eigentilch nur von Leuten, die selten uber den eigenen Tellerrand schauen. Du hast schon recht, sie sind sozusagen die Basis gesellschaftlichen Zusammenlebens, und ich nehme auch einfach mal an, dass es dabei nur um die Kodifizierung normaler menschlicher Verhaltensweisen geht. Bei Leuten, die die von Dir berichteten Aeusserungen machen, spielt manchmal auch noch diese unsaegliche These "keine Moral ohne Religion" mit hinein. Ist natuerlich unfug, aber laeuft mir oft ebenfalls oft genug ueber den Weg.

Selbst bei einem sehr duerftigen Schulunterricht in Geschichte sollte zumindest die Stele von Hammurabi gelaeufig sein (ungefaehr 1772 v.Chr.), und es gibt aeltere Gesetzessammlungen, z.B. die von Ur-Nammu (um 2050 v. Chr.) aus der Stadt Ur, aus welcher Gegend ja bekanntlich angeblich Abraham herkommen soll. Das Mosaische Gesetz ist dagegen recht jung. Die zehn Gebote sind aber wahrscheinlich, wie Du schon vermutet hast, so populaer, gerade weil sie so simpel sind, einfach zu merken, und zum groessten Teil allgemein akzeptiert (mit Ausnahme der gottesspezifischen Regel). Und es ist halt eine von einer Handvoll Geschichten, die jeder aus dem AT kennt.
#4
(11-11-2013, 01:52)Gundi schrieb: Von christlicher Seite wird mir gerne entgegen gebracht, dass die zehn Gebote (und hier vor allem die Gebote, welche das menschliche Miteinander regeln) ein Meilenstein der menschlichen Entwicklung seien. ...(gekürzt+code-Tags entfernt/Ekkard)
Ich vermute ja, sie konnten sich nur deshalb so lange halten und als Maßstab dienen, weil sie eben nur auf das Nötigste (Selbstverständliche) eingehen und Einzelheiten völlig außen vor lassen.

Die Zehn Gebote sind, um es auf den Punkt zu bringen, die Richtlinien für das Verhalten von Menschen, die den denkbar giftigsten Feind der Religionsfreiheit anbeten, der laut seinem Zeiten Gebot so pervers minderwertig sein soll, sich an völlig unschuldigen Kindern bis in die 4. Generation rächen will, nur weil ein Vorfahre anderen Göttern gedient hat.

Dieser Gott fordert zwar das Töten, was natürlich nur als ein Verbot wie Mord an anderen Mneschen zu verstehen ist, denn seine Gesetze fordern das Töten von Menschen, die ihm gelästert oder die anderen Göttern geopfert haben. Aber auch das MORDEN fordert dieser Gott, etwa laut Deuteronomium 20, 16 bis 18 das ultimative Ermorden auch aller Säuglinge und Kinder von 6 Völkern anderer Religion, nur damit die religiösen Vorstellungen deren Eltern nicht die von Menschen beeinflussen, die einen laut Exodus 12, 29 zehntausendfachen Säuglings- und Kindermassenmörder anbeten.

Es ist nach meiner Meinung verantwortungslose Blindgläubigkeit, wenn sich Christen nicht kritisch überlegen, welches Gift für ein friedliches Miteinander ALLER Menschen aller Religionen und Kulturen in den Zehn Geboten steckt..

Ansonsten haben sich in allen Religionen und Kulturen Gesetze entwickelt, die Ehrlichkeit einfordern oder eheliche Treue oder etwa das Respektieren des Besitzes anderer Menschen. Genau aber letzteres tut der Gott nicht, der das Versklaven friedliebender Menschen fordert und Landraub und Genozid - und das Taufen aller Menschen auf den Namen eines Forderers von Rassentrennung und dem Namen eines sadistischen Richters, der Menschen mit der Ewigen Pein im Feuer bestrafen will.

Auf solch einem vergifteten Acker kann man meines Erachtens keine wirkliche Botschaft der Liebe und die Basis für ein friedliches Miteinander aller Menschen errichten. Das hat die Geschichte bewiesen. Wer aber nur die Freikarte in das Ewige Leben will, dem ist das leider oft völlig egal.
#5
Ignoranz mündlicher Tradition, die Bibel als Wort-Steinbruch benutzen und stupides wörtlich-Nehmen uralter Texte ist kein Glaube! Und taugt umgekehrt auch nicht dazu, Glaube auszuhebeln. Was du in immer gleichen Worten mit immer den gleichen Textbausteinen vorträgst, ist schlicht langweilig, weil bekannt und in dieser Form auch kein Kanon.

Im Übrigen stimme ich Gundi zu. Die Zehn Gebote sind älter als der Pentateuch. Sie sind Ausdruck einer antiken Gesellschaft, die erkannt hat, dass es gewisse ethische Regeln geben muss, damit sie überlebt. Der Bezug zu Gott ist der Ausdruck dafür, dass diese Regeln eben nicht verhandelbar sind, wie weniger wichtige Vorschriften, die auch schon mal Ausnahmen zulassen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#6
(11-11-2013, 06:07)Ulan schrieb:
(11-11-2013, 01:52)Gundi schrieb: Was also soll so besonders an den 10 Geboten sein?
Ich vermute ja, sie konnten sich nur deshalb so lange halten und als Maßstab dienen, weil sie eben nur auf das Nötigste (Selbstverständliche) eingehen und Einzelheiten völlig außen vor lassen.

Wie ist eure Meinung dazu?

Selbst bei einem sehr duerftigen Schulunterricht in Geschichte sollte zumindest die Stele von Hammurabi gelaeufig sein (ungefaehr 1772 v.Chr.), und es gibt aeltere Gesetzessammlungen, z.B. die von Ur-Nammu (um 2050 v. Chr.) aus der Stadt Ur, aus welcher Gegend ja bekanntlich angeblich Abraham herkommen soll. Das Mosaische Gesetz ist dagegen recht jung. Die zehn Gebote sind aber wahrscheinlich, wie Du schon vermutet hast, so populaer, gerade weil sie so simpel sind, einfach zu merken, und zum groessten Teil allgemein akzeptiert (mit Ausnahme der gottesspezifischen Regel). Und es ist halt eine von einer Handvoll Geschichten, die jeder aus dem AT kennt.

Manche guten alten Sitten werden ja nicht mehr richtig respektiert.
Man kann ja z.B. nicht mehr ein neues Rennkamel kaufen und
Frau und Kinder in die Schuldsklaverei verkaufen.
War doch simpel und populär.
#7
(11-11-2013, 13:41)Harpya schrieb: Manche guten alten Sitten werden ja nicht mehr richtig respektiert.
Man kann ja z.B. nicht mehr ein neues Rennkamel kaufen und
Frau und Kinder in die Schuldsklaverei verkaufen.
War doch simpel und populär.

Sicher, aber Deine Beispiele sind nicht so grundlegend wie "du sollst nicht stehlen" oder "du sollst nicht toeten". "Du sollst nicht die Ehe brechen" ist schon etwas komplizierter, da ein abgeleitetes gesellschaftliches Konstrukt, und als solches steht es auf wackligeren Fuessen. Und "du sollst den Sabbat heiligen" ist offensichtlich ein Beispiel dafuer, wie ein Vertrag, der sehr abstrakt ist, schon mal platzen kann. Du musst keine Rennkamele bemuehen, um obsolete Gesetze zu finden.

Frag doch einfach mal jemanden unter Deinen Freunden, die zehn Gebote aufzulisten. Irgendetwas wird meist vergessen, aber die beiden, die ich zuerst genannt hatte, kommen fast immer, dann vielleicht noch das mit dem Luegen, und Dinge wie "du sollst nicht den Namen des Herrn missbrauchen" sind auf der eindeutigen Verliererliste. Fuer die meisten Menschen reduzieren sich die zehn Gebote auf fuenf bis sieben.
#8
(11-11-2013, 15:31)Ulan schrieb: Frag doch einfach mal jemanden unter Deinen Freunden, die zehn Gebote aufzulisten. Irgendetwas wird meist vergessen, aber die beiden, die ich zuerst genannt hatte, kommen fast immer, dann vielleicht noch das mit dem Luegen, und Dinge wie "du sollst nicht den Namen des Herrn missbrauchen" sind auf der eindeutigen Verliererliste. Fuer die meisten Menschen reduzieren sich die zehn Gebote auf fuenf bis sieben.

Dürfte stimmen, aber beim letzten Moscheetag hab ich auch mal
einige Muslime diverser Stile nach den Glaubensgrundsätzen gefragt.

Die islamischen Glaubensgrundsätze bestehen aus 6 Punkten. Diese 6 Dinge hat Mohammed ausnahmlos in veränderter Form von den Juden und Christen übernommen.

Es sind der Glaube an:

Allah, den einen Gott
Seine Engel
Seine Bücher
Seine Gesandten
Das jüngste Gericht
Das Schicksal: ob gut oder schlecht, es ist allein von Allah vorherbestimmt.

Nach islamischem Verständnis bilden diese 6 Punkte eine unzertrennliche Einheit; akzeptiert man einen Punkt nicht, leugnet man dadurch zugleich auch die anderen.

Ausserdem wurde das oft mit den 5 Säulen des Islam,
(Hadith, also von Mohammed) durcheinandergeworfen.

Glaubensbekenntnis
Rituelles Gebet
Armengabe
Fasten
Pilgerfahrt
#9
(11-11-2013, 13:13)Ekkard schrieb: Ignoranz mündlicher Tradition, die Bibel als Wort-Steinbruch benutzen und stupides wörtlich-Nehmen uralter Texte ist kein Glaube! Und taugt umgekehrt auch nicht dazu, Glaube auszuhebeln. Was du in immer gleichen Worten mit immer den gleichen Textbausteinen vorträgst, ist schlicht langweilig, weil bekannt und in dieser Form auch kein Kanon.

Im Übrigen stimme ich Gundi zu. Die Zehn Gebote sind älter als der Pentateuch. Sie sind Ausdruck einer antiken Gesellschaft, die erkannt hat, dass es gewisse ethische Regeln geben muss, damit sie überlebt. Der Bezug zu Gott ist der Ausdruck dafür, dass diese Regeln eben nicht verhandelbar sind, wie weniger wichtige Vorschriften, die auch schon mal Ausnahmen zulassen.

Du darfst meine Zitate aus der Bibel oder aus dem Katechismus natürlich als Textbausteine bezeichnen, denn natürlich tippe ich diesen oft sadistischen Schwachsinn nicht jedes Mal neu Icon_wink

Ansonsten zählt für mich eigentlich die schriftliche Tradition, als der Text, der in der Bibel steht oder von mir aus auch im Katechismus oder anderen religiösen Werken mehr, als mündliche Traditionen, denn ich habe selbst als Kind Flüster-Telegramm gespielt und mitbekommen, wie schnell sich Mitteilungen wandeln können bis hin fast zur Gegensätzlichkeit.

Für mich zählt vor Allem das, was im JETZT als Wahres Wortz Gottes behauptet wird. Dass die Pflanze Bibel auf dem dem Boden noch früherer Religionen gewachsen ist, da stimme ich Dir ausdrücklich zu.

Wenn Du ein ehrlicher Christ sein willst, dann sage mir bitte, wie Du es wertest, dass Dein Gott sich laut seinem Zeiten Gebot unbestreitbar an den unschuldigen Kindern bis in die 4. Generation rächen will, nur weil ein Vorfahre anderen Göttern gedient hat.

Immer wenn ich von Dir Deine Meinung zu Dir angebotenen Bibelzitaten erbitte, etwa zu denen, die eindeutig besagen, dass Jesus das Letzte Gericht noch zu Lebzeiten einiger seiner Jünger abhalten wollte, schweigst Du. Warum? Hast Du Angst vor der Wahrheit dessen, die sich ergibt, falls Jesus nur ein verwirrter religiöser Eiferer und gescheiterter Weltuntergangsprophet war? Hast Du Angst, zu erkennen, dass das Zweite Gebot aus Deinem Gott den giftigsten Feind der Religionsfreiheit macht, wenn stimmen würde, was ihn dort unbestreitbar unterstellt wird? Hier, lese es doch selbst einmal mit ehrlichem Sprachverständnis und verdränge nicht einfach, was Deinem Gott zur schieren Angsterzeugung zugelogen wurde:

„Du sollst dir kein Götterbild machen, irgendein Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten Generation von denen, die mich hassen“ (Exodus, 4+5 und Deuteronomium 5, 8+9)

(Textbaustein kopiert, nicht neu getippt) Icon_wink
#10
(11-11-2013, 15:59)Sucher schrieb: Für mich zählt vor Allem das, was im JETZT als Wahres Wortz Gottes behauptet wird. Dass die Pflanze Bibel auf dem dem Boden noch früherer Religionen gewachsen ist, da stimme ich Dir ausdrücklich zu.

Wenn Du ein ehrlicher Christ sein willst, dann sage mir bitte, wie Du es wertest, dass Dein Gott sich laut seinem Zeiten Gebot unbestreitbar an den unschuldigen Kindern bis in die 4. Generation rächen will, nur weil ein Vorfahre anderen Göttern gedient hat.

Von welchen Christen jetzt, Baptisten, Adventisten.... ?
Manche betonen den einen Aspekt , manche andere,Interpretationen sind verschieden, kommt immer drauf an wen man fragt.

Leben halt nicht alle in so in einer dir eigenen Schwarz-Weiß Welt.
#11
(11-11-2013, 16:10)Harpya schrieb:
(11-11-2013, 15:59)Sucher schrieb: Für mich zählt vor Allem das, was im JETZT als Wahres Wortz Gottes behauptet wird. Dass die Pflanze Bibel auf dem dem Boden noch früherer Religionen gewachsen ist, da stimme ich Dir ausdrücklich zu.

Wenn Du ein ehrlicher Christ sein willst, dann sage mir bitte, wie Du es wertest, dass Dein Gott sich laut seinem Zeiten Gebot unbestreitbar an den unschuldigen Kindern bis in die 4. Generation rächen will, nur weil ein Vorfahre anderen Göttern gedient hat.

Von welchen Christen jetzt, Baptisten, Adventisten.... ?
Manche betonen den einen Aspekt , manche andere,Interpretationen sind verschieden, kommt immer drauf an wen man fragt.

Leben halt nicht alle in so in einer dir eigenen Schwarz-Weiß Welt.

Meine Welt ist ungemein bunt, denn ich konnte in meinem "Innersten" die Nichtfordernde Liebe Gottes erahnen - und meine Verantwortung dafür. Ich habe auch brauchbar konkrete Vorstellungen, weshalb es überhaupt eine Schöpfung gab Icon_lol

Ansonsten würde ich von Christen aller Richtungen gerne wissen, welche Bibelaussagen sie glauben und welche nicht. Vor allem auch bezüglich der Zehn Gebote.

Von einem Siebten-Tags-Adventisten aus Hamburg etwa, der jedes Wort der Zehn Gebote als Wahre Worte seines Gottes glaubt, habe ich im Jahr 2000 erfahren, dass der noch nicht einmal eine um eine Sekunde längere Schöpfungsdauer akzeptier, als 6 Tage a 24 Stunden a 60 Minuten a 60 Sekunden. Mit logischen Gegenargumenten kommt man bei solchen Kreationisten kaum weiter. Das einzige, was ich bei ihm erreichen konnte, war, dass er Homosexualität nicht mehr zwangsläufig als Todsünde sieht.

Andere Christen konnte ich anregen, diesen Rat Buddhas zu befolgen, der mir bei einem Vortrag des Lamas Ole Nydahl im Jahr 2001 nahe gebracht wurde und den ich für genial halte:

„Glaubt meine Lehre nicht, nur weil ein Buddha sie lehrte. Ich habe euch alles gesagt und nichts zurückgehalten, doch ihr sollt nur das glauben, was ihr selbst kritisch überprüft habt und was ihr mit euren eigenen Erfahrungen in Einklang bringen könnt.“

Ich denke, diesem Rat kannst Du zustimmen, oder?
#12
(11-11-2013, 17:42)Sucher schrieb: Andere Christen konnte ich anregen, diesen Rat Buddhas zu befolgen, der mir bei einem Vortrag des Lamas Ole Nydahl im Jahr 2001 nahe gebracht wurde und den ich für genial halte:

„Glaubt meine Lehre nicht, nur weil ein Buddha sie lehrte. Ich habe euch alles gesagt und nichts zurückgehalten, doch ihr sollt nur das glauben, was ihr selbst kritisch überprüft habt und was ihr mit euren eigenen Erfahrungen in Einklang bringen könnt.“

Ich denke, diesem Rat kannst Du zustimmen, oder?
Sicher, welche eigenen Erfahrungen machen den die Meisten schon groß ?
Jobmässig hatte ich das Glück ziemlich im Ausland rumzukommen,
auch schon beim Schulbesuch.
Meiner Meinung nach kann man erst zu einer konkreten Wahrnehmung der Umstände kommen, wenn man wirklich das Land und Leute kennengelernt hat.

Auch da wo man mit dem Auto überhaupt nicht mehr hinkommt, wo es keine Hotels mehr gibt, keine Heizung, 1 Std. Wasser und Strom am Tag oder garnicht.
Also ein halbes Jahr ist schon Minimum, nicht nur an einem Ort.

Touristenghettos mit Bustouren haben mit der Realität so viel zu tun wie Papiertiger mit Echten.
Wer kommt den schon groß aus seiner Stadt/Dorf/Gegend/Land raus.
Und wenn dann meist in die Speckgürtel an irgendwelchen Küsten oder
in Städten wo man sich meist im europäisierten Stadtteil aufhält oder
mal große Märkte, Touristenmeilen kennenlernt.

Kann ich auch keinem verübeln, im weiten Hinterland ist nicht einfach
zu leben/zu versorgen, besonders sicher auch nicht.
Meist trifft man aber auf überwältigende Gastfreundschaft.
Ich bleib da mal bei Afrika.
Die Staatsgebilde sind da nunmal sehr inhomogen, Stammeswesen überall.
Um dem kargen Leben zu entkommen , bilden sich immer größere Slums.
Hat man einen Stempel von dem einen Land im Pass, kommt man in das Andere nicht mehr rein.

Sprache ist natürlich ein Problem, wir hatten aber immer einheimische Führer oder Fahrer, die
entweder auch französisch oder englisch konnten.

Selbst erlebte eigene Erfahrungen anderer Kulturen sind doch meist dünn.
#13
(11-11-2013, 15:59)Sucher schrieb: Für mich zählt vor Allem das, was im JETZT als Wahres Wort Gottes behauptet wird.
Darin besteht ja dein Denkfehler! Die einzelnen Texte der Bibel sind nicht Gottes Diktat, sondern Glaubenszeugnis ihrer Zeit, manchmal sogar Glaubenszeugnis der herrschenden Klasse oder gar des Königs.

(11-11-2013, 15:59)Sucher schrieb: Wenn Du ein ehrlicher Christ sein willst, dann sage mir bitte, wie Du es wertest, dass Dein Gott sich laut seinem Zeiten Gebot unbestreitbar an den unschuldigen Kindern bis in die 4. Generation rächen will, nur weil ein Vorfahre anderen Göttern gedient hat.
Das werte ich gar nicht! Die Patriarchen um Moses, seine Priester (z. B. Aaron) oder gar Moses höchstselbst haben diesen Text verfasst. Sie waren besorgt um ihre Vorstellung von Gott. Sie befanden sich im Kampf um den Ein-Gottglauben ihres Volkes. Solche Behauptungen der göttlichen Rache sind sehr verständlich, wenn man sich die historische Situation der Volkserziehung klar macht. Ich bin auch völlig überzeugt davon, dass im Namen Gottes verurteilt und hingerichtet wurde. So war das nun mal. Aber wer zwingt uns, genau so zu denken? (Dann wären wir in der Tat schwach im Oberstübchen.)

(11-11-2013, 15:59)Sucher schrieb: Immer wenn ich von Dir Deine Meinung zu Dir angebotenen Bibelzitaten erbitte, etwa zu denen, die eindeutig besagen, dass Jesus das Letzte Gericht noch zu Lebzeiten einiger seiner Jünger abhalten wollte, schweigst Du. Warum?
Natürlich! Das glaubt heute niemand mehr. Klar die Theologen, die dies ausführlicher behandeln sprechen von einem „Verschieben in eine überzeitliche Dimension“ oder von einer Zielvorstellung durch „alle Zeit“.

(11-11-2013, 15:59)Sucher schrieb: Hast Du Angst vor der Wahrheit dessen, die sich ergibt, falls Jesus nur ein verwirrter religiöser Eiferer und gescheiterter Weltuntergangsprophet war?
Nein; denn ich glaube nicht an den historischen Jesus, sondern an den verkündeten Christus. Und „Verkündigung“ ist nun mal Menschensache einschließlich möglicher Irrtümer. Also stellt für mich das NT zwar Fragen, aber die Antworten müssen wir uns für heute ausdenken.

(11-11-2013, 15:59)Sucher schrieb: Hast Du Angst, zu erkennen, dass das Zweite Gebot aus Deinem Gott den giftigsten Feind der Religionsfreiheit macht, wenn stimmen würde, was ihn dort unbestreitbar unterstellt wird? Hier, lese es doch selbst einmal mit ehrlichem Sprachverständnis und verdränge nicht einfach, was Deinem Gott zur schieren Angsterzeugung zugelogen wurde: …
Gewiss, so war das. „Man“ hat mit Angst operiert. Vielleicht war es ja auch einfach die Antwort auf die Lebensängste der alten Völker und ihrer (meist sehr jungen) Frührungspersönlichkeiten.
Das von dir zitierte Bilderverbot ist übrigens wirklich ein Generationen übergreifendes Glaubensproblem, das uns auch hier im Forum in ständig wechselnden Formen begegnet.
Ein Beispiel lieferst du selbst: Alles, was du hier vorbringst, hat die Qualität von z. T. uralten Vorstellungen. Vorstellungen sind „Bilder“; d. h. Abbildungen dessen, was Menschen als heilig und göttlich empfunden haben, empfinden oder empfinden werden.
Du mit deinen Unterstellungen an moderne Gläubige wirfst dich vor deinen eigenen Bildern nieder, als seien sie Gott. Das sind Abbildungen nie! (Ich bestreite nicht, dass es Menschen gibt, von mir als „wörtlich-Nehmer“ bezeichnet, die sich ihren toten Gottesbildern unterwerfen.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#14
(11-11-2013, 19:29)Ekkard schrieb: Nein; denn ich glaube nicht an den historischen Jesus, sondern an den verkündeten Christus. Und „Verkündigung“ ist nun mal Menschensache einschließlich möglicher Irrtümer. Also stellt für mich das NT zwar Fragen, aber die Antworten müssen wir uns für heute ausdenken.

Neulich im evangelischen Krankenhaus zu Besuch.
Kurzes Gespräch mit einem jungen Pfleger, eine Äußerung
"Die Fakten sind mir egal, ich mag die Mystik"
#15
(11-11-2013, 18:16)Harpya schrieb: [quote='Sucher' pid='142349' dateline='1384184551']
Andere Christen konnte ich anregen, diesen Rat Buddhas zu befolgen, der mir bei einem Vortrag des Lamas Ole Nydahl im Jahr 2001 nahe gebracht wurde und den ich für genial halte:

„Glaubt meine Lehre nicht, nur weil ein Buddha sie lehrte. Ich habe euch alles gesagt und nichts zurückgehalten, doch ihr sollt nur das glauben, was ihr selbst kritisch überprüft habt und was ihr mit euren eigenen Erfahrungen in Einklang bringen könnt.“

Ich denke, diesem Rat kannst Du zustimmen, oder?

Zitat:Sicher, welche eigenen Erfahrungen machen den die Meisten schon groß ?
Jobmässig hatte ich das Glück ziemlich im Ausland rumzukommen,
auch schon beim Schulbesuch.
Meiner Meinung nach kann man erst zu einer konkreten Wahrnehmung der Umstände kommen, wenn man wirklich das Land und Leute kennengelernt hat.

Auch da wo man mit dem Auto überhaupt nicht mehr hinkommt, wo es keine Hotels mehr gibt, keine Heizung, 1 Std. Wasser und Strom am Tag oder garnicht.
Also ein halbes Jahr ist schon Minimum, nicht nur an einem Ort.

Touristenghettos mit Bustouren haben mit der Realität so viel zu tun wie Papiertiger mit Echten.

Das kann ich unterstreichen, da ich 10 Jahre in meinem Anwesen in Gran Canaria unter der einheimischen Bevölkerung und weit ab vom Tourismus leben konnte und voll im Gemeindeleben einer kleinen Stadt integriert war, obwohl ich etwas außerhalb in einem Naturschutzgebiet lebte. Ich konnte mir das ermöglichen, weil ich vor 24 Jahren im Alter von 49 Jahren meinen Beruf an den Nagel hängen konnte, um endlich die Zeit zu haben, zu mir selbst zu finden - und so letztlich auch die Nichtfordernde Liebe Gottes erahnen konnte.

Zitat:Sprache ist natürlich ein Problem, wir hatten aber immer einheimische Führer oder Fahrer, die
entweder auch französisch oder englisch konnten.

Selbst erlebte eigene Erfahrungen anderer Kulturen sind doch meist dünn.

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Leider war mein Spanisch nicht so gut, um auch philosophische oder politische oder religiöse Gespräche so führen konnte, dass ein weitgehend fehlerfreier Gedankenaustausch stattfinden konnte. Ich erinnere mich, dass ich die größten Probleme hatte, einem katholischen Geistlichen (lol, der hatte drei Kinder) die Problematik gerade des Zweiten Gebotes zu vermitteln. Aber das gelingt mir ja auch hier kaum, weil das Erkennen des Giftes, das darin steckt, erfordert, es erkennen und nicht verdrängen zu wollen Icon_wink)


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