03-06-2010, 21:52
(03-06-2010, 08:37)petronius schrieb: ein wesentlicher aspekt scheint mir aber auch, daß echter konsens aus einer gleichberechtigten auseinandersetzung verschiedener haltungen resultiert, was schwierig wird, wenn eine haltung von vornherein als "heilig", "gottgegeben" oder "unwandelbar" postuliert wird und somit keinen kompromissen unterliegen darfAuch richtig! Dies ist unter dem Begriff "Immunisierung" bekannt. Damit muss man auch als Gläubiger behutsam umgehen. Grundgebote wie "du sollst nicht töten" oder "liebe deinen Nächsten" sind aber so tief in der Gesellschaft verwurzelt, und haben bei massiver Zuwiderhandlung so schädliche Wirkungen, dass man sie ruhig als "immun" ansehen kann. In der Tat sind sonstige gesellschaftlich bedingte Handlungsrichtlinien Verhandlungssache. Nur: Nicht alle solche "Richtlinien" werden verhandelt. Vielfach sind es eingeschliffene Verhaltensweisen: "Man(?) macht es (?) halt so!". Das lernt man als Kind. Und später denkt man nicht mehr darüber nach - oder erst im Konfliktfall (z. B. bei der sexuellen Orientierung, die im Forum an anderer Stelle ausführlich diskutiert wurde und wird; banaleres Beispiel: Man ißt mit Gabel und Messer!).
(03-06-2010, 11:32)Gundi schrieb:Im Gegenteil! Aber die Widerstände können - glaubensbedingt, weil immunisiert - extrem sein und sogar blutig ausgefochten werden.(02-06-2010, 22:55)Ekkard schrieb: Aber nach eingehender historischer Analyse kann man durchaus lernen, dass dem nicht so ist.
Ekkard, würdest du generell sagen, dass es keine moralische Entwicklung in der Geschichte der Menschen gibt?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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