01-06-2010, 22:08
(01-06-2010, 19:59)Romero schrieb: Von einem universellen Standpunkt aus gesehen, ... würde ich nichts als richtig oder falsch bezeichnen. ...Ich habe diesen Standpunkt selbst schon vertreten. Sicher werden wir vom Umfeld geprägt. Letztlich gibt es keinen direkten logischen Weg zum Wertekanon einer Gesellschaft. Andererseits gibt es eine über lange Zeiträume bestehende Wertetradition. Diese hat bestimmte Merkmale, die sich an dem orientieren, was mir auch individuell nicht passieren soll.
Von meiner persönlichen Warte aus gesehen, gibt es jedoch schon richtig und falsch.
Oder lass es mich allgemein ausdrücken: Jede Kultur, und innerhalb einer solchen oft sogar jede Generation, hat ihre eigenen Wertvorstellungen. Diese können stark voneinander abweichen, oder auch sehr ähnlich sein. Immergültige Werte gibt es nicht. ...
Ich möchte weder gequält noch ermordet werden, UND ich kann einen grundsätzlichen Unterschied zwischen meinen und anderen Empfindungen nicht erkennen. Deshalb verlangt unsere Gesellschaft: Du sollst nicht morden. Diese Schlussweise kann mir derselben Begründung auf alle Einschränkungen des Lebens ausgedehnt werden.
So kommt man zu einigen Grundregeln des gesellschaftlichen Miteinanders. Die Beispiele Nationalsozialismus oder Stalinismus sind insofern definitiv "menschenverachtend", ohne dass man besondere geistigen Verrenkungen anstellen muss.
Ich gebe dir allerdings Recht, in den über solche grundlegenden Moralvorstellungen hinaus gehenden Sittenregeln gibt es keine Verbindlichkeit sondern nur temporären Konsens.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

