31-05-2010, 17:54
(31-05-2010, 10:01)petronius schrieb: das ist sicher allen mitlesern klar
nur ist es eben de facto so, daß es schlicht keine "ewig währenden Werte" gibt (wie dir jeder historiker und kulturanthropologe bestätigen wird), auch wenn man sich so etwas noch so sehr wünscht
Ja, ja... auch wenn ich mir das noch so sehr wünsche :icon_rolleyes:
(31-05-2010, 10:01)petronius schrieb:Zitat:Warum? Weil damit auch die größten Verbrechen gerechtfertigt werden können, wenn nur die gesellschaftliche Moral dies erlaubt
auch das ist historisch evident. und wurde nicht zuletzt auch und gerade von jenen exekutiert, welche sich auf eine vorgeblich "ewig währende und unveränderliche moral" berufen
Zitat:Dies würde bedeuten das der Massenmord im dritten Reich kein moralisches Verbrechen war, weil die Moralvorstellung damals dies erlaubte
nein, es bedeutet nur, daß es unter anwendung bestimmter damals (ja auch nicht von allen anerkannten!) vorherrschender moralregeln nicht als moralisches verbrechen empfunden wurde. aus unserer heutigen sicht sieht das natürlich ganz anders aus
Zitat:Dürfen wir dann überhaupt die Taten der Nazis verurteilen?
na klar
Zitat:Sowohl nach dem Gesetz als auch nach der Moral waren sie legitimiert. Warum sind wir heute so empört darüber?
weil wir einer anderen moral anhängen
Zitat:Welchen Wert hat Würde, wenn es genauso richtig ist diese nicht anzuerkennen?
wer sagt denn so etwas bzw. wer bestimmt, was "richtig" ist?
Zitat:Worauf beruht unser Miteinander, wenn nicht auf dem Glauben an bestimmte Werte?
und wie kommen wir zu diesen werten?
als ergebnis eines abwägungs- und vereinbarungsprozesses
selbstverständlich muß sich eine gesellschaft werte geben, um das miteinander zu organisieren. nur hat das nicht notwendigerweise damit zu tun, daß diese ""ewig während und unveränderlich" wären
Petronius, wir hatten diese Diskussion ja schon einmal recht ausführlich. Das du nun wieder mit den selben Argumenten ankommst wie damals zeigt mir dass du überhaupt nicht verstanden hast um was es mir geht. All das habe ich dir schon längst beantwortet und versucht dir deutlich zu machen wie ich es meine, wenn ich von absoluten Werten spreche und warum diese in der Geschichte nicht oft zu Tage traten.
Du stellst dir unter absoluten Werten etwas vor dass, ähnlich einem physikalischen Gesetz empirisch erfassbar sein muss . Genauso meine ich es aber nicht. Ich traue dem Menschen durchaus zu selbstständig eine Wertung von bestimmten Sachen und Dingen vorzunehmen unabhängig von Gesellschaft und Zeitalter. Einfach aus dem menschlichen Selbstverständnis heraus. Aus einer inneren Erkenntnis.
Dies hat natürlich viel mit Glauben an ein solches Verständnis zu tun. Es wird mir daher unmöglich sein, dir wissenschaftliche, empirische Beweise zu bringen. Wenn es dir nur um diese Ebene geht (deine Argumente lassen darauf schließen), gebe ich gerne zu dass du der "Sieger" bist. Nur was nun? Verstanden warum ich so denke bzw. warum mir das wichtig ist, hast du dennoch nicht.
