29-05-2010, 18:30
(29-05-2010, 18:15)humanist schrieb: @nidschki
Denke, ein wichtiger Faktor ist die Erfahrung. Die Egalität hat sich als sinnvoll erwiesen (z.B. Abschaffung der Sklaverei).
Und woran machst du fest, dass Abschaffung der Sklaverei sinnvoll (gut?) ist, wenn nicht an subjektiven moralischen Vorstellungen?
Jede große Kultur hat Sklaverei praktiziert. Sicher, sie sind irgendwann untergegangen, aber das sagt nichts drüber aus ob es an ihren ethischen Maßstäben liegt oder ob nicht unserer Kultur in ein paar hundert das gleiche droht.
Zitat:Was du als soziokulturelle Entwicklung bezeichnest, kommt dem Prozess der Evolution recht nahe - nur dass hier nicht Gene die Hauptrolle spielen. Bei Ungerechtigkeit gibt es Widerstände, die bei ausreichender Größe die Barrieren überwinden und zu dauerhaften Veränderungen führen. Sind die Änderungen ersteimal akzeptiert, möchte sie auch keiner mehr missen. Womit wir wieder bei der Grundfrage wären: Wozu Egalität bzw. warum ist man am Wohlergehen Anderer interessiert?
Und du meinst die menschliche Ethik bzw. deren Entwicklung lässt sich mit der Evolution vergleichen? Im Gegensatz zur Evolutionen, die kein Subjekt ist, hat nunmal jeder Mensch andere Vorstellungen, was ungerecht ist und was nicht.
Warum wir Egalität als gut empfinden kann ich im Übrigen leicht verstehen. Wenn jemand unterdrückt wird möchte er dies ändern. Wenn er schließlich selbst an der Macht ist hat er nicht gleich vor, wieder zu unterdrücken, da er das Gefühl kennt und es Niemandem zumuten möchte.
Darum ging's aber nicht, sondern darum, warum es überhaupt gut sein sollte, alle gleich zu behandeln. Einen objektiven Grund dafür zu finden (frei von anerzogenen Moralvorstellungen und damit der automatischen Annahme, jeder soll gleich behandelt werden) dürfte schwer sein...

