13-05-2010, 12:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-05-2010, 12:43 von Franziskus.)
(13-05-2010, 12:06)humanist schrieb: Die weltanschauliche Neutralität muss nicht bei Wikipedia gelistet sein.
Sie ergibt sich aus der Trennung von Staat und Kirche. Punkt. Daran gibts nichts zu deuteln.
Ja, nur leider ist Deutschland kein laizistischer Staat.
Horst Köhler sprach nicht nur als Volksrepräsentant, sondern auch als Parteimitglied der CDU. Da sollte es eigentlich auch schon klingeln. Deutschland ist weit davon entfernt, konsequent laizistisch zu sein - und eine Mehrheit im Bundestag möchte dies auch gar nicht sein.
Darüber hinaus kann ich Deine Aufregung auch nicht ganz nachvollziehen, (mal ganz davon abgesehen, dass ich ohnehin nicht leicht zu erschüttern bin). Wäre dies ein Aufruf gewesen, um jeden einzelnen Atheisten "zu kämpfen" und ihn mit aller Macht zum Christentum zu befördern, dann wäre das in der Tat recht "interessant" und ich hätte Deine Aufregung voll verstanden. Aber seine "Ermutigungsrede" klingt für mich in diesem Zusammenhange, man möge mir die Schadenfreude verzeihen, etwas höchst Belustigendes. Die Kirchen, natürlich insb. die katholische, haben nach den neuerlichen Mißbrauchsenthüllungen enorme Probleme mit Austritten. Diese Ermutigung zum Weitermachen lässt erahnen, wie unangenehm die Situation für die Kirchen ist. Also? Worüber sich aufregen? Glaubst Du ein CDU-Mann vertritt laizistische Ideale? Nein, von solchen sind wir weit entfernt und diese Erkenntnis ist nicht gerade neu.
Und, um das noch zu ergänzen, dass "Ihr" Euch "auf den Schlips getreten fühlt" (wer auch immer "Ihr" seid), zeigt, dass "Ihr" genauso gut im Beleidigtsein seid wie jene Christen und Muslime, die bei allem was nur nach Beleidigung aussieht gleich in die Luft gehen, Leute exkommunizieren wollen oder sogar nicht davor zurückschrecken, Botschaften anzugreifen. Dieses andauernde Beleidigtsein bei Nichtigkeiten kommt aus derselben tief verwurzelten Quelle. Vielleicht ist es ein noch größeres Armutszeugnis als Atheist, der solche Schwächen eigentlich leicht erkennen müsste, für ein solches Herdenverhalten empfänglich zu sein, als es dies bei Religiösen ist, die ihr Fundament bröckeln sehen.