01-04-2010, 21:59
Mythologische Geschichten werden oft gerne ins Reich der Phantasieerzählungen abgeschoben.
Auf der anderen Seite stehen religiöse Menschen, die in ihren Mythen nicht weniger als eine zutreffende Erklärung der Welt sehen.
Wie kann man da zusammenkommen ?
Der Philosoph Kurt Hübner stellt in seinem Werk "Die Wahrheit des Mythos" "den Mythos" der Wissenschaft gegenüber, und stellt fest, daß dieser ebenso wie die Wissenschaft ein Erfahrungssystem darstellt, das auf bestimmten Axiomen beruht.
Ich möchte das mal genauer betrachten.
Zuerst kommt man dabei nicht drumherum, über das Realitätsverständnis an sich zu sprechen.
Wir hatten das schon hier im Forum, deshalb in aller Kürze :
Im wissenschaftlichen Sinne wird von einer "objektiven" Realität ausgegangen und versucht, den Standpunkt einer dritten Person, also eines Beobachters von außen einzunehmen.
Im religiös/mythologischen Realitätsverständnis aber wird diese Position lediglich "Gott" oder irgendeiner "Überordnung" zugesprochen.
Ansonsten wird das persönliche Erleben des Menschen und seine subjektive Weltsicht ins Zentrum gerückt.
"Real" ist demnach das, was sich im Bewusstsein des Menschen abspielt.
Es geht in mythologischen Geschichten nicht darum, die "objektive" Realität zu vermitteln, sondern das persönliche Erleben des Menschen in bestimmten Situationen, Gefühlswelten, etc.
Dabei wird versucht, dieses Erleben mit Bildern und Symbolen zum Ausdruck zu bringen.
Hier erkenne ich einen wesentlichen Vorteil des mythologischen Weltbildes :
Es vermittelt auch emotionale Informationen, die den Empfänger nachfühlen lassen, worum es geht, und die in wissenschaftlichen Beschreibungen auf der Strecke bleiben.
Dafür fehlt hier natürlich die Objektivität und genaue Beobachtung der Wissenschaft.
Außerdem funktioniert es nur, wenn die Bilder und Symbole beim Empfänger verinnerlicht sind.
Wenn man etwa die Frage stellt, ob es die ganzen Götter aus Polytheismen gibt, so kann ich das nur bejahen.
Diese Götter existieren sehr wohl, nur eben nicht als prominente Personen, sondern als abstrakte Personifizierungen von als wirksam empfundenen Kräften und Prinzipien.
Götter stehen sowohl für Phänomene, die dem Menschen in der Natur begegnen als auch für sein inneres Empfinden und sind immer da vor Ort, wo entsprechendes stattfindet.
Den "einen Gott" sehe ich auch als solche Personifikation, vielleicht des unfassbaren "großen Ganzen da draußen".
Es hat nichts mit Physik zu tun, vermittelt aber menschliches Empfinden in dieser Welt, gibt ihm eine Rolle und ordnet ihn ein.
"Wahr" ist es deshalb, weil es im Bewusstsein ist, und mit den persönlichen Erfahrungen mit der Außenwelt in Einklang steht.
Eine Religion ist demnach ein Erfahrungs-und Symbolsystem, welches im Rahmen des obengenannten Realitätsverständnisses "Wahrheit" vermittelt.
Es ist etwas schwierig, das auszudrücken, deshalb ein Beispiel zum Realitätsverständnis:
Nehmen wir ein gesellschaftliches Ereignis, vielleicht ein Konzert, was ist da "Realität" und wie wird diese vermittelt ?
Aus naturwissenschaftlicher Sicht kommt es da zu physikalischen Vorgängen bei den Instrumenten, den Verstärkern, Lautsprechern, etc.
Außerdem sind bei den Menschen biologisch/chemische Abläufe festzustellen.
Aber ist das die Realität ?
Ich denke, daß niemand ein Konzert so beschreiben würde.
Vielmehr geht es um "das Empfinden". Plötzlich sind da "Götter" auf der Bühne, und es kommen einem allerlei Bilder in den Sinn.
Und um so eine Realität geht es im "Mythos".
So sind etwa Paradies und Hölle keine räumlich erreichbaren Orte, sondern Beschreibungen innerer Zustände.
Ebenso die bildlichen Beschreibungen von Dingen wie Hoffnung, Vertrauen, Angst, Glück,etc.
Bei "fremder" Mythologie kann man den Inhalt der Geschichte kaum verstehen, aber wenn man entsprechende Symbole verinnerlicht hat, so erfährt man direkt das Beschriebene.
Ich denke, daß menschliche Begegnungen mit Gott hier einzuordnen sind, und daß man sich auf diese Weise dem Religionsverständnis am ehesten nähern kann.
Zumindest mehr, als wenn man ständig nur versucht darzulegen, wie falsch doch die religiösen Geschichten in Sachen Wissenschaft liegen.
Auf der anderen Seite stehen religiöse Menschen, die in ihren Mythen nicht weniger als eine zutreffende Erklärung der Welt sehen.
Wie kann man da zusammenkommen ?
Der Philosoph Kurt Hübner stellt in seinem Werk "Die Wahrheit des Mythos" "den Mythos" der Wissenschaft gegenüber, und stellt fest, daß dieser ebenso wie die Wissenschaft ein Erfahrungssystem darstellt, das auf bestimmten Axiomen beruht.
Ich möchte das mal genauer betrachten.
Zuerst kommt man dabei nicht drumherum, über das Realitätsverständnis an sich zu sprechen.
Wir hatten das schon hier im Forum, deshalb in aller Kürze :
Im wissenschaftlichen Sinne wird von einer "objektiven" Realität ausgegangen und versucht, den Standpunkt einer dritten Person, also eines Beobachters von außen einzunehmen.
Im religiös/mythologischen Realitätsverständnis aber wird diese Position lediglich "Gott" oder irgendeiner "Überordnung" zugesprochen.
Ansonsten wird das persönliche Erleben des Menschen und seine subjektive Weltsicht ins Zentrum gerückt.
"Real" ist demnach das, was sich im Bewusstsein des Menschen abspielt.
Es geht in mythologischen Geschichten nicht darum, die "objektive" Realität zu vermitteln, sondern das persönliche Erleben des Menschen in bestimmten Situationen, Gefühlswelten, etc.
Dabei wird versucht, dieses Erleben mit Bildern und Symbolen zum Ausdruck zu bringen.
Hier erkenne ich einen wesentlichen Vorteil des mythologischen Weltbildes :
Es vermittelt auch emotionale Informationen, die den Empfänger nachfühlen lassen, worum es geht, und die in wissenschaftlichen Beschreibungen auf der Strecke bleiben.
Dafür fehlt hier natürlich die Objektivität und genaue Beobachtung der Wissenschaft.
Außerdem funktioniert es nur, wenn die Bilder und Symbole beim Empfänger verinnerlicht sind.
Wenn man etwa die Frage stellt, ob es die ganzen Götter aus Polytheismen gibt, so kann ich das nur bejahen.
Diese Götter existieren sehr wohl, nur eben nicht als prominente Personen, sondern als abstrakte Personifizierungen von als wirksam empfundenen Kräften und Prinzipien.
Götter stehen sowohl für Phänomene, die dem Menschen in der Natur begegnen als auch für sein inneres Empfinden und sind immer da vor Ort, wo entsprechendes stattfindet.
Den "einen Gott" sehe ich auch als solche Personifikation, vielleicht des unfassbaren "großen Ganzen da draußen".
Es hat nichts mit Physik zu tun, vermittelt aber menschliches Empfinden in dieser Welt, gibt ihm eine Rolle und ordnet ihn ein.
"Wahr" ist es deshalb, weil es im Bewusstsein ist, und mit den persönlichen Erfahrungen mit der Außenwelt in Einklang steht.
Eine Religion ist demnach ein Erfahrungs-und Symbolsystem, welches im Rahmen des obengenannten Realitätsverständnisses "Wahrheit" vermittelt.
Es ist etwas schwierig, das auszudrücken, deshalb ein Beispiel zum Realitätsverständnis:
Nehmen wir ein gesellschaftliches Ereignis, vielleicht ein Konzert, was ist da "Realität" und wie wird diese vermittelt ?
Aus naturwissenschaftlicher Sicht kommt es da zu physikalischen Vorgängen bei den Instrumenten, den Verstärkern, Lautsprechern, etc.
Außerdem sind bei den Menschen biologisch/chemische Abläufe festzustellen.
Aber ist das die Realität ?
Ich denke, daß niemand ein Konzert so beschreiben würde.
Vielmehr geht es um "das Empfinden". Plötzlich sind da "Götter" auf der Bühne, und es kommen einem allerlei Bilder in den Sinn.
Und um so eine Realität geht es im "Mythos".
So sind etwa Paradies und Hölle keine räumlich erreichbaren Orte, sondern Beschreibungen innerer Zustände.
Ebenso die bildlichen Beschreibungen von Dingen wie Hoffnung, Vertrauen, Angst, Glück,etc.
Bei "fremder" Mythologie kann man den Inhalt der Geschichte kaum verstehen, aber wenn man entsprechende Symbole verinnerlicht hat, so erfährt man direkt das Beschriebene.
Ich denke, daß menschliche Begegnungen mit Gott hier einzuordnen sind, und daß man sich auf diese Weise dem Religionsverständnis am ehesten nähern kann.
Zumindest mehr, als wenn man ständig nur versucht darzulegen, wie falsch doch die religiösen Geschichten in Sachen Wissenschaft liegen.