21-03-2010, 21:56
(21-03-2010, 21:42)Gundi schrieb:(21-03-2010, 21:19)humanist schrieb: Beinhaltet Wissen Glauben?
Angenommen ein Gläubiger erfährt von der Existenz Gottes. Nun ist er ein Wissender. Ist er nun immernoch ein Gläubiger?
Das wirft die Frage auf, was überhaupt Existenz ist bzw. wie sicher man sein kann dass etwas existiert. Bedeutet ein Gedanke schon die Existenz dessen was ich denke? Wohl kaum.
In unserem Leben gehen wir natürlich davon aus, dass die Dinge um uns herum auch wirklich existieren und nicht bloss Projektion (oder Gedanken eines Gottes) sind (ala Matrix). Darauf bezogen beinhaltet Wissen immer auch eine gewisse Art Glauben. Einfach nur um die Existenz unserer Welt.
Ich glaube daran dass das was ich sehe, fühle, schmecke etc. auch wirklich vorhanden ist. Genauso wäre es mit der Existenz Gottes. Auch das könnte theoretisch wieder eine Projektion eines ganz anderen Gottes sein, von dessen Existenz ich nichts wüsste usw. usw...
Aber auch hier lässt sich wieder munter spekulieren.
Natürlich fußt auch Empirie auf Glauben, aber auf einem ganz anderer Art, oder? Wenn etwas eben für jeden Menschen auf der Welt gleich ist und das auch über eine lange Zeitspanne bleibt muss man zwangsläufig etwas als "wahr" anerkennen. Die Grundstrukturen dessen, was wir als Realität erleben, umzuwerfen führt imho nirgends hin.
Der Glaube an Transzendenz liegt da in einer anderen Welt. Wenn eben nur wenige Menschen so etwas wie "eine göttliche Erfahrung" machen, kann man nicht daraus auf alle anderen schließen. Die Wissenschaft schließt eben aufgrund von Dingen, die wirklich jedem zugänglich sind bzw, zugänglich sein können, auf wahre Gültigkeit.

