21-02-2010, 22:51
(21-02-2010, 21:44)petronius schrieb: ein problem des medialen formats. ist es dem autor anzulasten, welcher diskurs daraus folgt?
Es ist ja nicht so, dass der Herr Dawkins den Versucht unternimmt sein doch recht kämpferisches Bild zu verändern oder Differenzierungen vorzunehmen.
(21-02-2010, 21:44)petronius schrieb: z.b. eine ablehnung desselben, weil man dem religionskritiker a priori polemik und damit diskursunfähigkeit unterstellt?
Nicht a priori, sondern a posteriori. Ich unterstelle ihm ja nur bestimmte Sachen weil ich sie so erlebe.
(21-02-2010, 21:44)petronius schrieb: nun fragt sich aber auch, warum nichtkreationisten und nichtfanatiker unter den gläubigen sich solidarisch mitangegriffen fühlen, anstatt die gelegenheit zu nutzen, sich von eben jenen fundamentalisten, die dawkins ja tatsächlich angreift, zu distanzieren
Das Problem ist, das Dawkins nicht differenziert zwischen Kreationisten und gemäßigten Gläubigen, zumindest nicht eindeutig. Er differenziert auch nicht zwischen positiven und negative Elementen des Glaubens. Für ihn sind Religionen einfach nur schlecht. Punkt.
Und von solch einer allgemeinen Kritik halte ich nun mal nicht viel. Und wenn er dann auch noch Wissenschaft als Verdränger von Religion bezeichnet, dann bezeugt dass doch lediglich, dass er ein scheinbar sehr einseitiges Bild vom Glauben hat.
Und mit dieser Einseitigkeit werden natürlich auch Gläubige angegriffen, die sich vom Kreationismus distanzieren. Denn laut Dawkins ist der gemäßigte Glaube das Fundament des Kreationismus und damit ebenfalls schädlich. Seine Schlussfolgerung: Alle Religionen sind negativ und die Menschheit wäre besser ohne sie dran.
Ich bin der Meinung dass man ruhig an Religion und Glaube kritisieren soll und sogar muss. Das ist wichtig. Aber hierbei sollte ich genau klären, wen und was ich eigentlich kritisieren will. Wenn ich in meinem Buch, mit dem in dicken Lettern geschriebenen Titel "GOTTSWAHN", den Glaube an Gott pauschal als Wahn abtue, greift dies jeden Gläubigen an.
