(15-02-2010, 13:43)Dornbusch schrieb: Niemand hat damals vorausgesehen, daß Evolution, Umweltschutz, Integration und Islamisierung ein auch religiös-christliches Thema in der Öffentlichkeit werden würden.Von Armut und Globalisierung ganz zu schweigen. Ich glaube nicht allgemein an ein "humanistische-atheistisches Diktat", sondern eher daran, dass dies der Staatsdoktrin der ehemaligen DDR entsprach. Aber Religion und deren Umsetzung im Glauben erzeugt immer Haltung. Und Haltung erzeugt in der Vielheit durch gruppendynamische Prozesse politische Wirkung - bei ideologisierten Menschen bis hin zum bewaffneten Kampf.
So sehe ich weniger den Islam als Feind des Christentums, sondern den islamistischen Fundamentalismus, der sich gegen das "christliche Amerika" und dessen Verbündete richtet, obwohl das weder vernünftig ist noch dem Wesen dieser Religion entspricht.
Eine Religionsausübung, die den bewaffneten Kampf ausruft, hat ihren Auftrag nicht begriffen. Denn der bewaffnete Kampf kann auch verloren gehen. Dann geht jene Gesellschaft unter, die eigentlich gefestigt und gefördert werden sollte.
Ich kann den Eindruck bestätigen, dass sich der Fundamentalismus - sagen wir besser: schmalspurige, militante Ideologisierungen - ausbreiten. Das hat viel mit den komplexen Zusammenhängen zu tun, mit denen sich die Menschen konfrontiert sehen. Wir sehen dies bei der Hartz IV Diskussion.
Es gibt ja schon User hier im Forum, die nicht mehr an eine rechtzeitige Lösung glauben, und nur noch Mord und Totschlag erwarten.
Warum der christliche Gott? Vielleicht ist eine der Antworten: Weil ER für Haltung und Rückhalt eines jeden Menschen "zuständig" ist bzw. war. Wenn man denn will, gibt es in der Lehre durchaus Ansätze gegen die Perspektivlosigkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard