14-02-2010, 20:10
Weil es nun schon wieder Streitereien gibt, greife ich mal zurück auf kritische Anfangsäußerungen.
Das müssen wir Gläubige zunächst einmal zur Kenntnis nehmen. Damit nähern wir uns der Frage, warum halten wir an einem Glauben fest, der anderen Menschen Schauer über den Rücken treibt. Hikikomori lenkt die Diskussion deshalb auf die Frage (sinngemäß): "Das "Weil" ist hier von Interesse."
Ich will mal nicht näher auf die wissenschaftlichen Hypothesen eingehen, die anscheinend mal hier mal da für den Glauben ins Feld geführt werden. Ich bin Wissenschaftler genug, zu wissen, dass Erkenntnisse auf der Sachebene niemals Grundlage des Glaubens sein können - übrigens auf beiden Seiten (Glaube hier - und materialistische Weltanschauung da) nicht.
Wissenschaftliche Methoden schließen weltanschauliche Bewertung von Ergebnissen a priori aus. Wer also wissenschaftliche Ergebnisse weltanschaulich vereinnahmt, begeht einen Kategorienfehler im Sinne der üblichen Denkregeln.
Mit anderen Worten: Wir müssen uns nicht echauffieren, wenn jemand Anleihen bei der Wissenschaft macht, um damit weltanschauliche Dinge zu begründen.
Selbstverständlich kann man Sachverhalte in Analogie zum Behaupteten verwenden. Analogien verdeutlichen bisweilen auf einfachere Art und Weise das Darzustellende als umständliche Beschreibungen.
Es besteht also kein Grund auszurasten, wenn "wissenschaftliche Erkenntnisse" für den Glauben angeführt werden. Es genügt der Rückgriff auf die Definition der wissenschaftlichen Methodik.
Ich glaube auch nicht, dass dieses Verhalten bewusst ist. Es hebt unbewusst auf den "hohen Stellenwert der Wissenschaft in unserer Gesellschaft" ab. Ich halte nicht die Einzelnen für "schuldig" im Sinne dessen, was Hikikomori hier kritisiert, sondern den Erfolg von Mission durch die unterschwellige Wissenschaftsgläubigkeit.
Wir müssen bei allen hier unterstellen, dass sie nach bestem Wissen (über ihre Religion) denken und handeln. Wir hören partiell den Originalton der religiösen Prediger.
Zur Frage, warum Gläubige an ihrem Glauben festhalten, habe ich an anderer Stelle schon etwas geschrieben. Oder es gibt noch andere Gelegenheiten.
Ich möchte nur bitten, die Dinge sachlicher anzugehen.
(13-02-2010, 19:44)alwin schrieb: Als Nichtatheist finde ich es in gewisser Weise interessant, wie sich ein Atheist über einen (un)möglichen Gott Gedanken macht, spekuliert usw., obwohl diese Frage doch für ihn im Grunde genommen völlig uninteressant sein mußte... (Oder fehlt es da an der letzten Überzeugung?)Die Frage nach Gott ist doch in erster Linie eine Glaubensüberzeugung, die sehr subjektiv ist. Darum kann es doch meines Erachtens nicht gehen. Die entsprechende Antwort kommt dann auch unmittelbar:
(13-02-2010, 20:25)Hikikomori schrieb: Es geht dabei aber fast nie um Gott selbst sondern um die Begründung für Gott.Dem stimme ich zu. An anderer Stelle war von der Wirkungsgeschichte des Gottesglaubens die Rede. Damit sind wir mitten in jener gesellschaftlichen Folge, die Materialisten und Nihilisten zur Weißglut treibt. Es ist bestimmt nicht angenehm, in einer Mehrheitsgesellschaft leben zu müssen, die einem "verallgemeinerten Mythos" nacheifert.
Das müssen wir Gläubige zunächst einmal zur Kenntnis nehmen. Damit nähern wir uns der Frage, warum halten wir an einem Glauben fest, der anderen Menschen Schauer über den Rücken treibt. Hikikomori lenkt die Diskussion deshalb auf die Frage (sinngemäß): "Das "Weil" ist hier von Interesse."
Ich will mal nicht näher auf die wissenschaftlichen Hypothesen eingehen, die anscheinend mal hier mal da für den Glauben ins Feld geführt werden. Ich bin Wissenschaftler genug, zu wissen, dass Erkenntnisse auf der Sachebene niemals Grundlage des Glaubens sein können - übrigens auf beiden Seiten (Glaube hier - und materialistische Weltanschauung da) nicht.
Wissenschaftliche Methoden schließen weltanschauliche Bewertung von Ergebnissen a priori aus. Wer also wissenschaftliche Ergebnisse weltanschaulich vereinnahmt, begeht einen Kategorienfehler im Sinne der üblichen Denkregeln.
Mit anderen Worten: Wir müssen uns nicht echauffieren, wenn jemand Anleihen bei der Wissenschaft macht, um damit weltanschauliche Dinge zu begründen.
Selbstverständlich kann man Sachverhalte in Analogie zum Behaupteten verwenden. Analogien verdeutlichen bisweilen auf einfachere Art und Weise das Darzustellende als umständliche Beschreibungen.
Es besteht also kein Grund auszurasten, wenn "wissenschaftliche Erkenntnisse" für den Glauben angeführt werden. Es genügt der Rückgriff auf die Definition der wissenschaftlichen Methodik.
(13-02-2010, 20:25)Hikikomori schrieb: Das (die pseudowissenschaftliche Begründung des Glaubens) ist besonders deshalb so schade weil man mit ernsthaften Diskussionpartnern durchaus auch in solchen Themenbereichen zu gegenseitigigen Einsichten kommen kann, wenn schon nicht über "Gott" dann doch über das eine oder andere "weil", vom potentiellen Wert von Themen die diese unterschiedlichen Überzeugungen nur am Rande oder überhaupt nicht tangieren gar nicht zu sprechen.Richtig, so ist das; aber anscheinend nicht vermeidbar. Es nützt aber nichts, sich gegenseitig zu beschimpfen.
Ich glaube auch nicht, dass dieses Verhalten bewusst ist. Es hebt unbewusst auf den "hohen Stellenwert der Wissenschaft in unserer Gesellschaft" ab. Ich halte nicht die Einzelnen für "schuldig" im Sinne dessen, was Hikikomori hier kritisiert, sondern den Erfolg von Mission durch die unterschwellige Wissenschaftsgläubigkeit.
Wir müssen bei allen hier unterstellen, dass sie nach bestem Wissen (über ihre Religion) denken und handeln. Wir hören partiell den Originalton der religiösen Prediger.
Zur Frage, warum Gläubige an ihrem Glauben festhalten, habe ich an anderer Stelle schon etwas geschrieben. Oder es gibt noch andere Gelegenheiten.
Ich möchte nur bitten, die Dinge sachlicher anzugehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

