27-01-2010, 11:07
(26-01-2010, 17:42)petronius schrieb: es gibt keinen widerspruch. ich habe nie gesagt, logik könne individuell ausgelegt werden. umstände zu werten aber ist keine reine frage der logik, und doch der kern rationaler entscheidungsfindung
Naja du sagst auf der einen Seite es gibt einen rationalen Kern und auf der anderen Seite dass es außerdem noch individuelle Gesichtspunkte gibt. Wenn es aber besagten rationalen Kern gibt (auf den ja dann alles zurückzuführen ist), wie kann es dann noch individuelle Vorstellungen geben und vor allem wo kommen die her wenn nicht über die Logik? Würde mich wirklich interessieren!!
(26-01-2010, 17:42)petronius schrieb:Zitat:Das würde aber im extremsten Fall bei der Moral passieren (der eine behauptet, das ist wahr, das ist schlecht und ein anderer behauptet genau das Gegenteil)
aber das passiert "bei der Moral" doch ständig
Richtig, aber dann versteh ich nicht wie es einen rationalen Kern geben kann, wenn die Folge Aussagen sind die sich selbst widersprechen (das kann es bei Logik ja nicht geben) .
(26-01-2010, 17:42)petronius schrieb:Zitat:Lassen wir die Rationalität nun einmal wegfallen und orientieren uns nur noch an der individuellen Erkenntnismöglichkeit. Dann könnte natürlich jeder Mensch seine eigenen Moralvorstellungen haben
so ist es doch aber auch. dazu muß man gar nicht erst "die Rationalität wegfallen lassen"
Aber wenn etwas einen gemeinsamen Kern hat, kann es doch nicht mehr total individuell sein, sondern ist ja gewissermaßen schon vorgegeben.
(26-01-2010, 17:42)petronius schrieb: unsere moralvorstellungen können immer nur "uns selbst gegenüber" "die richtigen sein". wir können doch nicht für andere über ihre vorstellungen entscheiden
Aber wie können sie denn für uns die richtigen sein, wenn wir nicht wissen, worauf sie begründet sind. Wir müssen doch dann die Möglichkeit mit einbeziehen, dass sie falsch sein könnten. Dann sind sie aber auch für uns selbst nicht mehr vrpflichtend.
(26-01-2010, 17:42)petronius schrieb: wenn du glaubst, gesetze seien nicht verbindlich, dann laß dich doch einfach mal beim klauen erwischen und schau dir an, was passiert
Doch, Gesetz sind verbindlich. Aber eben keine Werte. Wenn ich beim klauen erwischt werde habe ich gegen das verpflichtende Gesetz verstoßen aber nicht unbedingt gegen meine Moral. Auch nicht gegen eine sozial-verbindliche.
(26-01-2010, 17:42)petronius schrieb: der konsens wird doch als strafdrohung festgeschrieben... :icon_rolleyes:
Für Gesetz, die Moral ist doch dabei zu großen Teilen unabhängig (siehe obiges Beispiel).
(26-01-2010, 17:42)petronius schrieb: du verwechselst immer noch die individuelle mit der sozial verbindlich gemachten moral
Wie kann es denn außerhalb der Gesetzte etwas sozial verbindliches geben?
Wer will mich denn dazu verpflichten? Durch gewisses rationales Denken mag das möglich sein (die Rationalität verpflichtet mich), aber dann wäre wieder der Widerspruch zwischen individueller und und verpflichtender Moral da, der so nicht existieren kann.
(26-01-2010, 17:42)petronius schrieb: etwas für verbindlich zu erklären, ist das eine. etwas als verbindlich anzuerkennen, etwas anderes. das erste macht die im konsens gefundene und meinetwegen strafbewehrte und damit allgemein verbindliche moral, das andere die individuelle
Die individuelle Moral kann aber nicht für mich verbindlich sein, wenn ich nicht sicher sagen kann, dass sie wahr ist (ohne rationales oder gottgegebenes Fundament). Es besteht die Möglichkeit dass sie falsch ist und damit kann sie für mich nicht mehr verbindlich sein. Ein Gesetz ist ja auch nur verbindlich, weil es auf etwas fusst. So muss es auch mit der individuellen Moral sein.
(26-01-2010, 17:42)petronius schrieb: der anscheinend von dir verwendete moralbegriff existiert außerhalb der individuellen sphäre nicht und kann daher nur für das jeweilige individuum verbindlich sein
Aber ich sage ja gar nicht, dass Moral komplett individuell ist. Ich lege ihr ein Fundament zugrunde (siehe vorherige Beiträge) und mache sie so verbindlich für alle.