11-01-2010, 00:24
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: es soll auch vorkommen, daß jemandem was neues und selber einfällt.
Aber Ideen entstsehen doch nicht aus dem luftleerem Raum. Musst du als rational denkender Mensch doch wohl einsehen:icon_cheesygrin:
Aus dem Nichts kann doch Nichts entstehen.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: auch wenn das für menschen, die es gewöhnt sind, vorgekautes nachzubeten, schwer vorzustellen sein mag
Soll ich mich jetzt beleidigt fühlen? Wäre schön wenn du sachlich bleiben könntest.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: was sage ich?
Das: "ich tu dem anderen nicht weh, weil er mir im gegenzug auch weh tun könnte" Deine zweite Alternative ist ein strafender Gott und an den wirst du wohl kaum glauben.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: wo soll ich dir so was vorgeworfen haben?
bitte zitiere, welche meiner äußerungen du so interpretierst. anscheinend gibt es da was richtig zu stellen
Zitat: "mit verlaub, aber das ist größenwahnsinniger unfug. wer bist du, für alle verbindlich zu erklären, daß deine sicht die einzig wahre, erlaubte und richtige ist?"
Habe nie behauptet, meine Sicht ist die einzig erlaubte oder wahre. Habe lediglich gesagt, es ist die an die ich glaube.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: und auch diese gilt nur, bis sie falsifiziert wird
Sie wurde ja schon bewiesen, kann also nicht mehr falsifiziert werden
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: noch so viele experimente können nicht beweisen, daß es immer so sein muß
Dann müssten wir davon ausgehen, dass jederzeit alles mögliche passieren könnte und die alltäglichsten Dinge plötzlich total anders sein könnten. Was wäre denn für dich ein Beweis? Es ist doch seltsam anzunehmen, dass mehrfach bewiesene Gesetze auf einmal nicht mehr stimmen.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: nein, aber auf einen bestimmten geltungsbereich beschränkt. also nicht immer und unter allen umständen gültig
Aber immer noch gültig und nicht auf einmal falsch.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: du bringst schon wieder etwas durcheinander. 1+1=2 ist eine mathematische beziehung
Richtig, aber ebenso immer bedeutend, wie ein Naturgesetz.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: die natürlich auch nur unter einer bestimmten axiomatik gilt.
bitte näher erläutern!
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: das hat mit der bestimmung von größen wie der relativgeschwindigkeit bewegter objekte zueinander erst mal noch gar nichts zu tun. und sagt schon gar nichts zum problem, aufgrund von was du eigentlich die absolute und bedingungslose gültigkeit von "naturgesetzen" beweisen willst
Du wirst doch nicht ernsthaft daran zweifeln, dass die Welt gewissen Naturgesetzen unterliegt, die unveränderbar sind. Selbst wenn der Mensch diese noch nicht hinlänglich bewiesen hat, heißt das ja nicht dass es sie nicht gibt.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: sorry, versteh ich jetzt nicht
um was gehts?
Es geht immer noch darum, dass einige Werte bzw. Wertvorstellungen unveränderbar sind, eben wie Naturgesetze.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: dann lassen wir es doch besser, so was zu behaupten - meinst du nicht auch?
Gebe ich gern zurück.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: woraus (bitte um zitat) meinst du das ablesen zu müssen?
Zitat: "genauso ist es aber"
Zitat: "und genau so ist es ja auch "
Zitat: "das tut sie aber de facto"
Zitat: "ich sage nur, was sache ist"
Du scheinst ziemlich genau zu wissen wie alles ist...
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: menschenwürde mag ja immer bestand haben - was darunter zu verstehen bzw. was daraus abzuleiten ist, sieht aber jeder anders
Jetzt widersprichst du dir aber selber. Zitat: "bestimmte dinge sind a priori gar nicht - sie können nur auf eine bestimmte weise gesehen werden. menschenwürde und -recht gehören leider dazu"
Jetzt auf einmal sagst du, dass Menschenwürde immer Bestand haben kann. Bitte um Aufklärung! Und wenn Menschenwürde immer Bestand haben kann, woran machst du das fest?
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: nein, mach ich nicht. ich wiederhole hier immer wieder (und offenbar weitgehend ignorierter weise), daß solche vorstellungen gegenstand eines sozialen konsens sind
Aber dass solche Vorstellungen Gegenstand eines sozialen Konsens sind ist doch deine Meinung, die du für richtig erachtest. Das heist doch aber nicht dass es auch stimmt. Wie kannst du also sagen, dass du nicht von dir denkst im Recht zu sein.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: tendieren gläubige leider nicht selten dazu, anderen vorschreiben zu wollen, was "recht" und "unrecht" sei, und fühlen sich dabei noch selber im "recht"
Bitte keine Verallgemeinerungen. Und das gibt es bestimmt auch unter nicht-gläubigen.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: auch das scheint mir eine typische eigenart nicht weniger gläubiger zu sein. sie meine immer, es gehe darum, "recht zu haben". ich diskutiere, um meine sicht der dinge an den argumenten anderer zu messen, und verzichte dabei natürlich nicht darauf, auf fakten zu verweisen, die sich nun mal in der beobachtbaren realität manifestieren
Welche Fakten wären dass in der beobachtbaren Realität? Hast bisher leider noch keinen vorgebracht.
Und du wirst wohl kaum leugnen, dass in einem Gespräch jeder einen Standpunkt vertritt, den er als den am ehesten richtigen ansieht. Tust du mit deinem sozialen Kontext auch. Natürlich geht es darum sich die Argumente des anderen anzuhören und gegebenenfalls seinen Standpunkt zu verändern.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: welche sollten das sein, und woraus leitest du das ab?
Bitte ließ meine Beitrage ausführlicher. Das habe ich doch jetzt schon so oft gesagt: z.B. die Menschenwürde, abgeleitet aus einem übergeordneten Prinzip welches ebenso unverrückbar ist wie die Naturgesetze, dass muss nicht zwangsläufig Gott sein.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: "werte" können übrigens nicht angeboren sein. denkbar wäre, daß "wertvorstellungen" angeboren wären - was aber in der genetik keinerlei entsprechung findet
Meinetwegen "Wertvorstellung". Der Genetik wirst du doch wohl nicht trauen. Könnte doch alles falsch sein, so eine Naturwissenschaft:icon_cheesygrin:
Aber mal im ernst. Du kannst doch nicht auf der einen Seite behaupten die Naturwissenschaften bzw. -gesetze sind unvollständig und auf der anderen Seite dann damit argumentieren, dass etwas in ihnen keine Entsprechung findet. Zu mal ich nicht das davon ausgehe, dass es ein "Moral-Gen" gibt.
Und wenn für dich nun auf einmal denkbar wäre, dass Wertvorstellungen angeboren sind, dann frage ich dich wo die herkommen? Eben hieß es noch alles aus dem sozialen Kontext und der Mensch wäre ausschließlich Produkt seiner Umwelt.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: aber nach einem konzept von menschenwürde, das du in deinem gedankenexperiment ausgeschlossen hast
nein, das hast du ausgeschlossen, da der soziale Kontext ja der obige ist. Ich aber denke, dass es dennoch ein moralisches Verbrechen wäre, weil es gegen besagte allgemeingültige Werte verstößt.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: nein. logik ist keiner ideologie unterworfen
Genau, nur lässt sich deine Konsens-Idee auch nicht logisch begründen.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: die realität hängt nicht davon ab, was ich meine.
Aber du denkst, dass dein Standpunkt der realistische ist, konntest mir aber bisher noch nicht wirklich erklären warum.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: und daß ich "als einziger Mensch die Zusammenhänge verstehen" würde, käme mir nie in den sinn. derart hybris überlasse ich gern denjenigen, die sich von gott gerechtfertigt fühlen
Du hast scheinbar ein ziemlich radikales Bild von gläubigen Menschen. Nicht jeder ist ein Missionar. Und falls du meinst dass ich mich von Gott gerechtfertigt fühle, muss ich dich leider enttäuschen, da deine Vorstellung von Gott wahrscheinlich nicht der meinigen entspricht und ich auch nicht behaupte dass meine Vorstellungen die "Wahren" und "einzig richtigen" sind.
Also quetsch mich bitte nicht in irgendwelche Schubladen :icon_cheesygrin:
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: ich entwickle weniger eine theorie
Deine "soziale Kontext"-Idee ist sehr wohl eine Theorie. Nichts kann beweisen, dass moralische Gedanken wirklich auf diesem Wege entstehen. Es ist lediglich die für dich plausibelste Idee.
(10-01-2010, 22:21)petronius schrieb: ...als daß ich einfach zur kenntnis nehme und akzeptiere, wie die dinge sind
Aber woher weißt du denn dass die Dinge so sind? Was nimmst du denn zur Kenntnis?
Im übrigen ist das ein ebenso "recht haben" wie du es den vielen Gläubigen vorwirfst, da du annimmst du wüsstest wie die Dinge sind, weil du sie zur Kenntnis nimmst.
