15-11-2009, 00:09
Ich zitiere mal der geschlossenen Darstellung wegen, die eingangs von dir, Maik, hierher kopierten Bibelverse nicht und beginne mit deiner Folgerung:
Einige Anmerkungen zu den Zitaten:
Heb 11, 1 definiert hierzu, was Glaube sein soll: Zuversicht und Vertrauen auf die Lehre. (Da es sich um innere Wertvorstellungen handelt, ist daran nichts „sichtbar“.) Selbstverständlich folgt der Glaube nicht als Schlussfolgerung aus Erfahrungen, sondern aus der „Predigt“ (Rö 10, 17), gemeint ist: der Zuspruch oder die Zuwendung.
Das vierte Zitat (Mt 13, 24) bezog sich damals auf die Naherwartung der Wiederkunft Christi und wird heute auf das physische Lebensende bezogen. „Ausharren“ ist ein Ausdruck ständigen Bemühens und der Belebung der beginnenden Tradition des christlichen Glaubens.
Jh 14, 16 bekräftigt die Unbedingtheit des über allem stehenden Liebesgebotes, aus dem alles ethisch hoch stehende Verhalten folgt. Im Kontext identifiziert sich Christus mit diesem Gebot.
Zurück zu den „Beweisen“, die eigentlich Forderungen sind:
Genau genommen fordert nicht Gott etwas, sondern die Gemeinde um die 12 Apostel fordert etwas von uns im Namen des auferstandenen Christus, nämlich, dass wir insbesondere das Liebesgebot einhalten, anderenfalls können wir uns nicht als Christen betrachten.
Du hast Recht, Vieles steht uns im Weg: Herrschsucht, Eitelkeit, Neid, Eifersucht.
Wir beide unterscheiden uns sehr deutlich in der Auffassung von Gottes Seinsweise. Für mich ist der Glaube ein Gerüst zum verantwortlichen Umgang mit Menschen, mit den übrigen Lebewesen und mit der Umwelt. Über (im wahrsten Sinne) Gott denke ich gar nicht nach und treffe keine Festlegungen, sondern pflege meine Haltung gegenüber den Mitwesen und ihrer Seinsweise als „Gottes Geschöpfe“. Wie die Schöpfung vor sich gegangen sein mag, interessiert dabei in keiner Weise. Darüber mag die empirische Wissenschaft heraus finden, was immer es herauszufinden gibt.
Wichtig ist allein, dass der Mensch sich nicht als Götze etabliert, wodurch aller Wahrscheinlichkeit nach das Ende des Lebens kommen würde. Nimm Hitler oder andere Diktatoren als Beispiele. Menschen neigen allzu leicht dazu, im Namen einer Ideologie Herren über das Sterben zu spielen.
(Dass sich partielle Religionslehren prächtig als Ideologien eignen, sei mir als Schlussbemerkung gestattet!)
(14-11-2009, 03:01)Maik schrieb: Diese Schriftstellen beweisen für Christen, dass Gott erwartet, dass wir im Glauben an seinen Sohn Jesus Christus bis ans Ende ausharren. Da die Bibel ja für Christen das Wort Gottes darstellt.Zunächst gilt: „beweisen“ ist das falsche Wort, wenn man allgemein mit Leuten unterschiedlicher Schule unter anderen mit wissenschaftlich Gebildeten spricht. Hier müsste das aus der Philosophie kommende Wort „fordert“ stehen. Ich komme unten darauf zurück.
Einige Anmerkungen zu den Zitaten:
Heb 11, 1 definiert hierzu, was Glaube sein soll: Zuversicht und Vertrauen auf die Lehre. (Da es sich um innere Wertvorstellungen handelt, ist daran nichts „sichtbar“.) Selbstverständlich folgt der Glaube nicht als Schlussfolgerung aus Erfahrungen, sondern aus der „Predigt“ (Rö 10, 17), gemeint ist: der Zuspruch oder die Zuwendung.
Das vierte Zitat (Mt 13, 24) bezog sich damals auf die Naherwartung der Wiederkunft Christi und wird heute auf das physische Lebensende bezogen. „Ausharren“ ist ein Ausdruck ständigen Bemühens und der Belebung der beginnenden Tradition des christlichen Glaubens.
Jh 14, 16 bekräftigt die Unbedingtheit des über allem stehenden Liebesgebotes, aus dem alles ethisch hoch stehende Verhalten folgt. Im Kontext identifiziert sich Christus mit diesem Gebot.
Zurück zu den „Beweisen“, die eigentlich Forderungen sind:
Genau genommen fordert nicht Gott etwas, sondern die Gemeinde um die 12 Apostel fordert etwas von uns im Namen des auferstandenen Christus, nämlich, dass wir insbesondere das Liebesgebot einhalten, anderenfalls können wir uns nicht als Christen betrachten.
(14-11-2009, 03:01)Maik schrieb: Mich würde an dieser Stelle interessieren welche Vorschläge anwesende Christen haben um dieses Ziel zu erreichen?Das Ziel ist ein sehr persönliches: Den Nächsten lieben, d. h. beachten, achten, eingehen auf Bedürfnisse, ohne Zorn und Eifer miteinander reden und, wenn das gelegentlich versagt: hingehen und um Aussöhnung nachsuchen. Stimmt, niemandem fällt dies leicht.
Du hast Recht, Vieles steht uns im Weg: Herrschsucht, Eitelkeit, Neid, Eifersucht.
(14-11-2009, 03:01)Maik schrieb: Mir ist durchaus bewusst das es Uneinigkeiten in Detailfragen gibt unter der Christenheit. Vielleicht schafft man es aber dennoch sich auf gemeinsame Grundsätze zu erinnern.Jetzt muss man aber auch klar stellen, dass Auseinandersetzung und Uneinigkeit (Dissens) keinen Widerspruch zum Liebesgebot darstellen. Ich schrieb sehr bewusst an anderer Stelle, dass wir uns dabei nicht weh tun sollten. Im off-line Leben, würde man den Dissens einfach feststellen und „gemeinsam Einen heben“.
Wir beide unterscheiden uns sehr deutlich in der Auffassung von Gottes Seinsweise. Für mich ist der Glaube ein Gerüst zum verantwortlichen Umgang mit Menschen, mit den übrigen Lebewesen und mit der Umwelt. Über (im wahrsten Sinne) Gott denke ich gar nicht nach und treffe keine Festlegungen, sondern pflege meine Haltung gegenüber den Mitwesen und ihrer Seinsweise als „Gottes Geschöpfe“. Wie die Schöpfung vor sich gegangen sein mag, interessiert dabei in keiner Weise. Darüber mag die empirische Wissenschaft heraus finden, was immer es herauszufinden gibt.
Wichtig ist allein, dass der Mensch sich nicht als Götze etabliert, wodurch aller Wahrscheinlichkeit nach das Ende des Lebens kommen würde. Nimm Hitler oder andere Diktatoren als Beispiele. Menschen neigen allzu leicht dazu, im Namen einer Ideologie Herren über das Sterben zu spielen.
(Dass sich partielle Religionslehren prächtig als Ideologien eignen, sei mir als Schlussbemerkung gestattet!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

