08-11-2009, 18:07
(08-11-2009, 16:34)zahira schrieb: Das Vaterunser auswendig aufsagen lernen ist in der Tat nicht schwierig, aber ist das die Art von Gebet die du meinst?
Stell dir vor ich bin der Jugendliche, ich kann das Vaterunser auswendig, aber verstehe den Inhalt, also den Sinn dieses Gebets schon gar nicht. Was hilft es mir dann? Wie soll es mir dann helfen den Sinn des Lebens zu verstehen?
Du musst mir genauer erklären was du unter Gebet verstehst das mir dabei helfen kann den Sinn des Lebens zu erkennen.
Denn, was für Schlüsse für den Sinn des Lebens ziehe ich daraus dass ich mich nicht überwinden kann ein Gebet aufzusagen das ich nicht verstehe?
Wenn du Beten in eigenen Worten vom eigenen Herzen zu Gott meinst, solltest du das dem Jugendlichen schon erklären wie zB du gelernt hast auf diese Art zu beten.
Ich hab sehr lang gebraucht bis ich es konnte und es klappt auch heute nicht immer. Was mach ich also falsch? (könnte auch der Jugendliche fragen)
Sorry, aber wenn du wirklich von den "Gemeinplätzen" (versteh ich als Pauschalratschläge) weg willst darfst du nicht einfach davon ausgehen dass der Fragende mit der Bibel und Gebet zurechtkommt.
Ich verstehe nicht, warum du das Gebet so verkomplizierst. Ob der Jugendliche nun das Vater Unser betet, oder Psalmen, oder in eigenen Worten, oder wie auch immer, das bleibt ihm überlassen. Hat ja alles seine Richtigkeit.
Ich verstehe nicht, warum ich mich da einmischen sollte, und noch viel weniger, was ich da überhaupt zu suchen habe, in fremden Gebeten. Etwas intimeres gibt es ja kaum als ein Gebet.
Was man am Vater Unser nicht verstehen könnte, sehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Jugendliche wissen sehr wohl, was Gott, was Brot, was Schuld, was Böse ist.
Wer mir sagt, dass er das Vater Unser nicht verstehe und er deshalb nicht gebetet habe, an dessen Verstand würde ich nicht zweifeln, eher an seiner Entschlossenheit. In dem Moment, wo man das Vater Unser betet, wird nämlich das Brot zu den eigenen Bedürfnissen, die pauschale Schuld zur persönlichen, das allgemeine Böse zu dem, was einen bedroht, und das ganze vor einer vage bekannten, wahrscheinlich noch etwas fremden, autoritären Instanz, die man Gott nennt. Diese Konfrontation kann sehr verunsichern. Wer verunsichert ist, ist schon halb auf dem Weg.