07-11-2009, 00:05
Lieber petronius,
dein Posting vom 18.10. berstet mal wieder vor rhetorischen Spielereien.
Wieso versuchst du mit Wörtern wie "vulgäretymologisch" meine Position intellektuell abzuwerten ohne ein Argument folgen zu lassen? Ich denke mir zu so etwas meinen Teil: ich wittere eine Ideologie.
Wieso verdrehst du den Inhalt meiner Worte? "das philosophische ergibt sich also erst, wenn über eine sache auch diskutiert wird? der philosophischen abhandlungen zum fußball sind legion" Dergleichen habe ich an keiner Stelle behauptet.
Hier der rhetorische Trick: jemanden Worte in den Mund legen, die unsinnig sind, und sich anschließend drüber lustig machen. Argumentieren braucht man dann ja nicht mehr. Ziel erreicht, Gesprächspartner bloßgestellt, selbst nichts dazugelernt, sowas ärgert mich maßlos.
Ein sinnvolles Gespräch kann man nur dann führen, wenn man gegenseitig versucht sich zu verstehen, nicht indem man versucht selbst Recht zu behalten.
Ich möchte dich nicht provozieren indem ich dir das sage. Ich möchte nur, dass du weißt, welchen Eindruck du auf mich machst. Und du teilst ganz schön aus, scheinbar ohne dir dessen bewusst zu sein, ohne wirklich austeilen zu wollen.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich sehe, wie deutsche Polizisten Demonstranten grundlos zusammenschlagen, bricht für mich bereits eine Welt zusammen obwohl es sich "nur" um die Verfehlungen Einzelner handelt.
Mich von Familie oder Volk trennen zu müssen, weil dort Missstände herrschen, die so fatal sind, dass mir ein Leben ohne sie als qualitativer erschiene, das wäre für mich geradezu der Inbegriff einer Sinnkrise. Der Trennung würde eine lange und qualvolle Zeit der Entscheidung vorausgehen. Eine Zeit, in der ich nicht wüsste ob ich mich trennen sollte oder nicht. Und ich wäre mir dessen bewusst, dass die Entscheidung, die ich treffen würde, eine jener Entscheidungen wären, die mein Leben und somit meine Persönlichkeit am entscheidensten beeinflussen.
Du schreibst, dass du so etwas tatsächlich erleben musstest. Gab es keine Zeit der Entscheidung? Du schreibst, dass du dich von deiner Familie trennen musstest. Fühlt sich das nicht an als ob ein Teil von dir fehlt?
Du fragst, wie ich Gott in meiner kulturellen Sichtweise ins Spiel bringe. Das möchte ich gerne erklären. Anhand Ekkards "philosophische" Aufteilung des Sinns in Ziele und Bedeutung geht das ganz gut.
Wenn ich vom Sinn des Lebens spreche, dann meine ich vor allem etwas, das man mit Worten schwer ausdrücken kann. Ein Feuer, das in mir brennt. Weder im Wort Ziel noch im Wort Bedeutung findet dieses Feuer Berücksichtigung. Was ich meine, wenn ich das Wort Gott gebrauche, steht dem Feuer allerdings sehr nah, gleichzeitig beinhaltet das Wort Gott meine Ziele und meine Bedeutung. Es erscheint mir daher geeigneter, weil es sich nicht um exakte Definierbarkeit kümmert sondern auf Weitläufigkeit ausgerichtet ist.
Ich bleibe auch dabei, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens zwangsläufig eine philosophische ist. Solange die Philosophie eklatante Lücken aufweist, wie z.B. die Kluft zwischen theoretischer und praktischer Philosophie, wird sie nicht in der Lage sein, diese Frage zufriedenstellend zu beantworten. Es scheint mir sogar so, als würde die Philosophie diese Frage mehr und mehr aus den Augen verlieren und auch noch froh zu sein, sie endlich los zu werden.
dein Posting vom 18.10. berstet mal wieder vor rhetorischen Spielereien.
Wieso versuchst du mit Wörtern wie "vulgäretymologisch" meine Position intellektuell abzuwerten ohne ein Argument folgen zu lassen? Ich denke mir zu so etwas meinen Teil: ich wittere eine Ideologie.
Wieso verdrehst du den Inhalt meiner Worte? "das philosophische ergibt sich also erst, wenn über eine sache auch diskutiert wird? der philosophischen abhandlungen zum fußball sind legion" Dergleichen habe ich an keiner Stelle behauptet.
Hier der rhetorische Trick: jemanden Worte in den Mund legen, die unsinnig sind, und sich anschließend drüber lustig machen. Argumentieren braucht man dann ja nicht mehr. Ziel erreicht, Gesprächspartner bloßgestellt, selbst nichts dazugelernt, sowas ärgert mich maßlos.
Ein sinnvolles Gespräch kann man nur dann führen, wenn man gegenseitig versucht sich zu verstehen, nicht indem man versucht selbst Recht zu behalten.
Ich möchte dich nicht provozieren indem ich dir das sage. Ich möchte nur, dass du weißt, welchen Eindruck du auf mich machst. Und du teilst ganz schön aus, scheinbar ohne dir dessen bewusst zu sein, ohne wirklich austeilen zu wollen.
(18-10-2009, 21:52)petronius schrieb: es hat wenig mit individueller "sinnkrise" zu tun, reale benachteiligungen zu erfahren, weil z.b. geborgenheit der familie und staatsbürgerliche rechte der anerkannten zugehörigkeit zu einem "volk" vorbehalten sind
Das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich sehe, wie deutsche Polizisten Demonstranten grundlos zusammenschlagen, bricht für mich bereits eine Welt zusammen obwohl es sich "nur" um die Verfehlungen Einzelner handelt.
Mich von Familie oder Volk trennen zu müssen, weil dort Missstände herrschen, die so fatal sind, dass mir ein Leben ohne sie als qualitativer erschiene, das wäre für mich geradezu der Inbegriff einer Sinnkrise. Der Trennung würde eine lange und qualvolle Zeit der Entscheidung vorausgehen. Eine Zeit, in der ich nicht wüsste ob ich mich trennen sollte oder nicht. Und ich wäre mir dessen bewusst, dass die Entscheidung, die ich treffen würde, eine jener Entscheidungen wären, die mein Leben und somit meine Persönlichkeit am entscheidensten beeinflussen.
Du schreibst, dass du so etwas tatsächlich erleben musstest. Gab es keine Zeit der Entscheidung? Du schreibst, dass du dich von deiner Familie trennen musstest. Fühlt sich das nicht an als ob ein Teil von dir fehlt?
Du fragst, wie ich Gott in meiner kulturellen Sichtweise ins Spiel bringe. Das möchte ich gerne erklären. Anhand Ekkards "philosophische" Aufteilung des Sinns in Ziele und Bedeutung geht das ganz gut.
Wenn ich vom Sinn des Lebens spreche, dann meine ich vor allem etwas, das man mit Worten schwer ausdrücken kann. Ein Feuer, das in mir brennt. Weder im Wort Ziel noch im Wort Bedeutung findet dieses Feuer Berücksichtigung. Was ich meine, wenn ich das Wort Gott gebrauche, steht dem Feuer allerdings sehr nah, gleichzeitig beinhaltet das Wort Gott meine Ziele und meine Bedeutung. Es erscheint mir daher geeigneter, weil es sich nicht um exakte Definierbarkeit kümmert sondern auf Weitläufigkeit ausgerichtet ist.
Ich bleibe auch dabei, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens zwangsläufig eine philosophische ist. Solange die Philosophie eklatante Lücken aufweist, wie z.B. die Kluft zwischen theoretischer und praktischer Philosophie, wird sie nicht in der Lage sein, diese Frage zufriedenstellend zu beantworten. Es scheint mir sogar so, als würde die Philosophie diese Frage mehr und mehr aus den Augen verlieren und auch noch froh zu sein, sie endlich los zu werden.
