13-09-2009, 12:35
(12-09-2009, 21:02)alwin schrieb: Verbietet der Koran eigenes Denken?
Der Koran verbietet eigenes Denken zwar nicht direkt, aber wenn man das Gottes- und Menschenbild des Korans analysiert, wie das beispielsweise der japanische Islamwissenschaftler Toshikio Izutsu in seinen zwei Büchern "Ethico-Religious Concepts in the Quran" und "God and Man in the Koran" getan hat, kommt man zu dem Ergebnis, dass nach dem koranischen Menschenbild der Mensch eigenständig kein Wissen ('ilm) erwerben kann. Alles Wissen ist nur durch Offenbarung (wahy) von Allah herabgesandt.
Deshalb ist auch unter vielen Muslimen der Glaube verbeitet alles Wissen sei im Koran enthalten.
Der Mensch kann also nichts selbständig erkennen, er kann sich lediglich Allah unterwerfen, indem er das tut, was Allah an Wissen und Geboten herabgesandt hat.
Wissenschaftler ('ulama') sind im Islam, diejenigen, die die Botschaft Gottes systematisieren und dem einfachen Gläubigen erklären. Ein Muslim ist einer der sich den Regeln Allah unterwirft, Moslem heißt wörtlich "Unterworfener". Er muss nicht unbedingt eine Gläubiger (mu'min), es reicht zu gehorchen.
Tilman Nagel, einer angesehensten deutschen Islamwissenschaftler nennt dies die "Entmächtigung des Verstandes" im Islam.
Diese Entmächtigung des Verstandes hat auch zur Folge,das man natürlich auch nicht mit dem Verstand die Wahrheit oder Richtigkeiit der koranischen Botschaft einer Prüfung unterwerfen kann.