09-09-2009, 18:54
Schönen Abend,
mein Vater erblickte im September 1939 das Licht der Welt. Eine Zeit, in der die Not immer grösser wurde und das Licht der Welt immer mehr durch Gewalt und Greuel verfinstert wurde. 1940 wurde dann meine Mutter geboren.
Als Kind von Eltern, die in Kriegszeiten geboren wurden und aufwuchsen, weiss ich zumindest von Erzählungen, wie es den Menschen erging. Von meiner Oma weiss ich, was Vertreibung, Armut, Verwundung, Heimatlosigkeit ist, nicht theoretisch, sondern lebensnah, konkret.
Die Opfer in der Zeit des Nationalsozialsmus setzten sich aus verschiedenen Menschen zusammen, die dem System nicht passten. Neben den jüdischen Mitbürgern wurden Systemkritiker, Behinderte, Roma und Sinti, Menschen, die den Mund auftaten (z. B. die Weisse Rose) und all jene unzähligen Menschen, die aus irgendeinem Grund beseitigt wurden, in die Vernichtungslager geschickt. Die Liste ist unvollständig.
Ich empfinde keine Schuldgefühle, jedoch einen inneren Auftrag oder stete Erinnerung, dass Wegschauen und Stillhalten mitschuldig machen kann. Tatsächlich begangene Schuld vergeht nie. Schuld kann auch niemals "wieder gutgemacht werden", jedoch das, was wir daraus lernen müssen, lebendig erhalten bleiben. Nicht durch Mahnmale alleine, sondern durch den Geist, erzählend, erinnernd, lernend. Anstatt steinerne, eiserne Mahnmale, Wälder der Erinnerung. Für jeden Toten, einen Baum pflanzen. Leben mit Leben erinnern. Und schliesslich Verantwortung übernehmen für die Zukunft und der Gewalt und Unrecht einen Namen geben, woher und von wem auch immer.
mein Vater erblickte im September 1939 das Licht der Welt. Eine Zeit, in der die Not immer grösser wurde und das Licht der Welt immer mehr durch Gewalt und Greuel verfinstert wurde. 1940 wurde dann meine Mutter geboren.
Als Kind von Eltern, die in Kriegszeiten geboren wurden und aufwuchsen, weiss ich zumindest von Erzählungen, wie es den Menschen erging. Von meiner Oma weiss ich, was Vertreibung, Armut, Verwundung, Heimatlosigkeit ist, nicht theoretisch, sondern lebensnah, konkret.
Die Opfer in der Zeit des Nationalsozialsmus setzten sich aus verschiedenen Menschen zusammen, die dem System nicht passten. Neben den jüdischen Mitbürgern wurden Systemkritiker, Behinderte, Roma und Sinti, Menschen, die den Mund auftaten (z. B. die Weisse Rose) und all jene unzähligen Menschen, die aus irgendeinem Grund beseitigt wurden, in die Vernichtungslager geschickt. Die Liste ist unvollständig.
Ich empfinde keine Schuldgefühle, jedoch einen inneren Auftrag oder stete Erinnerung, dass Wegschauen und Stillhalten mitschuldig machen kann. Tatsächlich begangene Schuld vergeht nie. Schuld kann auch niemals "wieder gutgemacht werden", jedoch das, was wir daraus lernen müssen, lebendig erhalten bleiben. Nicht durch Mahnmale alleine, sondern durch den Geist, erzählend, erinnernd, lernend. Anstatt steinerne, eiserne Mahnmale, Wälder der Erinnerung. Für jeden Toten, einen Baum pflanzen. Leben mit Leben erinnern. Und schliesslich Verantwortung übernehmen für die Zukunft und der Gewalt und Unrecht einen Namen geben, woher und von wem auch immer.