02-09-2009, 19:43
(02-09-2009, 16:42)petronius schrieb: "Gegengesellschaft" ist also ein universeler kampfbegriff, der nach belieben allem und jedem übergestülpt werden kann
Gegengesellschaft ist nicht nur negativ besetzt, es ist die deutsche Übersetzung von "counter culture", das waren auch die Blumenkinder, im Gegensatz zu Parallelgesellschaft.
(02-09-2009, 16:42)petronius schrieb: so wie man als deutscher rentner auf mallorca leben kann, ohne mit der balearischen bevölkerung wirklich in kontakt zu kommen
So hart es klingen mag, Rentner sterben irgendwann mal und produzieren bis dahin auch keine Kinder: das Problem löst sich also von selbst, was man bei den Muslimen nicht sagen kann.
(02-09-2009, 16:42)petronius schrieb: dir ist aber schon bekannt, daß man in d nicht so einfach eine schule oder einen kindergarten gründen und betreiben kann, ohne sich an die entsprechenden deutschen rechtsnormen zu halten?
Klar, da steht immer einer vom Verfassungschutz daneben und passt auf?
(02-09-2009, 16:42)petronius schrieb: religiöser fundamentalismus ist imho oft eine ersatzstrategie, um verweigerte anerkennung durch selbstüberhöhung und berufung auf übergeordnete autorität zu kompensieren
vereinfachend gesagt:
wer dem muslim die anerkennung als mitglied der deutschen gesellschaft verweigert, braucht sich nicht zu wundern, wenn er sich gekränkt ins schneckenhaus zurückzieht und sich die anerkennung dort holt, wo er sie bekommt - was eben nicht selten fundamentalistische gruppen sind
Wie kommt es dann, das es die gleichen Probleme nicht auch mit Hindus oder mit christlichen Schwarzafrikanern gibt. Die werden hier auch nicht allgemein super-willkommen geheißen, um es mal vorsichtig zu formulieren.
Rassismus gibt es gegen viele Gruppen, bei türkischen Muslimen sieht man noch nicht mal gleich, ob das nicht vieleicht auch ein Grieche oder Italiener ist, die sich ganz gut integrieren, bei Schwarzafikanern dagegen ist die Herkunft nicht zu verbergen.
Die ganze Sache mit der angeblichen mangelnden Anerkennung ist nichts anderes, als eine Methode vom Islam abzulenken.
Bis weit in die 1980er Jahre hat man Türken nur als "Gastarbeiter" wahrgenommen, wie andere Südeuropäer auch, kein Mensch hat damals einen Unterschied zwischen muslimischen Gastarbeiten und nicht-muslimischen Gastarbeiten gemacht und trotzdem hat damals schon sehr deutlich der Rückzug ins Ghetto und die Islamisierung begonnen.
In Großbritannien sieht man nicht gleich, ob einer muslimischer Pakistani oder Inder ist, oder Hindu und trotzdem gibt mit den Hindus unvergleichlich viel weniger Probleme, da gibts auch einige Studien dazu!
Das eigentliche Problem ist, das das Grunddogma der Multikultis: "alle Religionen und Kulturen sind gleichwertig" am Beispiel der Muslimen zerbricht.
Und genau das bringt die angeblichen Islamfreunde so auf die Palme, dass ihr Weltbild und damit ihr Deutungsanspruch flöten geht.
Die Muslime sind den allermeisten Islamfreunden nämlich völlig schnuppe. Das sieht man, wenn man mal was machen will, um Muslime vor bestimmten Dingen zu bewahren, etwa Zwangsheirat oder Ehrenmorde. Da zucken die Islamfreunde dann einfach mit der Schulter: "was gehts mich an".
Als eine muslimische Kommilitonin mit allen üblen Trichks von der Familie in eine Ehe gepresst wurde, war die Antwort der super-islamfreundlichen Professorin darauf nur: "Selber Schuld, die soll doch in eine Frauenhaus gehen". Ich war ja sowas von geschockt!
Die Vehemenz in der Islamverteidung ist meiner Ansucht nach keineswegs ein selbstloser Einsatz für arme Unterdrückte, es ist der Einsatz der Alt- und Neu-68er für die eigene Position, und zwar die reale Position (Beherrschung des Diskurses und viele, viele Stellen), als auch um die Position als moralisch Überlegene. Das brauchen sie für ihr Selbstbild und Selbstwertgefühl und zur Begründung ihres Machtanspruchs.
Wer nämlich für angeblich hehre Ziele kämpft, darf mit dem Methoden auch mal weniger zimperlich sein. Dass es dabei aber vor allem um die eigene Interessen geht, wird auf diese Weise gut versteckt.

