02-09-2009, 16:42
(02-09-2009, 15:47)Arandir schrieb: In bestimmten Viertel deutscher Großstadte kann man solche Gegengesellschaften buchstäblich betrachen etwa im "Jungbusch" in Mannheim. Aber eigentlich sind es abstrakte Gegengesellschaften, Beziehungsgeflechte, mentale Orte
"Gegengesellschaft" ist also ein universeler kampfbegriff, der nach belieben allem und jedem übergestülpt werden kann
Zitat:Man kann beispielsweise heute völlig in einer fromm-türkischen Welt leben, immer mehr auch in einer fromm-arabischen, ohne jeden Kontakt zu anderen Milieus
so wie man als deutscher rentner auf mallorca leben kann, ohne mit der balearischen bevölkerung wirklich in kontakt zu kommen
Zitat:Mit der Gründung islamischer Kindergärten und Schulen wird das dann perfekt
dir ist aber schon bekannt, daß man in d nicht so einfach eine schule oder einen kindergarten gründen und betreiben kann, ohne sich an die entsprechenden deutschen rechtsnormen zu halten?
(02-09-2009, 15:47)Arandir schrieb: Ich glaube nicht, dass es die Armut ist! Auch in reichen Ländern, exemplarisch Saudi-Arabien, blüht der Fundamentalismus.
Mit Bildung nimmt der Extremismus nicht ab, ebensowenig mit Reichtum.
Gerade unter Mittelschicht-Studenten in der islamischen Welt blüht der Extremismus. Ich hab da etliche getroffen.
Besser als das klassische Gespäch ist meiner Meinung nach einfach die Leute reden zu lassen, da erfährt man viele, viel mehr.
marlene hat afaik nicht armut für religiösen fundamentalismus verantwortlich gemacht, sondern sie als kennzeichnend für die situation der menschen angeführt. religiöser fundamentalismus ist imho oft eine ersatzstrategie, um verweigerte anerkennung durch selbstüberhöhung und berufung auf übergeordnete autorität zu kompensieren
vereinfachend gesagt:
wer dem muslim die anerkennung als mitglied der deutschen gesellschaft verweigert, braucht sich nicht zu wundern, wenn er sich gekränkt ins schneckenhaus zurückzieht und sich die anerkennung dort holt, wo er sie bekommt - was eben nicht selten fundamentalistische gruppen sind