Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Die 10 Gebote als "Grundgesetz"
#7
(22-07-2009, 12:20)Flat schrieb: st es seriös, das Bekenntnis zu 'einem Gott' im Sinne des Christentums zu verlangen?
Das gilt doch nur für die Gemeinden der Gläubigen. Dort ist es ein sehr anerkanntes Gebot. Da braucht man nichts zusätzlich zu verlangen.

(22-07-2009, 12:20)Flat schrieb: ist es seriös, dann Gotteslästerung im Sinne der 10 Gebote (und das ist sehr weitgehend) zu verbieten/zu bestrafen?
(will nicht Irland das z.B. gerade versuchen?)
Umgekehrt: warum soll oder muss man sich Gotteslästerungen gefallen lassen. Das ist eine Sonderform der Beleidigung. So muss man nicht miteinander umgehen. Es gehört zur Achtung der Mitmenschen.

(22-07-2009, 12:20)Flat schrieb: Ist es seriös, in heutiger Zeit Ehebruch im Sinne der 10 Gebote behandeln zu wollen? Welche Auswirkungen hätte das auf heutige anerkannte (Zusammens)lebensformen wie: Alleinerziehende, Wiederverheiratete, Patchworkfamilien, usw. (von gleichgeschlechtlichen Eheen will ich hier gar nicht erst anfangen). Sollen die alle wieder wie noch vor Jahren benachteiligt werden, gesellschaftlich wie oft auch rechtlich?
Nun, ich denke, hier liegt ein zu einfaches Verstehen der Zehn Gebote vor. Vieles, was wir untereinander regeln können und de facto regeln bedarf keiner Sittenregeln. Dies kann mann sogar in bürgerlichen Gesetzen so beschreiben und festlegen, wie es "üblicherweise" gehandhabt wird. Das heißt aber nicht, dass das Einbrechen in eine Ehe oder in sexuelle/freundschaftliche Beziehung vom Grundsatz her ein erwünschtes Verhalten ist.
Der Ehebruch ist nach wie vor eine ernste Krise in jeder der aufgezählten Beziehungen.

(22-07-2009, 12:20)Flat schrieb: Soll Lügen nicht mehr erlaubt sein? Vorsicht vor einem zu schnellen 'ja'. Denn das hätte gravierende Auswirkungen auf die Rechte des einzelnen vor Gericht. Heute muss man sich nicht selbst bezichtigen, man darf sogar lügen, es muss einem die Schuld bewiesen werden. Soll das geändert werden?
Gegenfrage: Warum sollte Lügen ethisch gesehen erlaubt sein? Zerstören Lügen das soziale Gefüge etwa nicht?

Das muss man sorgfältig von der Verwertung von Aussagen vor Gericht unterscheiden. Der Angeklagte darf auch nicht lügen. Nur, wenn er es aus seiner Interessenlage heraus tut, hat er keine zusätzliche Strafe zu erwarten, im Gegensatz zu Zeugen.

(22-07-2009, 12:20)Flat schrieb: Weitere Konflikte: Abtreibung; Sonntagsarbeit, usw.
Prinzipiell ist eine ethische Forderung zu unterscheiden von der Rechtspflege. So in der Abtreibungsdebatte. Abtreibung ist ja keine "feine Sache", sondern ein ziemlich mieses Geschäft, ethisch also nicht zu vertreten. Gleichwohl wird sie aus praktischen Gründen straffrei belassen. Die Betroffenen (vor allem die Frauen) sind gestraft (gefährdet und benachteiligt) genug.

(22-07-2009, 16:46)Tao-Ho schrieb: alleine schon bei "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben oder anbeten" geht mir der Hut hoch.
Aber doch nicht den Christen in ihren Gemeinden. Darum geht's.

(22-07-2009, 16:46)Tao-Ho schrieb: Religionsfreiheit ist eines der Grundrechte der heutigen Rechtsprechung und das will ich auf jeden Fall behalten.
Ich hatte den Eingangsartikel auch nicht anders verstanden.

(22-07-2009, 16:46)Tao-Ho schrieb:
Zitat:Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen

Will hier jemand Sippenhaft wiederhaben?
Das ist doch keine Frage der Zehn Gebote, sondern eine Glaubensaussage. Dazu kann man doch selbst als Jude oder Christ "in Opposition stehen". Die ganze Entwicklung des Christentums ist nicht anderes als eine Opposition zum "eifernden Gott" (nämlich hin zum Gott der Nächstenliebe).

(22-07-2009, 16:46)Tao-Ho schrieb:
Zitat:Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.

Und aufgemerkt. Im "Original" heisst es da, dass ein Kind, welches sich nicht dran hält seine Eltern zu ehren von denen ruhig mal vors Dorf geführt werden darf, damit der Mob dieses böse Kind steinigt.
Stimmt, steht da. Aber meint die Bibelstelle das auch so? Denn immerhin heißt ein übergreifendes Gebot: (Im Glauben an Gott) wirst/sollst du nicht töten. Nicht jedes ethische Verdikt ist auch gleich einem Todesurteil.

Wie gesagt: Man darf, ja man muss die grundsätzlichen (ethischen) Gebote mit Sanftmut und Geduld und nicht mit der Brechstange anwenden. Soviel ich weiß, war dies auch im alten Israel der Fall gewesen.

(22-07-2009, 16:46)Tao-Ho schrieb: Mir graust es vor diesem Gott und ich bin froh das es ihn nicht gibt (jedenfalls nicht in dieser Form).
Herzlich willkommen im Club!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Die 10 Gebote als "Grundgesetz" - von Flat - 22-07-2009, 10:56
RE: Die 10 Gebote als "Grundgesetz" - von Flat - 22-07-2009, 12:20
RE: Die 10 Gebote als "Grundgesetz" - von Ekkard - 22-07-2009, 22:31
RE: Die 10 Gebote als "Grundgesetz" - von Flat - 22-07-2009, 17:21
RE: Die 10 Gebote als "Grundgesetz" - von Flat - 23-07-2009, 08:09
lesen können - von petronius - 23-07-2009, 08:52
RE: lesen können - von Flat - 23-07-2009, 09:12

Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  10 Gebote Wilhelm 10 16189 26-02-2014, 22:15
Letzter Beitrag: Harpya
  Zwölf Gebote the_tiger 18 27308 31-08-2009, 21:25
Letzter Beitrag: petronius
  Meine 10 Gebote Moses 39 42676 20-01-2006, 09:40
Letzter Beitrag: waldnymphe

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste