17-03-2009, 05:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-03-2009, 05:43 von Alanus ab Insulis.)
(16-03-2009, 10:38)Qtipie schrieb: Hallo,
Ich habe gelesen, dass aus der Natur kein Wertemaßstab ableitbar ist. Die Natur ist wertneutral. Wie kommt es aber, dass in den Menschen, in ihren Gehirnen, die ja ein Teil in der Natur sind, doch ein Wertemaßstab existiert, und das Wissen über Gut und Schlecht?
Danke schonmal für die Antworten.
Man könnte hier den homo-mensura-Satz des Protagoras Sophist voll zur Geltung bringen. Der Mensch ist das Maß aller Dinge! Somit ist auch das menschliche Sein und seine Kategorien der Urspung für das wertende Urteil über Dinge, Taten und Personen. Kantisch gesprochen: der Mensch legt seine Denkstrukturen, die ihm apriori, d.h. ohne Erfahrung, rein verstandesgemäß, gegeben sind, in die Natur und in die Welt hinein. In "Gut" und "Schlecht" zu urteilen, bedeutet immer nach menschlichen Verstandeskategorien zu urteilen, nach Kategorien die uns immer schon gegeben sind. Sie gehören zum Mensch-sein dazu.
Soweit Presbyter
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)

