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Menschenrechte erster und zweiter Klasse?
#17
Danke Fritz :)
Du hast es sehr gut beschrieben, wie es einem hier so als Internet-Mod oder in aehnlicher Situation als "jeder fuer alle"-Jude ergeht.

Als ich mitkriegte, dass der Feldzug nach Gaza startet, hab ich zuerst das Thema ueberhaupt nicht hier behandeln moegen, geb ich zu. Mein Wohnort ist hier in Deutschland, ich hab Verwandte und Freunde, und Bekannte "von allen Parteien" und mir koennte einer weder vorwerfen, dass ich als einst auch Vertriebene mich an die Hecken lege und Leute abknalle, um mein Erbe zurueckzubbekommen, auf dem nun andere wohnen, auch zog ich nicht auf irgendeeines anderen Land, das dort jemand floh oder wo jemand vertrieben zu sein den Kummer hatte. In meiner Familie sind ebenso durch Polizei und sowas "zivil" Hingemordete als auch Kriegsgefallene.
Mein Pazifismus legt viel, viel Wert auf Gespraeche, und vieles wird ja schon besser durch Informieren und Erklaeren der Motive beider Seiten - aber an irgendeinem Sturheitspunkt neige ich auch dazu, dass man "vor die Haustuer gehn und die Sache durch eine Klopperei erledigen" sollte, ehe noch anhaltender seelisch verletztende Worte fallen.

Hinzu kommt auch, dass man ausserdem lebt, und privat auch Kummer hat oder Kummer zu beheben hat, oder Wichtiges zum Boetchenverdienen erledigen muss, also nicht immer den Nerv dazu hat, sich von Aussen-Ereignissen noch zusaetzlich verwickeln zu lassen.

Wenn der Staat Sudan sich mordend ueber die suedlichen Voelker hermacht oder Darfur beharrlich ausrottet, oder da, wo man sich im Kongo-Gebiet oder in Nigeria oder in Myanmar und anderswo millionen-fach hinschlachtet, wo immer Kinder mit dem Licht der Welt nichts sehr Erfreuliches erblicken, da schauen unsere Medien im Verhaeltnis zu den beeintraechtigten Menschenrechten und gar der manifest Toten kaum jemals hin.
Ich bin Mitgruender der "Gesellschaft fuer Leben und Zukunft bedrohter Voelker", das war 1969, vor 40 Jahren genau, und halte mich auf dem Laufenden, und das alles auch mitzuwissen belastet einen auch nicht wenig, mitgefuehls-maessig.
Mein Globus ist gedanklich rundherum mit den ueblen und schmerzhaften Geschwueren der Unfreundlichkeiten zwischen Menschengruppen bedeckt.

Fritz hat auch damit Recht, dass der Staat Israel von Menschen bewohnt ist, die keine Alternativa haben, in ein unbedrohteres Stueckchen Landes zu ziehen, und sieht man sich im 19./20.Jhd auf Landkarten an, wo alles inzwischen Staaten mit Landesgrenzen neu entstanden, darunter ist Israel keine Ausserordentlichkeit.

Es fanden auch teilweise sehr rabiate "Buerger-Bereinigungen" in etlichen der neuen Staaten statt (gedenke der Aramaeer und Armenier, z.B.), und das bewegt nur noch deren direkte Verwandte, aber nicht so, dass sie seither von der Weltgemeinschaft versorgt werden, damit sie Musse genug haben, sich ausschliesslich mit Waffengewalt Grossvaters Landstueck zurueck zu erfechten.
Wir Vertriebenen alle duerfen dankbar sein, dass uns jemand aus dem Groebsten heraushalf, wenn es moeglich war, und meine Familie war auch immer dankbar und deshalb bin ich ja in diese Linie eingestiegen, mich auch meinerseits einzusetzen, wenn Hilfe fuer andere moeglich ist, genauso die anderen meiner Familie, jeder hat etwas, wo er den Naechsten Hilfen gibt, nachdem einem selber auch mal geholfen wurde.

Man koennte sich nun fragen, warum sich unsere Medien so aktuell in die psychhologische Kampf-Fuehrung engagieren, sowie es um ein Tun aus dem Staat Israel geht.

Um eins nochmal zu erwaehnen, was inzwischen auch falsch verbreitet wird: Die juedischen Bewohner des Staats Israels kamen nicht direkt daher, dass ein Dt.Reich sie vertrieb oder zu vernichten am Gange war
- im Gegenteil, zwischen 1933 und 1945 bestand eine maessige, dann sogar krasse Einwanderungssperre ueber das brit.Mandatsgebiet, die war speziell ab Eintritt Grossbritanniens in den 2.WK verhaengt worden, soweit es um Deutsche als Feind im Krieg ging, egal wie juedisch, und erst ab da war die Vernichtungs-Industrie hier so masslos und machbar, weil der Krieg auch die Aufmerksamkeit der Deutschen beschaeftigte und die meinungsbildenden Gefuege schon restlos zerriss.

Nachdem dies dann bekannt und aufgedeckt wurde, und nachdem die Ausrufung des Staats Israel sofort zu einem Krieg grosser und umliegender Staaten gegen das kleine neue Land inmitten fuehrte, sind aus diesen Staaten so viele mehr Juden auch nach Israel eingezogen, und eben auch die Entronnenen aus den KZs und Verstecken.
Im Moment ist es seit einigen Jahren so, dass die staendige Haftbar-Haltung jedes Juden im Ausland fuer alles, was in Israel staatlich Auffaelliges geschieht, einen, der nie hingezogen waere, auch schon dazu bewegen kann, unter solchen Umstaenden dann schliesslich auch hinzuziehn.
Fuer einen Juden ist das mituunter einfach der Ausdruck dafuer, dass man sich sagt: Wenn sie mich schon nicht mehr leben lassen wollen, wo ich bin, unter den Voelkern, dann moecht ich zuhause sterben, wenn's denn geschieht. Es ist nichtmal mehr das Verlangen da, sich an irgendeinem Ort der Welt auch selbst verteidigen zu duerfen, indem man ein Staat ist. Im Mittelalter, Jehuda ha Levi, aus Spanien, der dichtete die ersten "Zions-Lieder" solchen Inhalts und ging dann auch selbst in das Land unserer Herkunft und kam auf von niemand vermerkte Weise dort um.

Und wann immer Volk Israel einen Messias ersehnte, dann einen, der das schafft - einmal wieder iin Frieden das Land bewohnen zu koennen, aber natuerlich, wir haben die Thorah, die Bedingungen dafuer sind uns nicht verborgen, doch die Chancen werden unter den Voelkern und deshalb auch im Land Israel nicht groesser, religioes, gerecht und sanft in der Mehrheit zu werden, sodass ein "Messias" wie David erscheinen koennte.

Wenn schon nicht das, dann kommt man eben wieder auf normal zivilisatorische Wege und Gedanken zurueck und verteidigt sich eben ab und zu mit Waffen gegen Waffen. Ein Militaer, eine Polizei-Truppe, das sind Mittel des Rechtes, in aller Welt, die kaempfenden Mitglieder haben sich an Regeln zu halten, mit was fuer Waffen und gegen was fuer Personen gekaempft werden wird, und aufzuhoeren, wann die Institution dies beschliesst. Auch eine Gesetzes-Versammlung ist ein Gerichtshof.

Das wird neuerdings immer oefter hoehnisch als Voerwurf hingestellt als "hochaufgeruestete Uebermacht" - was aber waere die Alternative? Faustrecht wie in der Steinzeit? - Jeder Siedler oder Buerger greife sich "seinen" Terroristen im Schutze der Nacht, 1 zu 1, wickle sich auch in Dynamit-Paeckchen mit Schrauben und Naegeln ein sich und sprenge "denen da" - unangemeldet wie jene natuerlich - irgendwem auch ins Gesicht - - - ? - Oder: man hocke sich auch in die Hinterhoefe, Schrebergaerten, so mitten ins dichtest belebte Gebiet, oder auf mobile Vans, um mit gespendeten Raketen in die ungefaehrste Richtung zu schiessen, von wo ebenso ungefaehr eine solche herkam?

Waere das "Frieden" und die Medien koennten wieder was Lustigeres als Thema nehmen? - Was erwartet man da an "gleichen Bedingungen"?

So wenig ich Feldzuege mag - einem mittel-gesunden Menschen macht es auch nicht grad schoene Gedanken, morgen schon etwa tot sein zu koennen, besonders nun weil das ein Kampf ist - es ist immer begrenzter und weniger verzweifelt wahllos, was eine Truppe tut, und es ist etwas mit einem Schluss-Datum.
- Mein Vater wurde am Tag nach der Kapitulation seines Truppenteils erschossen, er war letzter Arzt da und jemand verstand es wohl falsch, als er im Feld Verwundete versorgte. Die Zeugen vermerkten empoert, man habe ihn seitens der Tagessieger gezielt erschossen. So sehr liegt es im Recht begruendet, dass jeder staatliche Feldzug eine Sache ist, die nach Regeln auch wieder aufhoeren wird (nur das wollte ich damit illustrieren) - und das Rechtsgefuehl der Beteiligten verlangt das denn auch.

Also ich weiss, dass im Staat Israel jede militante Buerger-Initiative gerichtlich unterbunden wird, und wer sich das doch herausnimmt, wird verklagt und bestraft. Der aktuell existente Palaestina-Werde-Staat hatte das Ziel nun endlich auch. Bevor es Staat Israel war, gab es auch eine militante juedische Resistance, z.B.die kleine hitzige "Gruppe Stern" und die "Irgun". Deren erste Mitglieder hatten zumeist knapp ein Pogrom ueberlebt - doch sowie es Staat war, bildete die "Irgun" den Kern eines geordneten Militaers unter Richter-Aufsicht, die "Gruppe Stern" brachte aber diese innere Wendung nicht mehr zustande, sie hatten sicher den Verstand verloren, die wurde dann von dem Staat auch gerichtlich zum Aufhoeren gezwungen, d.h.wer noch darueber hinaus privat weiter kaempfte, zum Tode verurteilt.
Spaeter bekam man Gefaengnis dafuer, wie in fast allen besseren Laendern der Welt die Todesstrafe abgeschafft wurde, aber es wurde nie mehr gelobt oder gebilligt, sich privat oder als Grueppchen irgendwen zum Toeten auszusuchen, und waere es ein Passant, der zufaellig den Arafat in dessen schlimmsten Tagen privat vor die Flinte bekommen haette, nachdem ihm Tags zuvor die eigne Familie durch ein Attentat ausgerottet worden waere - er haette nicht das Recht dazu anerkannt bekommen, sondern vor Gericht zu stellen gewesen.

Ein Staat ist deshalb zu eigenen Buergern streng, weil er ihnen ja im Gesetz verspricht, offiziell und gesetzlich gemaessigt, ihre Leben und bisschen Gluecklichkeiten zu verteidigen.
Man muss das wohl mal wieder erwaehnen, es ist der Ursprung der Zivilisation Europas, dass das "Raeuberwesen" (private bewaffnete Buende zum Eigennutz je einer Clique) und das "Faustrecht" zugunsten von Rechtsstaaten beseitigt wurden.

Fuer den Uebergang zu neuen Staaten gelten Guerillas als eine relativ duldbare Zwischenstufe, sofern deren Ziel wiederum ein Rechts-Gebilde zu werden ist. Also ist auch eine Art Bereitschaft da, die PLO und al-Fatah fuer dazu faehig anzusehen - und es gab auch von ausserhalb allerlei UN- und EU-Hilfen, nun endlich auch diesen Leuten, die weder Aegypter noch Jordanier noch Syrer oder Libanesen sind, aber noch da neben Israel wohnen, alles zu einem Staat Noetige einzurichten. Auch schon, damit sie endlich mal aus den versorgten Fluechtlings-Lagern ausziehen wie andere Leute in aller Welt ja auch.

Ist nun diese Muslim-Brueder / Hamas & Co-Initiative eine Guerilla dieser Art? - Im Moment kann ich das nicht erkennen, denn deren Ziel soll es ja sein, das gesamte Osmmanenreich etwa zwischen Malaysia und Marokko wieder als Einheit wieder herzustellen, das hiesse, alle inzwischen entstandenen "arabischen" oder "islamischen" Staaten und wenn moeglich noch ein paar mehr haetten sich ihnen zu unterwerfen und sich selbst aufzuloesen.

Als es etwa 1949 ganz kurz mal die Ausrufung eines islamischen Staates Gaza gab, unter Leitung des ex-Gross-Muftis von Jerusalem, war dieser ein Anhaenger der Moslem-Brueder, denen Aegypten zu betreten, mit Gerichten, Polizei und Militaer durchgesetzt, verboten war, weil sie beharrlich und brutal ganz Aegypten terrorisiert hatten mit Sprengstoff-Attentaten grausamster Unerbittlichkeit, damit Aegypten gar kein Staat sei. Damals fand aber keine Bevoelkerung daran Gefallen und der Staat Gaza mit dem nicht geringen, aber doch sehr nostalgischen Anspruch, das gehabte Osmanenreich durch etwas Gleiches zu ersetzen, wurde relativ einleuchtenderweise von keinem Staat der Welt anerkannt.

Darum definiere ich die Hamas eher als Nachklang von jenen als dass man sie Palaestinenser nennen duerfte. Dieser Gross-Mufti hatte 1929 wenigstens die Schadurs (Voll-Verschleierungs-Gewaender) abgeschafft und der Frau die Berufs-Ausbildungen auch zugestanden, weil er auch einheimische Christen fuer seine Idee gewinnen wollte, sie als national arabisch ansprechend - was man von der Hamas eher nun nicht mehr behaupten kann.
Nur 20 von 100 der Bevoelkerung moechten die Hamas trotz aller Art wieder eingefuehrter Beschraenkungen und neu-bitteren Armut - 80 von 100 werden im Bereich Gaza-Strip jedenfalls nicht mehr danach gefragt.
Bei den eigentlichen Palis im Ausland sind es aber eher weit weniger Sympathisanten, aber eine ansehnliche Demonstration kann man auch mit wenigen Interessenten herstellen. Schaut man sich die genauer an, sind es auch nicht Pali-Belange und nichtmal Leute von da.

Hamas-bejubelnde Marokkaner in Antwerpen - wo eine der groessten Europa-Judenschaften sich bisher noch hielt - sind derartig aggressiv aktiv, dass man zum einfachen Schulweg Polizeischutz braucht, aktuell.

Wenn ich das in Beziehung setze zu den insgesamt 1,2 Miliarden Muslimen der Welt, ist es geradezu schlimm, wie damit die Mehrheit, die auch nur im Grunde die eignen Familien und sich durchs Leben bringen moechten, irgendwelchen Radikalinskis mit knallharten Wirtschafts-Interessen zum Frass ueberlaesst, indem man sich so wenig anhoert, was dieser Feldzug nach Gaza da ueberhaupt macht. Es war doch schon am 2.Tag ein riesiges Gekuemmer in den Medien zu hoeren, da sofort wieder aufzuhoeren und den Leuten ihre "selbstgebastelten" Raketen doch zu goennen.... oder so.

Ich bin ein kleiner Zivilist mit keiner Macht und Null Erfahrung, ob ich Kriege fuehren koennte, aber soviel weiss ich, dass es mich schon reichlich nervt, fuer wie duldsam gegenueber bewaffneten Dauer-Angriffen "der" Israeli sich noch erweisen soll, als sei es nicht die Sache derer, die da nunmal wohnen, teils seit immer schon, mehrerteils seit 1830 und danach bis heute hinzugezogen
(beiderseits, auch die offizielle Palaestina-Website begann die Historie ihrer Pali-Nation mit denen ab 1830 eingewanderten Nicht-Israelis und Orientalen. So gesehn sind das auch "nur" Siedler und Buerger ab 1830 und danach bis heute - eben beiderseits).
Man muss auch beruecksichtigen, dass allerseits Bevoelkerung auch einfach durch Geburtenraten bei besserer Versorgung angewachsen ist.

Ich hab persoenlich das Gefuehl, wenn zu berichten ist, dass im Jahre 2008 jemand, der zufaellig juedisch oder damit benachbart wohnend ist, umgebracht wird, hierzulande und in den Medien es verarbeitet wird als etwas wie "jaja, das hatten wir schon, 5 oder 6 Millionen, nun lasst's aber mal gut sein, das war vor 1945"

- he, es handelt sich um heute, Leute wie ich, die leben. Das ist was ganz und gar Jetziges, das ebenso ein Schaden ist, als wenn es ein heutiger Bayer oder Westfale waere, den da irgendweer permanent anschiesst und am einfachen Leben hindert. Es spielt also sehr wohl eine Rolle, wer da mit was provoziert und angefangen hat. Das hatten wir nicht schon "genug gehoert" - ich jedenfalls nicht!

Ich bin erst 1945 geboren und bin sicher, alles was mir im Leben zustoesst, war nicht vor 1945 "uns" in genug grossem Ausmass zugestossen, sodass alles hinterher einfach Luft sei, wenn etwas "uns" von jetzt zustoesst, Hauptsache, wir treffen keinen andern Menschen beim Versuch, uns mal zu wehren
- sehr wesentlich sei es fuer "unseren" Staat Israel, alle Feinheiten einer gemessenen Reaktion auf Feindschaft zu beachten, und dies nur etwas sei, was "wir" doch "von damals gelernt haben sollten", weit mehr als irgendein anderes Volk in der Welt, zum Beispiel mordenden Hamas oder Taliban - ehm, denen geschah sowas nicht, also sind sie ganz arglos aus Unerfahrenheit mal brutal?

Auch das ist nicht grade einleuchtend, nebenbei bemerkt.
Jemand, der 2000 Jahre entrechtet wurde, verleumdet und immer mal ausgemerzt, vertrieben oder auch direkt umgebracht - der lernt, wenn er juedisch ist, daraus nur das edelste an Friedfertigkeit und Genialitaet, sich mit andern zu vertragen, die einem was antun???

Wir sind doch nicht der Himmel schon, nur weil es Juden in der Bibel gibt, die sich ein echtes Friedensreich erwuenschen, Staat Israel ist ein Behelf, ein Land, in dem halt mal die Juden Mehrheit sind, doch fast jeder 3 ist doch keiner und wird mit verletzt, wenn einer uns beschiesst.
Und:
auch die anderen 2/3 sind doch Leute, heute.

Die Medien koennten es ja auch vielleicht einfach ebenso ignorieren, wenn Israelische Ordnungskraefte Waffenstellungen ausraeumen oder sprengen, die dazu angelegt wurden, nach Israel hinein zu morden - wie sie die Krisenherde weltweit ja auch irgnorieren.
Es sind immer rund 30 Regionen der Welt, wo Gewalt ein Tagesfall ist. - Wer hat z.B.zuletzt einen eingeborenen Jamomami erwaehnt? Die wohnen im Urwald in Suedamerika, wo zufaellig Holz abgehackt wird und etwas Oel her zu erhogffen ist - also da leben sie auch nicht mehr viele und wenn, dann nicht mehr nach ihrer eigenen Art.

Und wieviel mehr Sendezeit hat die bedrohte Gorilla-Population zwischen Kongo und Ruanda bekommen als der Jammer zwischen den Tutsi und Hutu Ruandas, der noch nicht vorbei ist (zwei Staende, nicht Staemme, deren einer 1994 fast 3 Millionen der anderen schlagartig ueberfiel und ermordete)? - Die damals vor der erwarteten Rache Geflohenen ueberstiegen die Hochgebirge zwischen aktiven Vulkanen, um sich in den Kongo zu retten, doch geht hier das Kaempfen seit 14 Jahren doch immer noch weiter - ja, und das bekommt auch den Gorillas nicht, klar...

Auch dort versucht ja die UN, zu vermitteln, und Hilfsorganisationen sind gehindert im Helfen und mussten immer wieder um das eigene Leben der Mitarbeiter rennen. Wenn Medien darueber weniger reden, mag es daran liegen, dass nicht so viele publizistisch ausgebildete Jamomami oder Hutu oder Azande im "Westen" sind wie aus der Nah-Ost-Welt
- und auch daran, dass wir in Europa mit jenen Voelkern fast gar keine eigene Erfahrung gemacht haben.

Manchmal denk ich auch, ich lese nicht richtig:
wegen der Piraten-Plage vor Somalia, die zum Ernaehrungszweig anstelle anderer Fischerei herangediehen ist, sind einige Schiffe auf die Idee gekommen, ihre gefaehrdeten Passagiere, Touristen, auf dem Landwege durch den Jemen zu fuehren und erst danach ihre Kreuzfahrt zu Wasser fortsetzen zu lassen - ignorierend, dass im Jemen Menschenraub und Loesegeld-Geiselnahme in schon sehr hohem Ausmass herrscht - prompt kam die naechste Meldung (kleiner winziger Artikel Seite 2 oder so) ueber Entfuehrte im Jemen. - Das ist aber nicht wegen deren Islam so, sondern wegen deren "souveraenem Wohngefuehl" nach ca 6'000 Jahren kaufmaennisch-aristokratischer Einheimischkeit.

So winzig waren auch die Pressenotizen, die unsere Zeitung hier wenigstens ueberhaupt bringt, als in Algeria vor einigen Jahren eine der Hamas vergleichbare Gruppe serienweise ganze Doerfer ueberfiel und ermordete, wenn sie ihnen "zu europa-beruehrt" erschienen. Gar keine Notiz oder etwa Tagesschau-Erwaehnung gab es darueber, was Algerien mit diesen Moerdern gemacht hat, oder ob die nur ein Land weiter gezogen sind. Irgendwann hoerte es auf, aber sicher nicht durch Verhandeln bei einem Glas Tee, ob Algeria bitte nun diesen Staat wieder abschaffen moege - und nach Ratschlaegen von Leuten, die jedes Blut-Vergiessen besonders genau beobachten, wenn es zum Schutz einer Bevoelkerung vor dergleichen geschieht.

Ich weiss es und bin kein Idiot, dem es egal waere, wenn etwas trifft, falls nur der Taeter auch dazwischen abgestellt wird. Aber das ist doch das Problem mit diesen psychologisch und juristisch geschulten und sehr presse-erfahreren Moerder-Clubs, dass sie es sehr genau arrangieren, was wir als schlimm empfinden. Mir bleibt doch nichts anderes uebrig, als plump zui vergleichen: Wenn in nun 21 Tagen vollem Armee-Eisatz mit Bombardieren auf einem Gebiet wie halb Freistaat Bremen pro Hamas-Kaempfer etwa 1 Zivilist ums Leben kam, dann siind das zwar viele, aber in Koenigsberg haben in nur 2 Naechten Ende August 1944 die Angriffe auf das Arbeiter-Wohnviertel 3-5000 nicht-kombattante Tote am Boden angeschmort.
Die hatte niemand vorher angerufen, da mal bitte eben beiseitezugehen, und da gab es keine gehorteten Munitions-Bestaende, die nach einem Mini-Raketen-Treffer hochgehn konnten und das ganze Eck wegreissen, und als diese Stadt damals "aus dem Rachen der Nazis befreit wurde" durch in der Tat sehr abgekaempfte Sowjets, da blieb keine weibliche Person ab 12 unvergewaltigt und da sind noch anschliessend 9 von 10 Ueberlebenden verhungert. - Ich nehm hier mal nur 1 Hafen-Stadt zum Vergleich mit Gaza.

Also ein moderne Armee versucht ja schon, vorinformiert gezielt und minimal verletzend vorzugehen, das Ziel der Aktion ist gesteckt und war in keinem Moment ein Kampf gegen den Neu-Staat Palaestina oder ein Erobern dieses Volks und Gebietes. Genauso daemlich wie seinerzeit der Fuehrer sich trotzdem nicht beeindrucken liess, schiesst ja auch Hamas noch moeglichst alle Raketen-Restbestaende weiterhin weg auf Nicht-Kombattanten im Nachbarland. Heute waren es wieder 22 Raketen.

Das sind Sachen, die ich nicht einer israeli-gelenkten Nachricht zu glauben brauche, weil sie von den Bekaempften selbst so mitgeteilt wurden. Ruinen sehn nicht fiel anders aus, wenn ich einen Bestand hochexplosibler Grosswaffen hochgehen habe als wenn die in Form von Bomben von oben oder aus Granatwerfern gekommen waeren. Ebenso sahen die Einschlaege der Flak nicht wesentlich anders aus als die Treffer von Raketen.

Zum Schluss noch eine Anmerkung: Wenn sich Menschen schon sehr die Muehe geben, diszipliniert, massvoll, minimal invasiv eine Landes-Verteidigung antzustellen und diese werden auch nur noch um so erbitterter dafuer getadelt, dass sie es ueberhaupt tun, dann weiss ich wirklich nicht, ob ich das gleichsetzen sollte mit: "Jeder Moerder ist mir unbesehen lieber als Du und Deine Leute."
- ich will's mal nicht auf Israelis als 2/3-"Juden" abstellen. Ich glaube jedem, dass es ebenso geschehen wuerde, wenn es um Bayern gegen Saarlaender ginge.

Aber irgendetwas stimmt einfach in den Koepfen und Seelen nicht, wenn selbst das Bemuehen, etwas milder anzugehn als in der Steinzeit unserer unmittelbaren Vaeter im 20.Jhd. nicht auch mal irgendwie beachtet wird als immerhin ein grosser Schritt in die richtige Richtung.

Und solange es noch bei immer noch ca 4500 Versuchen pro Jahr bleibt, mit "privatem" Mordgeraet ins Gebiet Staat Israels einzudringen, hat auch diese Mauer ihre Notwendigkeit erwiesen, indem es nicht zu ebensovielen "geglueckten" Mord und Suizid-Mord-Ausfuehrungen kam. Darueber hoert man ja auch nichts in unseren Medien.

mfG WiT
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RE: Menschenrechte erster und zweiter Klasse? - von Lhiannon - 09-01-2009, 21:34
RE: Menschenrechte erster und zweiter Klasse? - von Marlene - 10-01-2009, 11:05
RE: Menschenrechte erster und zweiter Klasse? - von Marlene - 11-01-2009, 10:44
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RE: Menschenrechte erster und zweiter Klasse? - von Lhiannon - 24-01-2009, 22:11
RE: Menschenrechte erster und zweiter Klasse? - von Marlene - 28-01-2009, 09:28

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