09-12-2008, 01:28
(08-12-2008, 20:10)Fritz7 schrieb: ... welche "Autorität" mag der Wanderprediger Jesus wohl in einer tatsächlichen Religionsfachleute-Diskussion zu seinen Lebzeiten gehabt haben? War er mehr als Normalo-Jude und konnte er mehr bewegen, als in Lehrgesprächen verschiedene Perspektiven anleuchten um Andere zu ähnlichem zu motivieren?Das halte ich für eine durchaus überlegenswerte Position, von der aus das Thema ebenfalls beleuchtet werden kann:
Fritz7 schrieb:Es scheint mir real mehr um innerjüdische Lehrgespräche unter Gleichen zu gehen als das, was die Evangelisten und die Kirchen-Theologen daraus gemacht haben: Ein Lehren von Jesus aus erhöhter Position ohne irgendeinen nennenswerten Widerspruch der Anderen.Das kann durchaus eine "selektive Wahrnehmung" durch die Überlieferung sein. Dagegen spricht nur, dass Jesus an anderen Stellen für die Sinnerfüllung der Gesetze eingetreten ist. Darauf hatte ich hingewiesen, aber das ist nicht die einzig mögliche Interpretation. So kann man die Eheschließung und -Scheidung als Bestandteil des Üblichen, also als eine weltlichen Erscheinung, ansehen. Dein Luther-Bezug sagt genau dies aus - vor allem mit Blick auf die Irrtumswahrscheinlichkeit (biblisch: Herzenshärte, Unfähigkeit).
Ich denke, die (innerjüdischen) Diskussionen mit Jesus waren laut, deutlich, ja hart. Die Praxis - Jesu Gebot zur Nächsten- und Feindesliebe ernst genommen - behandelte Menschen, auch wenn sie versagten, achtungsvoll, verzeihend und nach praktischen Lösungen suchend.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

