28-09-2008, 16:53
Hallo Ripuarier!
Es ist nicht einfach, sich hier zu verständigen. Ich bin noch immer nicht sicher, ob Du Dich selber von diesem Denkschema befreit hast oder nur darum den "Dummen" spielst, um den anderen ad absurdum zu führen.
Wenn ich jemandem klar machen will, dass der Weihnachtsmann von Nachbar X gemimt wurde, dann gehe ich doch nicht so vor, dass ich aufzeige, dass dieser Weihnachtsmann böse ist, weil er eine Rute hat und damit potentiell gegen das Grundgesetz verstößt. Dann bestätige ich doch noch mehr die Existenz des Weihnachtsmanns, zeige lediglich auf, dass DIESER Weihnachtsmann nicht okay ist, es aber bessere gibt.
Da Du aber so vorgehst, bin ich überhaupt nicht sicher, ob Du nicht von der Grundannahme, es gäbe auch einen besseren Gott, zumindest innerlich fest überzeugt bist. Du spielst also dann nur einen Gott gegen einen anderen aus. Deine Sprechweise scheint irgendwie daraufhin zu deuten.
Siehst Du? Du kommst gar nicht auf die Idee, dass Abraham eine Sagenfigur ist. Dass diese Erzählung von den Juden des babylonischen Exils als Erzählung geschrieben wurde. Du nimmst eine literarische Erzählung wörtlich, auch wenn Du sie widerlegen willst.
Na ja, nicht jeder kommt auf die Idee wie Du, dass die Geschichte wörtlich zu verstehen ist. Selbst wenn Du glaubst, Du würdest das Literarische der Erzählung erkennen, verbreitetst Du aber die Sicht des Fundamentalismus, indem Du ihnen recht gibst mit der wörtlichen Auslegung. Genauso wie Du in meinem Beispiel oben nur den Glauben an die reale Existenz des Weihnachtsmannes verfestigst und bestätigst. Gerade wenn Du ihn kritisierst, bekräftigst Du seine Existenz.
Das wirst Du nicht schaffen, weil Du selbst in diesem Deinen Satz den Gott der Fundis als real existent bestätigst. Das tust Du so zwanghaft, dass ich zur Zeit noch denke, dass Du das Denkschema nicht durchbrechen kannst. Denn sonst würdest Du sagen: Es gibt keinen Weihnachtsmann, es ist nur Nachbar X. Es gab nie einen Abraham, er ist nur im Jahr sowieso aus den und den Gründen literarisch erweitert worden.
Wenn überhaupt, dann kann man christlichen Fundis damit ihren Schleier von den Augen lüften. Das habe ich schon des öfteren erlebt.
Aber Deine Methode - der Gott existiert, sei aber grausam und man solle ihm die Gefolgschaft verweigern - erzielt nur das Gegenteil. Denn da werden die Fundis - deren Gott Du ja gerade in seiner Existenz bestätigt hast - voller Freude zitieren: Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Da rächt sich dann, wenn Du den Glauben an den Weihnachtsmann selber nicht radikal entlarvst und den Nachbar X vor den Augen der Kinder ins Weihnachtsmann-Kostüm schlüpfen lässt. DANN begreifen sie, was Poesie ist. Denn eine literarische Figur HAT Poesie, hat auch Aussage. Und wenn es eine destruktive Figur ist, dann ist es um so wichtiger, den Schleier zu lüften und zu zeigen, dass die Destruktivität in dem Menschen selber liegt, der sich so eine literarische Gottesfigur schafft.
Deine Methode aber lässt den Menschen, der solche Figuren erschafft, ganz außenvor, und Du gibst die Schuld dem Gott selber. Damit aber glaubst Du eben selber daran und nicht an der destruktiven Seite des Menschen.
Es ist nicht einfach, sich hier zu verständigen. Ich bin noch immer nicht sicher, ob Du Dich selber von diesem Denkschema befreit hast oder nur darum den "Dummen" spielst, um den anderen ad absurdum zu führen.
Wenn ich jemandem klar machen will, dass der Weihnachtsmann von Nachbar X gemimt wurde, dann gehe ich doch nicht so vor, dass ich aufzeige, dass dieser Weihnachtsmann böse ist, weil er eine Rute hat und damit potentiell gegen das Grundgesetz verstößt. Dann bestätige ich doch noch mehr die Existenz des Weihnachtsmanns, zeige lediglich auf, dass DIESER Weihnachtsmann nicht okay ist, es aber bessere gibt.
Da Du aber so vorgehst, bin ich überhaupt nicht sicher, ob Du nicht von der Grundannahme, es gäbe auch einen besseren Gott, zumindest innerlich fest überzeugt bist. Du spielst also dann nur einen Gott gegen einen anderen aus. Deine Sprechweise scheint irgendwie daraufhin zu deuten.
(28-09-2008, 16:22)Ripuarier schrieb: Für Abraham war es glaubhaft, dass er den Willen dieses Gottes tut, wenn er seinem Sohn den Hals abschneidet.
Siehst Du? Du kommst gar nicht auf die Idee, dass Abraham eine Sagenfigur ist. Dass diese Erzählung von den Juden des babylonischen Exils als Erzählung geschrieben wurde. Du nimmst eine literarische Erzählung wörtlich, auch wenn Du sie widerlegen willst.
Zitat:Und heute gibt es immer noch Menschen, die meinen, dass dieser Gott will, dass sie sich und andere in die Luft sprengen.
Na ja, nicht jeder kommt auf die Idee wie Du, dass die Geschichte wörtlich zu verstehen ist. Selbst wenn Du glaubst, Du würdest das Literarische der Erzählung erkennen, verbreitetst Du aber die Sicht des Fundamentalismus, indem Du ihnen recht gibst mit der wörtlichen Auslegung. Genauso wie Du in meinem Beispiel oben nur den Glauben an die reale Existenz des Weihnachtsmannes verfestigst und bestätigst. Gerade wenn Du ihn kritisierst, bekräftigst Du seine Existenz.
Zitat:Da wollte ich nur deutlich machen, dass dieser Gott der Fundies in einer zivilisierten Welt keinen Platz haben sollte.
Das wirst Du nicht schaffen, weil Du selbst in diesem Deinen Satz den Gott der Fundis als real existent bestätigst. Das tust Du so zwanghaft, dass ich zur Zeit noch denke, dass Du das Denkschema nicht durchbrechen kannst. Denn sonst würdest Du sagen: Es gibt keinen Weihnachtsmann, es ist nur Nachbar X. Es gab nie einen Abraham, er ist nur im Jahr sowieso aus den und den Gründen literarisch erweitert worden.
Wenn überhaupt, dann kann man christlichen Fundis damit ihren Schleier von den Augen lüften. Das habe ich schon des öfteren erlebt.
Aber Deine Methode - der Gott existiert, sei aber grausam und man solle ihm die Gefolgschaft verweigern - erzielt nur das Gegenteil. Denn da werden die Fundis - deren Gott Du ja gerade in seiner Existenz bestätigt hast - voller Freude zitieren: Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Da rächt sich dann, wenn Du den Glauben an den Weihnachtsmann selber nicht radikal entlarvst und den Nachbar X vor den Augen der Kinder ins Weihnachtsmann-Kostüm schlüpfen lässt. DANN begreifen sie, was Poesie ist. Denn eine literarische Figur HAT Poesie, hat auch Aussage. Und wenn es eine destruktive Figur ist, dann ist es um so wichtiger, den Schleier zu lüften und zu zeigen, dass die Destruktivität in dem Menschen selber liegt, der sich so eine literarische Gottesfigur schafft.
Deine Methode aber lässt den Menschen, der solche Figuren erschafft, ganz außenvor, und Du gibst die Schuld dem Gott selber. Damit aber glaubst Du eben selber daran und nicht an der destruktiven Seite des Menschen.