17-09-2008, 11:31
(17-09-2008, 10:48)Petrus schrieb: Magst Du das mal näher ausführen, Jörg?
Gruss
Petrus
Moin,
die Betrachtung Jesus als Jude kommt meiner Ansicht nach bei vielen Christen zu kurz, weil er als hellstrahlender, alles überragender Messias gesehen wird, der eine völlig neue Botschaft verkündete.
Wenn man sich dann als Christ näher mit dem Judentum, mit der jüdischen Messiaserwartung und vor allem den wirklichen Aussagen des jüdischen Glaubens (und nicht das, was das Christentum als angebliche jüdische Aussagen bis heute verbreitet) beschäftigt, kann das Ergebnis überraschen.
So ist es doch erstaunlich, dass zwar nahezu alle Christen sagen, Jesus wäre der Messias, ich aber in meiner doch sehr langen christlichen Zeit kaum jemanden getroffen habe, der wirklich mal nachgelesen hat, wie denn die Prophezeihung war. Ich gestehe, ich hab's damals auch nicht getan. Schließlich war ich ja völlig sicher, dass er es war. Und dabei ist Jesaja ja in jeder christlichen Bibel vorhanden.
So wird verständlich, warum Jesus fast die ganze Zeit über der Frage, ob er der Messias sei, ausgewichen ist.
Auch konstruiert das Christentum oft einen Gegensatz zu Jesus Aussagen und der jüdischen Lehre. Dieser Gegensatz ist aber so nicht da. So sind die Aussagen der Bergpredigt keineswegs neu, sie sind allerdings so teilweise eine Mindermeinung innerhalb des Judentums.
Mit der Beschäftigung mit dem jüdischen Jesus bröckelt eben sehr viel, was einem als Christ sicher scheint.
Aber das muss jeder selbst erfahren, die Quellen sind ja nun wirklich nicht schwer zu finden.
Tschüss
Jörg