16-09-2008, 12:56
(16-09-2008, 11:25)Ekkard schrieb: Du weißt aber auch um eine Regel des Alten Testaments: Mache dir kein Bildnis noch Gleichnis und bete es nicht an!
Moin,
sagen wir 'Thora', okay?
Ich bin mir persönlich über diese Aussage noch nicht im klaren. Generell ist die Auslegung im jüdischen Glauben ja meist nicht eindeutig.
Zitat:Unsere Aufgabe als Gläubige ist das Tun, damit unser Leben und das "unserer Nächsten" möglichst gelingt.
Nach den noachidischen Regeln ist 'der Nächste' sehr weit gefasst. Es gilt für die ganze Gesellschaft und auch für die Umwelt.
Nach meinem Wissen zählt aber in der evangelischen Richtung 'allein der Glaube'. Die Tat wird zwar im katholischen Teil deutlich mehr betoont, aber auch hier ist sie ohne Glaube nichts. Ein guter Mensch, der kein Christ ist, wird nicht errettet.
Zitat:Flat schrieb:Im Gegensatz zu Dir als Christ, der Du an das Ergebnis glaubst, glaube ich als Noachide an die Sinnhaftigkeit des Weges.Ich denke, das Letztere lässt sich auch für den christlichen Weg sagen. Nach Teilen der modernen Theologie vollzieht sich Gott im Tun im Sinne der Nächstenliebe.
Die Betonung liegt sicher 'auf Teilen'. Es wird aber doch im Christentum die Bedeutung von gewissen Ritualhandlungen und Glaubensentscheidungen sehr betont. Man ist Christ und im Idealfall handelt man danach. Ansonsten (also eigentlich immer) benötigt man Vergebung. Aber man bleibt dennoch Christ. Man ist also bereits am Ziel.
Das bin ich als Noachide nicht.
Zitat:Glaube ist eine höchst persönliche Leistung der Akzeptanz bestimmter Lehren. Das zu hinterfragen liegt mir ferne. Mich würde die Konversion jedoch schon interessieren.
Ich bin nicht im eigentlichen Sinne konvertiert, weil es im noachidischen nichts gibt, zu dem man hin konvertieren kann. Noachiden bilden (bewusst) keine Religionsgemeinschaft. Es ist fraglich, ob man es überhaupt als Religion ansehen kann. Es gibt ja auch keine Religiösen Akte, Weihen, etc..
Jeder Mensch kann Noachide sein. Ohne Eintritt, ohne Bedingungen, ohne Gebühr. G'tt hat nach der Sindflut mit allen Menschen einen Bund geschlossen. Dieser Bund gilt ewig (zumindest so lange, wie es den Regenbogen gibt). Er ist nie aufgelößt worden. Aber er wurde eben mit allen Menschen und nicht nur mit einigen geschlossen. Lediglich für Juden gilt er nicht mehr, weil diese später ihren besonderen Bund mit G'tt eingegangen sind.
Was interessiert Dich denn an meinem persönlichen Weg? Ich kann das gerne schildern, aber es wäre aus Sicht mancher Christen sicher problematisch, denn ich habe das Christentum ja nicht ohne Grund verlassen.
Tschüss
Jörg