Buddhismus = Religion ?

[qilin]

Hallo Julchen,

soweit ich das jetzt verstanden habe, möchte Buddha die Erleuchtung um nicht wieder geboren werden zu müssen, so verstehe ich das. Demnach gibt es wohl auch den Glauben an eine Wiedergeburt im Buddhismus ? Wenn man mal davon ausgeht, wo Buddha einst gelebt hat, da glaubte man doch an die Wiedergeburt. Ich glaube da auch dran, deswegen finde ich den Weg der/des (?) Theravada so interessant.
Aber zur Mönchin muss man deswegen nicht werden, oder?

Nö, ganz sicher nicht - bis vor wenigen Jahren gab's im Theravada gar keine voll ordinierten Nonnen mehr;
erst vor Kurzem ist diese Linie wieder zum Leben erweckt worden (und manche hardcore-Fundis [gibt's auch
im Buddhimus :icon_wink:] wollen das immer noch nicht anerkennen).

Zur Frage der Wiedergeburt zitiere ich mich mal selbst aus dem link, den ich oben schon mal angegeben habe:

Ganz wichtig ist im Vergleich zu den abrahamitischen Religionen, dass im Buddhismus der Begriff einer Seele, ja der eines Ich völlig fehlt. Das Ego wird erklärt als Bündel von Erfahrungen und Gefühlen, das letztlich keine Grundlage in der Existenz besitzt. Insofern ist auch die Wiedergeburt im Buddhismus nicht zu verwechseln mit der Reinkarnationslehre im Hinduismus, wo ein atman, eine Seele, nach dem Tod in einem anderen Körper wiedergeboren wird. Was nicht verschwindet, ist das Karma, die Wirkungen, die ein Wesen in seinem Leben hinterlassen hat, und diese (unpersönlichen) Kräfte finden in anderen, späteren Wesen ihre Heimstatt. Nur der tibetische Buddhismus (der in mehrfacher Hinsicht vom Hinduismus beeinflusst ist) lehrt das Fortbestehen eines Individuums über mehrere Leben hinweg.

Gut aufgedröselt findest Du das Thema im Sinne des Theravada im Milinda Panha, Kap. 2,1 und 2,2.