05-07-2008, 14:18
Hallo Julchen!
Sie suchen diese Gemeinden ja freiwillig auf. Die Zweifel, die sie haben, bezogen sich auf die Kirchen. Deren"Laschheit" hat sie ja bewogen, sich Gemeinden anzuschließen, in denen der Humanismus bekämpft wird.
Aber wenn sie einmal drin sind, kann es schwer sein, wieder rauszukommen. Vor allem aber, weil sie damit Geborgenheit und Sicherheit verlieren, scheint mir.
Sicherlich Bush. Ich weiß jetzt zwar nicht, worauf genau Du Dich mit "denen" beziehst, aber wie genau der evangelikale Einfluss in den USA abläuft, kann ich Dir im Moment nicht sagen. Ich hab auch schon versucht, rauszukiregen, wer genau es war, der den (christlichen) "Narnia"-Film - ein Kinderfilm, der in meinen Augen unverhohlen Waffen-Gewalt in den Händen von Kindern anpreist, falls es um den Kampf gegen "die Bösen" geht - gesponsert hat. Ich werde da aber weiter recherchieren und gegebenenfalls hier oder woanders dann posten.
Im Kontext bedeutet zumindest der erse Satz keinen Absolutheitsanspruch, sondern ist ganz anders gemeint. Jesus sagt zu den Jüngern (Joh.14), er gehe schon mal voraus, er bereite bei seinem Vater Wohnungen für die Jünger - und Thomas fragt, wo der Weg dahin ist. Und die Antwort. "Ich bin der Weg." Ist also nur für die Jünger gedacht, die nicht wissen, wie sie bei Jesus bleiben können, wenn er gestorben ist.
Dieses "niemand kommt zum Vater denn durch mich" ist vermutlich keine Verallgemeinerung. Mir hat schon mal jemand erklärt, wie das im Urtext gemeint ist, hatte ich damals aber nicht verstanden.
Wenn man Kapitel 17 aber hinzunimmt, sieht man, wie Jesus sich selber versteht: als ein ewiges Wesen, das von Gott kommt und zu Gott geht. Offenbar hat auch er selber das erst so nach und nach erkannt.
Johannes ist Philosph, Mystiker. Für ihn ist die Erkenntnis Gottes im "Ich bin".
Wenn, dann konnen wir nur untersuchen, was Johannes dem Jesus in den Mund gelegt hat. Johannes (der Evangelist) war nicht dabei, als dieses Gespräch zwischen Thomas und Jesus ablief. Der Johannes-Evangelist scheint sich hier auch auf eine andere Jesus-Tradition zu beziehen als die anderen Evangelien.
Auf jeden Fall sagt Jesus - laut Johannes - obige Worte kurz bevor ihm bewusst geworden ist, dass er in ein paar Tagen tot sein wird. Was er begrifen hat, ist, dass nicht nur er selber ewiges Leben hat, sondern dass alle Menschen es haben. (Johannes 17). Von den Juden als auserwähltem Volk ist nicht die Rede, ich denke, das spielt hier überhaupt keine Rolle.
Vielleicht solltest Du die Stelle mal raussuchen. Aber allgemein haben die Evangelisten da viel gepfuscht. Sie haben die Jesus-Geschichten so gedeichselt, dass die Stellen aus dem Alten Testament wie Voraussagen aussahen. Das ist aber allgemein bekannt in der Theologie. Die alttestamentlichen "Zitate" sind oft so deutlich verfälscht, dass man die Absicht ohne Mühe erkennen kann.
Die Schwierigkeit ist, dass sie die kontextgemäße Deutung nicht hören wollen. Sie halten sich beide Ohren zu. Die falsche Deutung interessiert sie viel mehr, weil sie dadurch mittels der Bibel ihre eigene Feigheit und Kriecherei rechtfertigen können. Darum erklären sie alle anderen Deutungen als "Verfälschung des Wortes Gottes".
Julchen schrieb:Karla schrieb:Es kann auch umgekehrt sein, Julchen. Dass sich in diesen Foren nur ein Hauch von dem abspiegelt, was in der Realität abläuft. Ich kenne auch Berichte von "Ehemaligen" solcher Gemeinden. Und in den USA sitzen sie ja auch in der Politik, sorgen mit dafür, dass Kriege gegen "Ungläubige" geführt werden.
Ich fürchte, dass die Wenigsten der "normalen" Christen sich klar machen, was da abläuft. Die meisten winken ab, glauben, so schlimm wird es schon nicht sein.
weil die meisten schlicht und ergreifend zu sehr in die Gemeinde "integriert" sind, sich dem "anpassen" und nur die wenigsten den Mut haben, ihre Meinung oder ihre Zweifel zu äussern...
Sie suchen diese Gemeinden ja freiwillig auf. Die Zweifel, die sie haben, bezogen sich auf die Kirchen. Deren"Laschheit" hat sie ja bewogen, sich Gemeinden anzuschließen, in denen der Humanismus bekämpft wird.
Aber wenn sie einmal drin sind, kann es schwer sein, wieder rauszukommen. Vor allem aber, weil sie damit Geborgenheit und Sicherheit verlieren, scheint mir.
Zitat:Wen meinst du genau mit " denen" ?
Wenn du in die Politik gehts vermute ich mal stark dass du an Bush denkst (oder eher die Draht und Strippenzieher hinter ihm)?
Sicherlich Bush. Ich weiß jetzt zwar nicht, worauf genau Du Dich mit "denen" beziehst, aber wie genau der evangelikale Einfluss in den USA abläuft, kann ich Dir im Moment nicht sagen. Ich hab auch schon versucht, rauszukiregen, wer genau es war, der den (christlichen) "Narnia"-Film - ein Kinderfilm, der in meinen Augen unverhohlen Waffen-Gewalt in den Händen von Kindern anpreist, falls es um den Kampf gegen "die Bösen" geht - gesponsert hat. Ich werde da aber weiter recherchieren und gegebenenfalls hier oder woanders dann posten.
Julchen schrieb:Eben dieses : ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit.... genau das ist es ja was ich so anzweifel.
Im Kontext bedeutet zumindest der erse Satz keinen Absolutheitsanspruch, sondern ist ganz anders gemeint. Jesus sagt zu den Jüngern (Joh.14), er gehe schon mal voraus, er bereite bei seinem Vater Wohnungen für die Jünger - und Thomas fragt, wo der Weg dahin ist. Und die Antwort. "Ich bin der Weg." Ist also nur für die Jünger gedacht, die nicht wissen, wie sie bei Jesus bleiben können, wenn er gestorben ist.
Dieses "niemand kommt zum Vater denn durch mich" ist vermutlich keine Verallgemeinerung. Mir hat schon mal jemand erklärt, wie das im Urtext gemeint ist, hatte ich damals aber nicht verstanden.
Wenn man Kapitel 17 aber hinzunimmt, sieht man, wie Jesus sich selber versteht: als ein ewiges Wesen, das von Gott kommt und zu Gott geht. Offenbar hat auch er selber das erst so nach und nach erkannt.
Johannes ist Philosph, Mystiker. Für ihn ist die Erkenntnis Gottes im "Ich bin".
Zitat:Ich sehe das so, dass Jesus schlicht und ergreifend den juden das Vorrecht nehmen wollte, sie seien das einzig wahre Volk Gottes.
Wenn, dann konnen wir nur untersuchen, was Johannes dem Jesus in den Mund gelegt hat. Johannes (der Evangelist) war nicht dabei, als dieses Gespräch zwischen Thomas und Jesus ablief. Der Johannes-Evangelist scheint sich hier auch auf eine andere Jesus-Tradition zu beziehen als die anderen Evangelien.
Auf jeden Fall sagt Jesus - laut Johannes - obige Worte kurz bevor ihm bewusst geworden ist, dass er in ein paar Tagen tot sein wird. Was er begrifen hat, ist, dass nicht nur er selber ewiges Leben hat, sondern dass alle Menschen es haben. (Johannes 17). Von den Juden als auserwähltem Volk ist nicht die Rede, ich denke, das spielt hier überhaupt keine Rolle.
Zitat:Karla schrieb:[...] Wärst Du persönlich denn in der Lage, sich den Ergebnissen der historisch-kritischen Forschung zu stellen? Hättest Du den Mut, sie zur Kenntnis zu nehmen?
[...]
Auf jeden Fall ! Ich nehme es nicht nur zur Kenntnis, ich mache mir sogar meine eigenen Gedanken darüber !
Wie z.B. das betreten Jesus am Ost Tor nach Jerusalem, wurde ja so in den alten Schriften prophezeiht, dass der Erlöser hier durch kommt (auf einem Esel). Und Jesus hat schließlich dieses "Wort" studiert.....das ist auch so eine Stelle über die ich schon oft gestolpert bin, ohne hier etwas behaupten zu wollen.
Vielleicht solltest Du die Stelle mal raussuchen. Aber allgemein haben die Evangelisten da viel gepfuscht. Sie haben die Jesus-Geschichten so gedeichselt, dass die Stellen aus dem Alten Testament wie Voraussagen aussahen. Das ist aber allgemein bekannt in der Theologie. Die alttestamentlichen "Zitate" sind oft so deutlich verfälscht, dass man die Absicht ohne Mühe erkennen kann.
Julchen schrieb:Karla schrieb:Julchen schrieb:Der Satz: Gib dem Kaiser was dem Kaiser gebührt...da frage ich mich mit welchem Recht gebührt denn dem Kaiser etwas, mal umgelegt auf unser heutiges Dasein würde ich sagen: lasst die mal schön die Steuern erhöhen und zahlt es brav, denn es gehört ihnen.....
Da ist die Erklärung von Mandingo vortrefflich. Wenn man bedenkt, dass wegen dieses Satzes die Evangelikalen auch die Naziherrschaft anerkant hätten, weil Gott befohlen habe, jede Regierung anzuerkennen...
Alles ein Missverständnis.
Ja Mandingo hat das sehr schön "erklärt". Mandingo hat es so erklärt, so dass man (ich) damit leben kann, aber es gibt eben auch noch die anderen, die das halt nicht so auslegen...schwierig....
Die Schwierigkeit ist, dass sie die kontextgemäße Deutung nicht hören wollen. Sie halten sich beide Ohren zu. Die falsche Deutung interessiert sie viel mehr, weil sie dadurch mittels der Bibel ihre eigene Feigheit und Kriecherei rechtfertigen können. Darum erklären sie alle anderen Deutungen als "Verfälschung des Wortes Gottes".