02-07-2008, 11:16
Hallo Neal,
gut, mag sein, dass ich dich ganz oder teilweise missverstanden habe. Ich nehme daher Bezug auf Deinen ursprünglichen Beitrag, der drei Behauptungen aufstellt, nämlich:
1. "Die Naturwissenschaft lehnt eine höhere Macht ab. Es besteht daher keine Kompatibilität mit dem christlichen Glauben."
2. "Manche Gläubige verteidigen die Ansichten der Naturwissenschaft."
3. "Für mich (also Neal) macht Glauben aus, dass man schlicht an einen Gott glaubt und sich mit ihm aktiv auseinandersetzt.
Mein voriger Beitrag nimmt Stellung zu diesen drei Behauptungen. Ich weiß jetzt nicht so genau, was du mit folgendem Zitat meinst:
Ich nehme mal an, dass diese "einfache Frage" nur die Nummer 3 beinhaltet. Dazu Folgendes:
Ja, Glaube bezieht sich auf Gott als den Hersteller und Herrn der Welt, der mit uns Menschen mehrere Verträge "am Laufen" hat, beginnend mit den Tafeln am Sinai bis hin "zum neuen Bund in Jesu Blut".
Zu diesen Verträgen gibt es eine Reihe von Ausführungsbestimmungen, die uns auch sagen, was ethisch vertretbar ist und was nicht. "Aktiv auseinandersetzen" kann man sich nicht mit Gott selbst, sondern nur mit diesen Verträgen und den Ausführungen jener Menschen, die im Glauben an diese Verträge und Ausführungsbestimmungen lange Zeit gelebt haben – übrigens ein Verhalten, das auch für unsere Rechtsprechung gilt. (Man kann sich z. B. nicht mit den Vätern der Verfassung auseinander setzen, sondern ausschließlich mit dem Verfassungstext.)
Du konstruierst mit Deinen Behauptungen 1. und 2. einen Gegensatz zur Naturwissenschaft oder zum Wissen über die Natur unserer Welt. Diesen Gegensatz gibt es nicht. Er beruht auf Missverstehen der Wissenschaft. Dazu bitte ich Dich, meinen vorangehenden Beitrag und viele andere in diesem Forum nochmals genau zu studieren, ehe du mir Fehler vorwirfst.
Hier einige deiner Ungenauigkeit und Verständnisprobleme, die du selbst bearbeiten musst:
Die Ermittlung des Wissens ist eine zutiefst sachbezogene Tätigkeit! Das bisherige Leben unter den Verträgen mit Gott liefert definitiv keine Methoden dieser Art. (Mit anderen Worten: Die Heiligen Schriften sind kein wissenschaftliches Lehrbuch!).
Diese Feststellung bringt uns zu deiner Schlussfrage:
Zusammenfassung:
Mein Glaube richtet sich auf die Erfüllung meiner ethischen Verpflichtungen aus den Verträgen mit Gott. Diese Verpflichtungen kann ich als Naturwissenschaftler am besten dann erfüllen, wenn ich so arbeite, dass andere Menschen meinen Ergebnissen vertrauen können.
Da gibt es keinen Widerspruch in der von Dir befürchteten Art.
gut, mag sein, dass ich dich ganz oder teilweise missverstanden habe. Ich nehme daher Bezug auf Deinen ursprünglichen Beitrag, der drei Behauptungen aufstellt, nämlich:
1. "Die Naturwissenschaft lehnt eine höhere Macht ab. Es besteht daher keine Kompatibilität mit dem christlichen Glauben."
2. "Manche Gläubige verteidigen die Ansichten der Naturwissenschaft."
3. "Für mich (also Neal) macht Glauben aus, dass man schlicht an einen Gott glaubt und sich mit ihm aktiv auseinandersetzt.
Mein voriger Beitrag nimmt Stellung zu diesen drei Behauptungen. Ich weiß jetzt nicht so genau, was du mit folgendem Zitat meinst:
Neal schrieb:(Du) gehst aber nur sekundär bis gar nicht auf meine eigentliche Frage ein. Ich habe diese doch recht einfache Frage in den letzten Jahren nämlich oft gestellt und blieb entweder auf ihr sitzen oder bekam dann eben solches Diskussionsmaterial.
Ich nehme mal an, dass diese "einfache Frage" nur die Nummer 3 beinhaltet. Dazu Folgendes:
Ja, Glaube bezieht sich auf Gott als den Hersteller und Herrn der Welt, der mit uns Menschen mehrere Verträge "am Laufen" hat, beginnend mit den Tafeln am Sinai bis hin "zum neuen Bund in Jesu Blut".
Zu diesen Verträgen gibt es eine Reihe von Ausführungsbestimmungen, die uns auch sagen, was ethisch vertretbar ist und was nicht. "Aktiv auseinandersetzen" kann man sich nicht mit Gott selbst, sondern nur mit diesen Verträgen und den Ausführungen jener Menschen, die im Glauben an diese Verträge und Ausführungsbestimmungen lange Zeit gelebt haben – übrigens ein Verhalten, das auch für unsere Rechtsprechung gilt. (Man kann sich z. B. nicht mit den Vätern der Verfassung auseinander setzen, sondern ausschließlich mit dem Verfassungstext.)
Du konstruierst mit Deinen Behauptungen 1. und 2. einen Gegensatz zur Naturwissenschaft oder zum Wissen über die Natur unserer Welt. Diesen Gegensatz gibt es nicht. Er beruht auf Missverstehen der Wissenschaft. Dazu bitte ich Dich, meinen vorangehenden Beitrag und viele andere in diesem Forum nochmals genau zu studieren, ehe du mir Fehler vorwirfst.
Hier einige deiner Ungenauigkeit und Verständnisprobleme, die du selbst bearbeiten musst:
Neal schrieb:Dass Religionen vor allem auf einer geistigen Ebene arbeiten, während die Wissenschaften es auf einer materiellen tun, das wusste ich bereits.Nein, weil ungenau festgestellt. Beispiel: Theoriebildung.
Neal schrieb:(…) die "Detailkenntnisse und Vorstellungen" der Wissenschaften beinhalten nun mal keine höhere Macht, sondern ruhen eben auf dieser Basis- Während Religionen, bleiben wir hier bei den westlichen, auf eine zentrale Götterrolle beharren. Oder verstehe ich da etwas falsch?Offensichtlich! Was soll eine Methode (Wissenschaft ist das Arbeiten nach Methoden!) denn mit einer "höheren Macht". Das wäre schlicht widersinnig, ja schädlich auch im Sinne der "Verträge mit Gott". Die vertragliche Verpflichtung gegenüber einer "höheren Macht" kann sinnvoll nur für die Verwendung von Wissen gegenüber den Vertragsparteien (Gott und Menschen) gelten.
Die Ermittlung des Wissens ist eine zutiefst sachbezogene Tätigkeit! Das bisherige Leben unter den Verträgen mit Gott liefert definitiv keine Methoden dieser Art. (Mit anderen Worten: Die Heiligen Schriften sind kein wissenschaftliches Lehrbuch!).
Diese Feststellung bringt uns zu deiner Schlussfrage:
Neal schrieb:WIE (kann) man diese (die wissenschaftliche Methodenlehre) zielführend anerkennen …, ohne seine glauben aufgeben zu müssenDas Ziel ist Wissen. Darüber sagt der Vertrag mit Gott gar nichts. Also kommt es nur auf die Fragen an: Kann ich den Methoden vertrauen, kann ich dem Wissenschaftler trauen, was muss mir die Veröffentlichung sagen, damit ich mein Vertrauen (in die Methode) bestätigen lassen kann?
Zusammenfassung:
Mein Glaube richtet sich auf die Erfüllung meiner ethischen Verpflichtungen aus den Verträgen mit Gott. Diese Verpflichtungen kann ich als Naturwissenschaftler am besten dann erfüllen, wenn ich so arbeite, dass andere Menschen meinen Ergebnissen vertrauen können.
Da gibt es keinen Widerspruch in der von Dir befürchteten Art.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard