@wojciech: Ich habe den Eindruck, du reduzierst hier das Gewissen und die Fähigkeit, sich moralische Maßstäbe zu setzen und danach zu handeln, völlig auf die Angst vor Strafe, in dem Fall auf die Angst vor einer Strafe im Jenseits.
Ein Verbrechen, das aus Angst vor Strafe (egal ob nun weltliche oder jenseitige) nicht begangen wird, ist (vor allem für das potentielle Opfer) sicher besser als ein begangenes Verbrechen, aber die Moral, die dahintersteckt, finde ich ziemlich armselig. Was ist denn die Konsequenz? Wüsste man, dass aus irgendeinem Grund die Strafe nicht einträfe, dann würde man mit Freude all das tun, was man sich jetzt nicht traut.
So eine Moral ist nichts anderes als für die Gesellschaft nützliche Feigheit, sie setzt keine Achtung vor denjenigen Menschen (oder anderen Lebewesen) voraus, denen gegenüber man sich moralisch zu verhalten versucht.
Du fragst, wofür man noch ein Gewissen haben sollte, falls die Seele nicht unsterblich ist und keine Belohnungen und Strafen sie nach dem Tod erwarten.
Meine Antwort wäre: Aus Respekt. Ist die eigene Seele nicht unsterblich, wird sie zwar nach dem Tod nicht für das bestraft, was ich anderen antue, aber die Seele meines Gegenübers ist auch nicht unsterblich und wird nach dem Tod keinen Ausgleich dafür erhalten, was sie durch mich erlitten hat. An die Endlichkeit des einzelnen Lebens zu glauben, kann da durchaus ein guter Grund sein, sich sorgfältig zu überlegen, wie man mit anderen umgeht: man hat nämlich eventuell keine Gelegenheit mehr, es wieder gut zu machen, und kein richtender Gott wird das dann für einen übernehmen.
Klar macht man dabei Fehler, aber die macht man auch, wenn man Angst vor der Hölle hat.
Ein Verbrechen, das aus Angst vor Strafe (egal ob nun weltliche oder jenseitige) nicht begangen wird, ist (vor allem für das potentielle Opfer) sicher besser als ein begangenes Verbrechen, aber die Moral, die dahintersteckt, finde ich ziemlich armselig. Was ist denn die Konsequenz? Wüsste man, dass aus irgendeinem Grund die Strafe nicht einträfe, dann würde man mit Freude all das tun, was man sich jetzt nicht traut.
So eine Moral ist nichts anderes als für die Gesellschaft nützliche Feigheit, sie setzt keine Achtung vor denjenigen Menschen (oder anderen Lebewesen) voraus, denen gegenüber man sich moralisch zu verhalten versucht.
Du fragst, wofür man noch ein Gewissen haben sollte, falls die Seele nicht unsterblich ist und keine Belohnungen und Strafen sie nach dem Tod erwarten.
Meine Antwort wäre: Aus Respekt. Ist die eigene Seele nicht unsterblich, wird sie zwar nach dem Tod nicht für das bestraft, was ich anderen antue, aber die Seele meines Gegenübers ist auch nicht unsterblich und wird nach dem Tod keinen Ausgleich dafür erhalten, was sie durch mich erlitten hat. An die Endlichkeit des einzelnen Lebens zu glauben, kann da durchaus ein guter Grund sein, sich sorgfältig zu überlegen, wie man mit anderen umgeht: man hat nämlich eventuell keine Gelegenheit mehr, es wieder gut zu machen, und kein richtender Gott wird das dann für einen übernehmen.
Klar macht man dabei Fehler, aber die macht man auch, wenn man Angst vor der Hölle hat.
"Gottes ist der Osten und der Westen; wohin immer ihr also euch wendet, dort ist Gottes Angesicht." (2:115)

