16-05-2008, 11:36
Boom schrieb:...Wenn Gott uns das Bewusstsein bzw. den freien Willen eingehaucht hat - dann bekamen wir von ihm das Böse als unvermeidbare Beigabe. Also kommt es von Gott... wie würde das ein gläubiger Christ sehen ?Ich finde, hier wird oft "das Gute" und "das Böse"
viel zu statisch und materiell gesehen, als eine Art "Substanz", die eine kosmische Kraft geschaffen hat usw..
Ich sehe beide Größen ("Gut" und "Böse") als Prozesse,
als menschliches Verhalten, das "gut" ist, wenn es den Regeln Gottes folgt (z.B. 10 Gebote, besser noch 2 Gebote, nämlich "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" und "Liebe Gott aus ganzem Herzen"), weil es dann Leben ermöglicht, Frieden und Glück verbreitet usw.. Es produziert "Böses", wenn es gegen diese Regeln verstößt und durch Gewalt und Hass Leben zerstören lässt. Ich verhindere dann, dass Gutes entsteht, und schaffe so Böses. Dazu braucht niemand mehr sonst tätig zu werden, schon gar nicht bei der Schöpfung oder sonst wo am uns unbekannten Beginn allen Seins.
Dass dazu Mythen in allen Religionen erdacht wurden, liegt wohl an der fundamentalen Bedeutung dieser beiden Alternativen.
Auch hier lobe ich mir den Gedanken: "Gott ist nicht, Gott geschieht!"
Wir sorgen durch unser Handeln dafür, dass Gott "mitten unter uns" ist, oder von uns fern gehalten wird, so dass "Böses" vorherrscht.
Das hört sich vielleicht alles naiv an, hilft mir aber gut, mit "Gutem" und "Bösem" klar zu kommen, aus beidem zu lernen und insofern sogar, das Böse in den Dienst des Guten zu stellen, weil ich daraus gelernt habe.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)


