t.logemann schrieb:Ich bin mir da nicht so sicher, dass der Turmbau zu Babel einen "göttlichen Eingriff" herausforderte. Ich würde die "Sprachverwirrung" eher so interpretieren, als das ein ganzer Haufen kluger Leute an dem Ding herumgebaut hat - ohne das man sich auf ein buchstäblich tragfähiges Konzept einigen konnte - und da jeder sein eigener "Igenieur" war und jeder seinen eigenen Mist gebaut hat - ist das Ding dann zusammengestürzt...Nun, es wurde im Text Vers 6 Gen 11,1-8 eigentlich den turmbauenden Menschen unterstellt, mal wieder einen untauglichen und für sie schädlichen Versuch gestartet zu haben, wie Gott zu werden, sich eine eigene Mitte OHNE Gott geben zu wollen. (Vergl. Motiv Paradiesgeschichte)
Historisch dürfte in der Geschichte eine ganze Portion Schadenfreude und Ironie über den zur Exilszeit als unvollendet als Stumpf vor sich hin rottend dastehenden ZIKKURAT, erst viel später unter Nebukadnezar II vollendet. Den ach so mächtigen Babyloniern, gegen die die Israeliten so gar keine Schnitte kriegten ... gelang auch nicht alles ... Dabei sollten die Zikkurat gerade Gott näher bringen nach babylonischer Vorstellung. Praktisch wohl auch zur Brandmeldung und Feindnäherungs-Vorwarnung eine Notwendigkeit für eine Stadt in der Ebene. Die Bauweise mit gebrannten Ziegeln und Asphalt als Verbindungsmörtel war den Israeliten wohl ungewohnt, aber schon sehr tauglich für solche hohe Bauwerke (etwas über 90 m hoch)
Aber da ist dann wieder die israelitische Ironie: Gott muss extra herabsteigen, um zu sehen, was die Menschen da rumwuseln, soo verhältnismäßig KLEIN ist der große Turm für IHN.
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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