15-02-2008, 13:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-02-2008, 13:44 von Alanus ab Insulis.)
Lhiannon schrieb:Es ist wissenschaftlich längst erwiesen, dass eine sexuell repressive Erziehung schädlich ist. Doch wir buckeln vor Religionen. Wo Religionen doch eben vollkommen unbewiesene Gehirnkonstrukte sind.
Auch dass Millionen Menschen sexualrepressiven religiösen Ideen folgen, ist kein Beweis für die Richtigkeit dieser Ideen, sondern eher ein schlagkräftiger Beweis für den Einfluß erfundener Höllendrohungen und Paradiesverlockungen, die selbst dann oft noch ihre Wirkung zeigen, wenn die Menschen sich aus ihren Fängen lösen wollen.
Es ist mittlerweile genauso erwiesen, dass der sexuelle Liberalismus nicht weniger schädlich ist, wie eine übertrieben repressive Erziehung. Da hat uns die achso hochgejubelte sexuelle Freiheit der atheistischen Denker keinen Schritt vorangebracht.
Stattdessen leiden Millionen unter Beziehungsunfähigkeit, an Seele und Moral verkrüpelnden Sexualvorstellungen und extensiver Sexsucht! Folgen sind unteranderem: immer mehr Vorfälle von häuslicher (sexueller) Gewalt, Vergewaltigungen und das nicht zu letzt auch von und durch Jugendliche und Kinder. Erst vor 10 Tagen hörte man in Mannheim wieder die Horrormeldung, dass ein 15 und 17 Jähriger eine 16 jähriges Mädchen auf offener Strasse vergewaltigt haben. Wo ist da unsere Sexualaufklärung die auf dem Höhepunkt gesellschaftlicher Freiheit stehen soll?
Lhiannon schrieb:Deren höllischer Angstschweiß und deren Borniertheit zeigt einmal mehr, wie wichtig humanistische Erziehung ist.
Dabei erfährst du meine volle Zustimmung!
Man vergesse dabei aber nicht, dass der Humanismus eine vom Geist des Christentum beseelte Denkrichtung ist. Wahrer Humanismus anerkennt nicht nur die unveräusserliche Würde des Menschen, sondern auch das Wissen darum, dass er in einer tiefen inneren Wechselbeziehung zu Gott steht. Die Frucht des Humanismus ist es die Unantastbarkeit des Menschen und seiner Würde und alle daraus resultierenden gesellschafltichen Normen, von der unantastbaren Heiligkeit und Würde Gottes abzuleiten!
In diesem Sinne hat die hohe Tradition der humanistischen Bildung natürlich auch kritisch die verschiedenen Epochen zu hinterfragen und auch herauszustellen wo gerade das Christentum, aus dem der Humanismus seine Ideale ableitet, die Würde des Menschen verraten und geschmäht hat und letztlich damit auch eine zum Himmel schreiende Blasphemie begangen hat.
Was die Frage der Mon- oder Coedukation angeht, so bin ich eher offen. Ich würde keine der beiden Formen verabsolutieren. Beide haben ihre Stärken, beide ihre Schwächen. Es ist auch die Aufgabe einer pluralen Demokratie verschiedene Lehransätze zu berücksichtigen und gewinnbringend für die Gesellschaft einzusetzen.
Was ich allerdings restriktiv ablehne, sind solche vermeintliche Extrawürste in coedukativen Schulen für gewisse Religionen, seien es nun Christen oder Mulime! Eine gemeinsame Ausbildung von Jungen und Mädchen steht mit nichten im Gegensatz zu einer reifen und sexuell aufgeklärten (im postiven Sinne) Erziehung, die sowohl um die eigene Geschlechtlichkeit weiß, als auch ihre moralischen und ethischen Grenzen!
Die Forderungen wie sie aber neuerdings auch von unserem hochgeschätzter Freund AbdulKerim postuliert werden, sind aber wohl weniger ein Problem der Sexualität oder vermeindlicher Unschamhaftigkeit, als viel mehr die Weigerung sich in eine aufgeklärte Gesellschaft integrieren zu wollen. Dererlei Unternehmungen sind unter keinen Umständen zu billigen!
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)