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Sport-/Schwimmunterricht für muslimische Kinder?
#29
Salam Abdul`Kerim,

Religion, Hass, Terror und Krieg passen nie zusammen: eine Religion die Hass, Krieg und/oder Terror predigt, ist keine Religion, sondern Aberglaube, Götzendienst.

Nun hat keiner der Gesandten Gottes den Krieg, den Terror, den Hass gepredigt. Muhammad hat sich vor seinen Feinden verteidigt, er hat jedoch selbst nie einen Feldzug eröffnet. Christus sah voraus, dass das Christentum sich zum Schwert hin entwickeln wird und empfahl trotzdem seinen Anhängern, sich duldsam und mitfühlend zu verhalten. Moses führte sein Volk aus der Sklaverei fort; er rief nicht zur Rebellion oder Revolution auf. Baha`u`llah hatte tiefes Mitgefühl und Verständnis für die Babi, die nachdem der Bab erschossen wurde einen Vergeltungsanschlag auf den damaligen Shah-in-Shah verübten - und verurteilte diese Tat auf das Schärfste, weil Rache und Krieg niemals Kennzeichen einer Religion sein darf.

Und wenn wir hier von Terroristen, von Fundamentalisten, von Kreationisten reden - dann hat das -für mich- wenig mit den Religionen zutun, aus denen diese Menschen stammen. Es ist auch wenig hilfreich in solchen Diskussionen, wenn aus der Geschichte versucht wird zu "beweisen", das eine Seite der vormaligen Gegner "immer im Recht" und die andere Seite "immer im Unrecht" gewesen wäre. In der Zeit der Kreuzzüge und der islamischen Eroberungsfeldzüge waren beide, Christen wie Muslime, gleichermassen tyrannisch, gleichermassen fanatisch, gleichermassen grausam. Trotzdem aber haben beide Religionen einen vorher nie gedachten Fortschritt der menschlichen Zivilisation hervorgebracht; man denke an die Bilderkunst eines Boticelli, eines Leonardo da Vinci, man denke an die Menschen, Handwerker und Architekten die den Kölner Dom ebenso schufen wie die Al-Akhsa-Moschee. Beide Religionen hatten ihre Hoch-Zeit, beide gaben der geplagten Menschheit für eine kurze Zeit ein "Leuchtfeuer in der Finsternis der Barbarei".Man denke auch mal daran, dass ohne die Eroberungsfeldzüge der Muslime nach Europa die Zahl "Null", eine äusserst wichtige Zahl, garnicht nach Europa gekommen wäre (oder wenigstens nicht so früh) - und ohne die Zahl "Null" hätte sich die europäische Wissenschaft des ausgehenden Renaisance garnicht so aufblühend entwickeln können. Man denke auch mal weiter daran, das es ein Christ war, der erstmals die Sklaverei per Gesetz abschaffte - und dafür sogar in einen Bürgerkrieg verwickelt wurde.

Abdul`Kerim, Du machst den gleichen Fehler wie Ahriman. Die berechtigte Kritik anderer Menschen an Zuständen und Umständen, die mit den Worten des Propheten Muhammad nichts mehr zutun haben, und trotzdem als "Islam" verkauft werden, siehst Du gleich als Angriff gegen Deine Überzeugung. Angegriffen wird hier nicht der Islam, angegriffen werden die barbarischen Methoden und die völlig "daneben" liegenden Kommentierungen eines Chommeney, eines Ahmadenidschad, eines Usama-bin-Laden, aber auch eines Bush. Für Ahriman sind alle "Religiösen" bescheuert, für Dich anscheinend alle diejenigen, die nicht Muslime sind oder werden und als solche uneingeschränkte und kritiklose Solidarität selbst mit denjenigen der "Muslime" üben, die in ihren Worten und Taten absolut nix mehr mit Muhammad und dem Islam zutun haben.

In einer Sache muss ich Dir Recht geben: Deutschland hat sich nicht aus eigener Kraft vom Faschismus befreit; wir wurden befreit. In Folge dessen, aber auch in Folge des Umstandes, das im Schulunterricht das Kapitel Hitlerfaschismus in zwei Stunden abgehakt wurde, über den "Alten Fritz" aber zwei Wochen unterrichtet wurde, ist die Bösartigkeit von Faschismus und Rassenhass noch längst nicht aus den Köpfen verschwunden. Im Gegenteil: in den alten Bundesländern hat man nach dem Krieg die Nazi`s die man zum Verwaltungsaufbau brauchte, "demokratisch" angemalt und als "Mitläuifer" bezeichnet, in den neuen Bundesländern wurden sie als "geläuterte Kommunisten" entsprechen rot angemalt und in den Sozialismus "eingegliedert". So kann man die Vergangenheit nicht bewältigen; so hält sich Fremdenhass, Fremdenfeindlichkeit - bis hin zu den Terrorangriffen von
Deutschen in Mölln, in Hoyerswerda, in Potsdam. Unter dem Aspekt ist es kein Wunder, dass ein ehemaliger Ministerpräsident des Landes Bayern von einer "deutschen Leitkultur" sprach - hätte er statt "deutscher" das Wort "arischer" benutzt - wir hätten keinen sprachlichen Unterschied zu Himmler und Heydrich feststellen können...

Das trotz Grundgesetz und europäischer wie internationaler Menschenrechtscharta so ein brauner Geist noch in "diesem unserem Lande" nicht nur existiert, sondern sich sogar verbreitet, ist nicht nur bedauerlich - es ist ein Armutszeugnis für ein Volk, das mal zu Recht darauf stolz war, das "Volk der Dichter und Denker" genannt zu werden. Aber das heisst noch lange nicht, dass jeder der einen deutschen Pass in der Tasche trägt, automatisch Faschist oder Neo-Nazi ist - genausowenig wie jeder der in die Moschee geht, gleich ein Terrorist ist oder jeder der eine christliche Kirche besucht, gleich ein amerikanischer Kriegstreiber ist.

Died Völker der Welt entwickeln sich - manchmal weiter, manchmal eher etwas zurück - je nachdem aus welchem Gesichtspunkt man die Entwicklung betrachtet. Wenn wir aus der Entwicklung gelernt haben, das etwas aus der Vergangenheit letztlich sich als nicht brauchbar erwiesen hat - warum sollten wir dann diesen Entwicklungsschritt der Vergangenheit wiederholen? Die Geschlechtertrennung ist ein solcher, nicht mehr brauchbarer Entwurf der Vergangenheit; es ist kein Anzeichen der Gleichberechtigung, Männer und Frauen, Mädchen und Jungen, in zwei verschiedene Bereiche EINER Gesellschaft aufzuteilen. Da kann man natürlich aus Glaubensgründen dagegen sein; orthodoxe Juden sehen das im eigenen Land Israel auch etwas anders... Letztlich ist aber die Aufhebung der Geschlechtertrennung in den europäischen Staaten staatliches Gesetz - und da hast Du nur zwei Möglichkeiten: Entweder Du gründest eine "Partei der islamischen Deutschen", gewinnst die Mehrheit bei den nächsten Wahlen und schaffst die Gleichberechtigung wieder ab - oder Du ziehst in ein Land um, dass Deinen Vorstellungen eines Staatswesens besser entspricht. Gut, es gibt noch einen dritten Weg: Man könnte ja mal den Geist des Qur`an erforschen, versuchen die Inhalte zu verstehen - und dann überprüfen, ob die Worte Muhammads nicht doch OHNE EINSCHRÄNKUNG MIT DEM LEBEN IN EUROPA vereinbar sind... Das setzt aber m.E. die Bereitschaft voraus, die Meinungen der Imane und Mullah zwar zu respektieren, sie aber nicht den Worten des Propheten gleichzusetzen - und ihnen blind zu folgen. Das gleiche gilt hier natürlich auch für Christen, für Juden, für Baha`i - wer einem Priester, Rabbi, Guru "blind" folgt und nicht die eigenen Gaben zur Erforschung von Wahrheit einsetzt, missbraucht eben diese Gaben, die ihm von seinem Schöpfer/der Schöpfung auf den Lebensweg mitgegeben wurde.
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RE: Sport-/Schwimmunterricht für muslimische Kinder? - von t.logemann - 04-02-2008, 19:30
RE: Sport-/Schwimmunterricht für muslimische Kinder? - von t.logemann - 06-02-2008, 15:14
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RE: Sport-/Schwimmunterricht für muslimische Kinder? - von t.logemann - 16-12-2009, 17:58
RE: Sport-/Schwimmunterricht für muslimische Kinder? - von t.logemann - 16-12-2009, 18:55

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