08-01-2008, 13:24
WiTaimre schrieb:Unverwischte und unvermischte Unterscheidbarkeit von kirchlichen Finanzen, kirchlicher Ethik und Lehre, kirchlicher Macht und Politik von der staatlichen hätte schon immer kirchlicher Glaubwürdigkeit genützt, das kirchliche Korrektiv staatlicher Machtentfaltung und staatlicher Kultur- und Sozialarbeit erfennbarer und authentischer werden lassen ... und das ganze für andere Religionen ebenso ...Zitat:Lea: gibt es denn jetzt keine Vermischung von Macht und Politik mit den Kirchen? Eine totale Trennung sehe ich nicht. Die Verhältnisse haben sich zwar verändert, doch nur graduell.- ich frage mich, wie man das denn ueberhaupt komplett trennen sollte und ob das je wuenschenswert war.
Die "Vermischung" und Verschleierung kirchlicher Einflussphären hat oft auch mit Eigennutz, Dominanz EINER Lonfession über alle anderen zu tun.
Vor Jahren hat mir mal eine jüdische Bekannte ein für sie existentielles Erleben kirchlicher Machtentfaltung offenbar staatlich abgesichert berichtet.
Als durch eigene Weiterbildung für Führungsaufgaben prädestinierte Mitarbeiterin im sozialen Bereich hatte sie Schwierigkeiten eine geeignete Arbeitsstelle zu finden, weil Kirche EINZIGER Arbeitgeber in dem Bereich weit und breit war, staatlich gesponsored.
Dann bewarb sie sich, wurde sofort zur Vorstellung eingeladen (man war verwundert über soviel Qualifikation, dass sie Jüdin sei, kein Problem ... und bekam sogleich eine Stellenzusage ... wunderhübsch.
Nach einigen Tagen sollte sie nochmal vorstellig werden für Unterzeichnung des Arbeitsvertrag und bekam eine Verpflichtungserklärung vorgelegt, sich innerhalb von 3 Jahren taufen zu lassen. Das sei so üblich, auch bei muslimischen Bewerberinnen ...
Tscha, es wurde wieder NICHTS aus der Anstellung. Bisweilen ist die Verflechtung von Kirche und Staat schlicht verfassungswidrig in ihren Auswirkungen ...
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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