07-01-2008, 22:43
Zitat:Lea: gibt es denn jetzt keine Vermischung von Macht und Politik mit den Kirchen? Eine totale Trennung sehe ich nicht. Die Verhältnisse haben sich zwar verändert, doch nur graduell.- ich frage mich, wie man das denn ueberhaupt komplett trennen sollte und ob das je wuenschenswert war.
Die graduelle Veraenderung ist doch in dieser Hinsicht etwas Gutes, was herauskam, nachdem eine radikale Ausmerzung jeglichen religioesen Einflusses in eine 1-2-3-fuer toll gehaltene Staats-Ideologie doch so auch nicht ertraeglich war.
Poli_tik hat mit Polis zu tun, mit dem Volk - sittliche Verantwortung zu uebernehmen stellt sich doch die Politik auch irgendwie vor
- und damals, die Griechen, die waren doch ausserdem fromm in ihrer Religion - keiner hatte die Idee, den Menschen das zu verbieten, denn das waere eine unhaltbare Beschuldigung aller Religionen, sie als fanz unvereinbar mit Staats-Gebilden zu erklaeren.
Auszuregeln ist eine gewisse Pluralitaet, die der Staat seinen Frommen zugestehen sollte, auch wenn die verschiedenen Konfessionen angehoeren, selbst wenn deren Inhalte einander manchmal auszuschliessen neigen - es sind Gemeinschaftsformen auf jeden Fall, und der Staat kann Gemeinschaften unbedingt brauchen, bis herab zu solidarisch verknuepften Familien. Der Staat und sein Gesetz kann wie-von-aussen mal Richter sein muessen, damit diese umfassten Gemeinschaften einander im Eifer nicht grad den Kopf abreissen, kann Vernunft forrdern und Bedingungen herstellen und foerdern, Vernunft auch erstmal ueberall hin zu lehren.
Bewahre uns aber der Himmel vor Staaten, in denen etwa Politiker auf keinen Fall auch glaeubige Beter sein duerften. Bei denen geht meistens recht schnnell jede menschliche Wuerde den Bach hinunter.
Ein gesunder Staat braucht seine Spannungsboegen fuer eine Rivalitaet im moralisch-ethischen Wettbewerb aller, meine ich.
mfG WiT :)