Schon oft gelebt schrieb:...Ich denke also das jeder der mit auch nur einigermaßen Verstand ausgestattet ist und der sich ernsthaft mit dieser „Schöpfungsgeschichte“ befasst, egal in welcher Sprache seine Bibel auch geschrieben ist, zu den gleichen Schlüssen kommen muss,Ich heiße dich auch recht herzlich willkommen, liebe Sog,
wenn er denn Moses und dessen Intention (seine Absicht, sein Ziel , sein Vorhaben) für diese Geschichte überhaupt richtig verstehen will.
und wünsche dir noch viele hilfreiche Erkenntnisse bei der Diskussion im Forum.
Wenn aber jemand "diese Geschichte überhaupt richtig verstehen will",
dann muss er nicht deine rührend gut gemeinten Spekulationen nachvollziehen, sondern erst einmal etwas über die Entstehung dieser Schöpfungsgeschichten oder des Alten Testaments lesen.
Es gibt dazu sehr verständliche auch kurze und übersichtliche "Einleitungen in das Alte Testament", die einem weiterhelfen (siehe unten).
Dort erfährst du z.B.,
dass Moses keineswegs der Autor der fünf nach ihm benannten Bücher ist,
dass es keine Berichte darüber sind, wie z.B. die Erde geschaffen ist, sondern Bekenntnisse zur göttlichen Ordnung unserer Welt, gegen die nicht ungestraft verstoßen werden darf,
vor allem, dass wir in den Ur-Mythen, die du wie Tatsachenberichte liest, ziemlich spät geschriebene theologische Geschichten haben, die menschliche Probleme erklären wollen (Erklärungsmythen).
So sind die Dinge, die du in deinem Text Gott anlastest,
lediglich theologische Versuche, zu erklären, warum z.B. Frauen bei der Geburt solche Schmerzen haben, warum wir heute oder die Schreiber vor ca. 3000 Jahren eben nicht in einem Paradies leben, sondern die Miseren dieser Welt und der Menschen uns gerade durch unseren Verstand und unsere Entscheidungsfreiheit zu Leibe rücken usw..
Sprach-Spielchen,
wie du sie mit "Adam und Eva" vornimmst, führen keinen Deut weiter.
Schließlich haben die Wörter im Hebräischen ihre Bedeutung (Adam = Mensch) und können nicht einfach zum Buchstaben-Puzzle genutzt werden. Der Sinn, der sich dir da erschlossen hat, ist ja auch nicht gerade vomhockerwerfend.
Hier ein paar Literatur-Empfehlungen:
Bussmann, C., und D. v. d. Sluis. Die Bibel studieren. Einführung in die Methoden der Exegese. Studienbücher Theologie für Lehrer. München: Kösel, 1982.
Baldermann, Ingo: Einführung in die Bibel. Uni-Taschenbücher, No. 1486. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 4. Aufl. 1993.
KAISER, Einleitung in das Alte Testament, 5. Auflage .
Kreuzer, Siegfried: Proseminar I: Altes Testament. Ein Arbeitsbuch. Kohlhammer: Stuttgart, 1999.
B. LANG, Die Bibel, 2.A. 1994
M. METZGER, Grundriß der Geschichte Israels, 8.A. 1990.
SMEND, R., Die Entstehung des Alten Testaments, 5.A. 1995.
SCHMIDT, W. H., Einführung in das Alte Testament, 5.A. 1995.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)